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Harley-Werbung und Harley-Mythos

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Harley-Werbung und Harley-Mythos

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Stefan Breakout ist offline Stefan Breakout · 1437 Posts seit 18.10.2013
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Stefan Breakout ist offline Stefan Breakout
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Neuer Beitrag 19.09.2016 19:48
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Ok, bevor das hier zum Monolog verkommt, gebe ich meinen Senf dazu:
Für mich ist der Harley-Mythos nicht verflogen. Harley sieht sich aber nach 50 Jahren als Quasi-Monopolist im V2-Sektor enem neuen (alten) Konkurrenten gegenüber, der das Spiel anders und sehr professionell spielt. Harley mag im Moment etwas in die Defensive geraten zu sein, aber dann müssen die Herren aus Milwaukee halt mal Eier zeigen und gegenhalten. Genug Wissensvorsprung sollte vorhanden sein, um eine eventuelle finanzielle Überlegenheit des Gegners ausgleichen zu können.
Wird herrlich spannend...

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George ist offline George · 23233 Posts seit 23.07.2007
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fährt: Langgabler Softail TC96
Neuer Beitrag 19.09.2016 20:07
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Mit entscheidend für den heutigen Harley Mythos waren die Rocker bzw. Biker, die auch in den 70ern noch an den antiquierten Motorkonzepten von HD bei ständig schlechter werdender Qualität in der AMF Zeit festhielten.
Willie G. war gerade in dieser Zeit ein sehr guter Beobachter, der den Trend der Garagenfreaks clever umsetzte: Einfach die Gabel einer Sportster mit einer FL paaren, die Bleche was leichter gestalten und fertig war die Super Glide (der erste Boat Tail sei ihm verziehen) - so fuhren die Jungs in ihren Kutten bereits lange rum, da ihnen die alten Eimer einfach nur schwer, zu langsam und zu unhandlich wurden.

Der zweitgrößte Einfluss, der diese Phase vorbereitete war Hollywood, welches früh erkannte, wie man aus einem kleinen Zwischenfall in einem noch kleineren Kaff namens Hollister einen Kassenschlager mit Marlon Brando und dem ewig coolen Lee Marvin machen kann. Die vielen kleinen Bikerfilme die folgten, prägten das Böse Buben Image noch mehr. Davon zehrt die Company bis heute.

David Snow, Chief Editor des amerikanischen Iron Horse Magazins brachte es Anfang der 90er auf den Punkt (und zwar in einer Zeit, als immer mehr alteingesessene Harleybuden, die keine offizielle Lizenz hatten, abgemahnt wurden. Ungeachtet der Tatsache, dass sie der Firma in den letzten 20 Jahren die Treue gehalten hatten):




 
Attachment 243164

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When your chopper is broken you fix it. When you are broken your chopper fixes you.

George ist offline George · 23233 Posts seit 23.07.2007
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fährt: Langgabler Softail TC96
Neuer Beitrag 19.09.2016 20:19
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Fast vergessen, hier noch mein Lieblings Werbeposter von HD. Ist fast dasselbe wie oben abgebildet, aber mit größerem Bildanteil:
Attachment 243165

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SWorks ist offline SWorks · seit
SWorks ist offline SWorks
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Neuer Beitrag 19.09.2016 20:19
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Bin erst seit dem 22.7. HD Fahrer. Mythos und Werbung haben beim Kauf keine bewußte Rolle gespielt.
Kaufentscheident war das HD ein "Original" ist. Da ich nicht aufs Moped angewiesen bin, habe ich mich bewußt auf ein Mängelwesen eingelassen. Kenne Harleys halt noch als Reviermarkierer und Ölverlierer.
Die paar HD Fahrer die ich aus dieser Zrit kennengelernt habe, waren cool, auf Aussenwirkung bedacht und keine Motorradfahrer im klassischen Sinn. Regen, Wind, kalt ---> no way.

Vom Moped bin ich angenehm überrascht. Die Qualität ist (bisher) sehr gut. Die Preispolitik ist unterirdisch. Auf der anderen Seite gibts bei HD wenigstens ein vollgetanktes Moped. Selbstverständlich sollte man meinen.

Das was ich bisher an HD Publikum "kennengelernt" habe ist -bis auf ein paar Ausnahmen-spontan  nicht mein Fall. Mehr Selbstdarsteller als bei anderen Marken und weichgespülter. Viele Spießer die gerne ein Bad Boy Image hätten, vor allem ist das mein Eindruck bei den Hogies.

Gewünscht hätte ich mir Biker wo das Mororrad eine grundsätzliche Lebenseinstellung ist.
Szenetypische Tätowierungen, gute Rockmusik und vielleicht ein paar coole (Billiard)kneipen mit HD Publikum hätten mir klischeemäßig gut gefallen. Kommt vielleicht noch :-)


 

true black ist offline true black · 1622 Posts seit 27.03.2015
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fährt: 2001 FLSTCI, 2016 FLTRUSE, Zündapp R50, 1953 Panhead
Neuer Beitrag 19.09.2016 20:32
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Das wird, so glaube ich, ein wirklich interessanter Threat. Kann leider nicht viel dazu beitragen. Habe auch als 18 jähriger von einer Harley geträumt, aber nach erfahren des Preises hat sich das Thema lange Zeit erledigt. Habe dann mit 21 Jahren jahrelang eine 1100er Katana gefahren, bis das mit der Raserei immer schlimmer wurde. Habe dann von einem zum anderen Tag den Entschluss gefasst, meinen Rennhobel zu verkaufen. Durch ein von meiner Frau geschenktes Harley-Wochende, wurde ich dann endgültig mit dem Harley-Virus infiziert. Seit 5 Jahren nun bin ich relativ häufig mit meiner Heritage unterwegs (40.000 km in 5 Jahren) und mache mir ehrlich gesagt nichts aus dem ganzen Harley-Hype. Mir gehts ums basteln und fahren und wie cool “Mann“ oder auch “Frau“ dadurch ist, ist mir herzlich egal.

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"Genieße das Leben ständig, denn du bist länger tot als lebendig"

Hellblazer ist offline Hellblazer · seit
Hellblazer ist offline Hellblazer
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Neuer Beitrag 19.09.2016 21:17
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Die harleyszene wie ich sie kennengelernt habe ist ebenfalls grund warum ich nächstes jahr eventuell zu was völlig anderem wechseln werde (kein chopper).  SWorks hat es gut beschrieben. zu viele selbstdarsteller und poser. ich sehs ja teilweise bei gebrauchtmaschinen am km stand. 10 jahre alt und ne km-leistung die ich in 2 jahren drauf gefahren habe. so habe ich mir die achsotolle szene der "coolen" biker nicht vorgestellt

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Stefan Breakout ist offline Stefan Breakout · 1437 Posts seit 18.10.2013
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fährt: Fat Boy S 2016, Roadmaster 2018
Neuer Beitrag 19.09.2016 22:06
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Eigentlich droht Harley das gleiche Schicksal wie anderen Erfolgsprodukten: auf dem Weg von Nischenprodukt zum Standard in ihrem Segment werden sie zum Opfer ihres eigenen Erfolgs.
Harley war ein Bike für harte Jungs, Outlaws, Spinner, Individualisten, Einzelgängern etc. und ist heute ein Bike für Zahnwälte, Familienväter, Vorstadtbewohner etc. die sich Sonntags eine Lederjacke anziehen und die Sau rauslassen. Der Slogan "die Harley ist umsonst, du zahlst für das Lebensgefühlt"  verdeutlicht dies.
Ähnlich ging es dem iMac, der früher nur bei den Kreativen auf dem Schreibtisch stand und dann irgendwann die Designikone in jedem Wohnzimmer war. Die heutige Jugend sieht Apple-Produkte weitgehend als Oldschool an.
Oder der Geländewagen. Wurde früher nur von Förstern und Naturburschen gefahren. Heute fährt fast jede Mutti mit einem SUV zum einkaufen.

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joe.sixpack ist offline joe.sixpack · 2052 Posts seit 26.02.2012
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fährt: HD und BMW
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2052 Posts seit 26.02.2012 aus Niederrhein

fährt: HD und BMW
Neuer Beitrag 19.09.2016 22:39
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Wer zwingt Euch dazu, den 'coolen' Harleytrend mitzumachen und als Hobby-Outlaw durch die Gegend zu wanken?
Nach 3 Jahren HONDA und 35 Jahren BMW, wollte ich einfach mal so ein 'Alteisen' als Gegenstück zu den BMW's haben. Coolness und Szenendenken haben mich dabei nicht geleitet. Seit 2012 habe ich nun mein 'Spielzeug'. Jede Fahrt damit macht Spaß, und es ist öfter im Einsatz als meine BMW's. Was andere darüber denken und wie sie mich einschätzen, geht mir am Arsch vorbei. Ich brauche auch kein betreutes Gruppenfahren. Ich weiss selber am Besten wann und wo ich fahren will. Wer aber das HD-Gruppenkuscheln braucht, dem sei es gegönnt, soviel Toleranz muss sein!


...hasta luego...

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>die einen lieben mich, die anderen hasse ich<

niterider ist offline niterider · seit
niterider ist offline niterider
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Neuer Beitrag 19.09.2016 22:50
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Deswegen kehrt die Jugend (Glemseck, Ace Café, noch stärker: Wheels & Waves) zum Ursprung zurück: Waren es in den 60ern und 70ern alte ausgemusterte Polizeiharleys, die zu wilden Starrahmenchoppern bar jeder Funktionsververbesserung (vielleicht die Beschleunigung, ein bisschen) gegenüber dem spiessigen Ausgangsprodukt umgebaut wurden, so baut die Jugend seit 2010 zunehmend alte BMWs (Symbol der Polizeimaschine!) und Japaner aus den 70ern und 80ern zu sinnbefreiten Café Racern, Scramblern und wilden Mischungen um. Heute verabreden sich diese Jungs z.B. in Frankfurt per Whats App, früher halt per Pony Express. Und genau wie Willy G. mit der Superglide und die Japaner mit den unsäglichen Soft Choppern, versucht heute die Industrie mit Retrobikes wieder auf den Zug aufzuspringen , bis auch diese Bewegung wieder endgültig im Mainstream angekommen ist. Wenn man nicht Mainstream sein will, muss man bei Harley eben einen StarrRahmenchopper oder Sporty fahren oder bei BMW eben einen Zweiventiler. Da kriegen die Mainstreamopfer es aber mit der Angst zu tun, sie täten sich technisch ein bisschen auskennen müssen, in Verkennung der Tatsache, das genau dieses Risiko den Lifestyle vom Mainstreamimitat klar abgrenzt. Übrigens, Exakt die Sporty bewegt sich an der Schnittstelle dieser beiden Welten. Die Roadster zeigt: Harley hat verstanden. Bei Wheels and Waves habe ich den ersten offiziellen Harleystand meines Lebens ausschließlich mit Sporties (Umbauwettbewerb der Dealer) gesehen. Gleichzeitig gefiel dieses Festival durch die wohltuende Abwesenheit von spiessigen Tourern jeglicher Art und Marke. Da ist Glemseck schon etwas weniger klar und Ace Cafe (gibt's schon seit Ende der 90er als Startpunkt dieser neuen Scene) schon gar nicht mehr. Also, der Mythos lebt durch seine Protagonisten . Logisch, dass die Mainstreamopfer nicht gerne hören mögen, dass man sich einen solchen Mythos nicht kaufen kann, sondern erarbeiten muss. Notfalls lässt man sich, wie in den 60ern und 70ern, seine Maschine von Fachleuten wenigstens nach eigenen Ideen umbauen. Schon die Easy Rider Chopper sind so entstanden. Wenn die Mainstreamopfer das akzeptieren würden,müssten sie sich ja eingestehen, dass sie sich von der Industrie für viel Geld haben verarschen lassen. Am krassesten wird dies klar bei Triumph Classics, die uns allen Ernstes wassergekühlte Fakes, die nicht mal Gleichläufer sind , sondern wie Ducatis klingen sollen,  als echte englische Twins verkaufen wollen. Der M8 bewegt sich noch knapp unter diesem Level, aber nur noch sehr knapp. Was will man an dieser Monstrosität noch umbauen? Genau, Umbauen, Kreativität, anders sein, Build, not  bought, dass hat doch den Mythos immer getragen, ob gestern oder heute. Wie kann man sich da nur von der Industrie einreden lassen, das könne man an der Ladentheke fix und fertig kaufen. Aber da gibt's ja auch hier im Forum einige Vertreter. Vielleicht kommt von Honda ja bald ein Retrobike , das die Güllepumpe als Café Racer imitiert.

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 19.09.2016 23:03.

Driver BS ist offline Driver BS · 1973 Posts seit 22.07.2011
aus Basel
fährt: FXCW "Black Inferno" / Custombike Eigenbau / R1 / Genesis / und ein paar weitere...
Driver BS ist offline Driver BS
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1973 Posts seit 22.07.2011 aus Basel

fährt: FXCW "Black Inferno" / Custombike Eigenbau / R1 / Genesis / und ein paar weitere...
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Neuer Beitrag 19.09.2016 23:07
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"die einen kennen mich und die anderen können mich!"

benstreetbob ist offline benstreetbob · 307 Posts seit 11.08.2016
fährt: Wide Glide 2016 Farbe: Black Quartz
benstreetbob ist offline benstreetbob
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307 Posts seit 11.08.2016
fährt: Wide Glide 2016 Farbe: Black Quartz
Neuer Beitrag 19.09.2016 23:17
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Mir ist das auch sowas von egal was andere denken Hauptsache ich habe meinen spass mit dem Bike.
Und das gönne ich auch jeden anderen egal was der jenige fährt.

Brauche auch die Harley nicht weil ich da mit auf hart machen will ,gönne es aber jeden anderen wenns damit funktioniert smile.
Fahre so wie es grade passt können mal bei einer Ausfahrt  50-100km sein aber auch mal 300-400km oder mehr wenn sollte das was angehen ???

Nein ein Rocker bin ich bestimmt nicht auch nicht mit einer Harley untern Arsch ist das den Pflicht?

Was die Werbung angeht bei HD finde ich die die ich kenne oft gelungen und witzig,
hat aber bei meinen kaufentscheidungen bisher null beigetragen...

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lächle du kannst sie nicht alle töten....

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kurventourer ist offline kurventourer · 164 Posts seit 30.07.2013
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kurventourer ist offline kurventourer
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164 Posts seit 30.07.2013
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aus Uttenreuth

fährt: Dyna SB FLD
Neuer Beitrag 20.09.2016 00:09
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Bevor ich mir meine Harley gekauft habe, fuhr ich ein Brot und Butter Motorrad: Eine Honda Deauville 700. Meist als Altherrenmotorrad verschrien, reißt dieses Fahrzeug einen nicht wirklich vom Hocker. Das Design ist eher klobig - schon fast etwas unförmig - vor allem wenn man sie mit den großen Seitenkoffern sieht. Aber es ist ein gutmütiges, zuverlässiges Tourenbike, das einfach nur fährt. Nachdem ich 2011 als Spätberufener doch noch die A-Karte gemacht habe, war die Honda ein reines Vernunft-Einsteiger-Motorrad, mit der ich in zwei Jahren rund sieben 27.500 km abgespult habe. Soviel zur Vorgeschichte.

Eines Tages fuhr ich dann mit einem Kumpel zum Open-House eines Harley-Händlers, bei dem gleichzeitig Harley on Tour war. Mein Kumpel wollte unbedingt eine Harley Probefahren, während ich hingegen eigentlich kein Bock drauf hatte. Er überredete mich mitzufahren und ich ließ mich eigentlich nur darauf ein, damit er nicht alleine fahren musste. Die Jungs von Harley on Tour fragten mich, welches Modell ich Probefahren wolle - eine Frage die ich nicht beantworten konnte, da ich mich zuvor noch nie mit Modellen von HD auseinandergesetzt hatte. Also ließ ich mir eine empfehlen: Es war die Super Glide Custom.

Nach der Probefahrt war ich froh, als ich wieder auf meiner Honda saß, denn ich hatte aufgrund der Sitzposition wegen des Dragbar-Lenkers massive Kreuzschmerzen. Nur eines hatte mich an der Probefahrt wirklich begeistert: Der massive Druck und Punch aus dem Drehzahlkeller heraus. In der Folgezeit fuhr ich immer wieder mal eine Harley bei Probefahrtaktionen Probe. Bis ich die Switchback fuhr, die mich rundum begeisterte und auf der ich mich super-wohl fühlte.

Ein halbes Jahr später ergab sich die Gelegenheit: Eine Lebensversicherung wurde frei und ich bekam vom Händler ein gutes Angebot und einen guten Preis für meine Honda geboten - seither fahre ich die Switchback und möchte sie nicht mehr missen.

Warum ich das alles schreibe? Weil ich mich nicht als typischen Schickimicki Harley-Fahrer sehe, sondern weil ein Motorrad für mich auch ein Alltagsfahrzeug ist, mit dem ich auch meine Einkäufe und sonstiges erledige. Die Entscheidung zur Harley fiel, weil sie nicht weichgespült ist, sondern weil man spürt, das unter einem „etwas lebt“. Ich liebe das schütteln des großvolumigen V2 und die niedrigen Drehzahlen - und dabei auch den Druck, den die Maschine bei diesen Drehzahlen abgeben kann.

Das alles hat mit dem Mythos Harley wenig zu tun - das alles sind Fakten. Zum Mythos gehört allerdings, dass Harleys für mich von Jugend an „Das typische Motorrad“ an sich waren. Allein vom Design und der Optik her: Der große, prägnante V2 und die Linienführung, die oft genug auch von den Japanern nicht ohne Grund kopiert wurde. Ein weiterer Grund, mich für das Original zu entscheiden, ist die Wertstabilität der Harley, die sich wohl erst nach der Misswirtschaft der AMF entwickelt hat. Willie G. hat damals einfach den richtigen Riecher gehabt.

Sicher reiten die meisten Harley-Fahrer heute auf den „Böse-Buben“-Welle und dem Outlaw-Image, das die Harley zweifellos umgibt, mit. Ich könnte mir hingegen auch vorstellen, eine Indian oder Victory zu fahren, nur dass mir bei den Indian die sehr wuchtigen Fender nicht gefallen und bei Victory das „V“ im Design an allen möglichen Stellen zu dominant ist. Die Switchback hingegen hat für mich die Optik eines echten Klassikers. Und das ist neben den Fahreigenschaften der Grund, warum ich dieses Fahrzeug so liebe. In den 3-1/4 Jahren wo ich sie fahre, habe ich inzwischen 40.000 km draufgespult. Und ich hoffe, dass es noch viel mehr werden.

Vielleicht bin ich in der heutigen Zeit mit meinen Gründen damit wohl eher einer der untypischen Harley-Fahrer. Fest steht nur eines - dieses Fahrzeug hat mein Leben und auch meine Lebenseinstellung entscheidend verändert. Vom einstigen Dosenfahrer bin ich heute zum überzeugten Ganzjahres-Motorradfahrer mutiert. Nur bei Winterfahrten sollte es schon trocken und Salzfrei sein - das ist die einzige Einschränkung die ich habe.

Und ja - ein gewisses Lebensgefühl ist schon dabei - das tiefe Grummeln des Motors beruhigt mich wie nichts anderes. Wenn ich fahre, kann ich meinen ganzen anderen Alltagsstress aussen herum vergessen, denn dann konzentriere ich mich nur auf das Fahren.

Sorry - ist mal eben etwas länger geworden.

@Asgar:
Besten Dank für Deinen Abriss der HD-Werbestrategie über die Jahrzehnte hinweg. Das ist mir so noch nie klar geworden. Ich hoffe, mit meiner Geschichte vielleicht auch einen etwas anderen Aspekt des Harley-Mythos aufzuzeigen: Nämlich den, des zeitlosen, klassischen Designs und der zugrundeliegenden Fahreigenschaften, die sich aus dem großvolumigen V2 ergeben.

Skogr ist offline Skogr · 6009 Posts seit 28.04.2016
fährt: FLHRC 2015 Rushmore J&H "Cherry" Stage 2
Skogr ist offline Skogr
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6009 Posts seit 28.04.2016
fährt: FLHRC 2015 Rushmore J&H "Cherry" Stage 2
Neuer Beitrag 20.09.2016 06:21
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@ Asgar:
Tolle Auflistung und schöne Bilder,

ich bin nicht sicher ob man den Beginn des Mythos auf Anfang der 70iger ausmachen kann.

Wenn ich zurückdenke hat mein Opa mir immer von den "besonderen und echten" Motorrädern erzählt. Das war in den 70igern, er meinte aber damit die Modelle der Nachkriegszeit, die er sich leider nicht leisten konnte.
So fuhr er eine 500 ter BMW in den 50iger und 60iger Jahren.
Auch die Bekannten meines Vaters schwärmten seinerzeit am Stammtisch oder bei uns im Motorsportclub (Motocross/Trail) stets von dem besondern eine Harley Davidson aus den 50igern zu fahren.
"Die Jungs aus Amerika mit ihren Motorrädern (HD) damals waren halt viel härter als wir Deutschen mit unseren Langweiler Motorrädern", sagte mein Opa immer .
So war ich infiziert, als die einzige HD von einem Bekannten meines Vaters (ich weiss nicht mehr was das für eine war, nur dass sie zweifarbig lackiert war), mich als Buben mal mitgenommen hat.
An die Vibrationen erinnere ich mich gut.

Schön zusammengefasst finde ich auch: 

http://www.winni-scheibe.com/ta_marken/h...e/100-jahre.htm

 

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Zuviel Auswahl macht Stress
 

Defcon ist offline Defcon · 18066 Posts seit 21.08.2009
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fährt: No Harley
Neuer Beitrag 20.09.2016 07:12
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Weitere Mythen kann man auch noch dazu packen .


Der Mythos verblasst
 

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Avatar (Profilbild) von GeraldA
GeraldA ist offline GeraldA · 596 Posts seit 17.02.2015
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aus Wien

fährt: Dyna Low Rider 2016
Neuer Beitrag 20.09.2016 08:24
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Ich brauche weder "die Szene", noch sehe ich mich als Teil einer großen Familie.
Es geht mir auch nicht um irgendein Lebensgefühl. Das einzige Ding in meinem Besitz, das gebrandet ist,
ist der HD-Rucksack, den ich zum Bike bekommen hatte, mittlerweile habe ich zwei, da es mein zweiter Neukauf war.
In erster Linie geht es mir um's Motorradfahren, was ich lange Zeit nicht mehr ausüben konnte, da immer wieder andere
Prioritäten anlagen. Jetzt passt das Motorrad in meinen Lebensabschnitt, daher habe ich mir eines gekauft.
Und dabei lag mein Augenmerk auf drei Punkten. Ich muss mit den Füßen runterkommen, bequem sitzen und vor
allem muss mir das Bike gefallen. All das war bei Harleys erfüllt, deshalb bin ich bei dieser Marke gelandet.

Das Gesülze über Zahnwälte, Poser, echte Rocker und ähnliche Schwanzvergleiche lässt mich grade mal mit dem Kopf schütteln.
Mir ist völlig egal, warum sich jemand eine Harley kauft oder welche Harley jemand fährt.
Auch das sich gegenseitig Übertrumpfen wollen bei der Kilometerleistung. Das wird ja manchmal wie ein Orden oder eine spezielle Auszeichnung
angesehen. Es kommt mir so vor, als hätten manche gerne Patches mit der Kilometerleistung drauf. 100.000km am goldenen Band.

Der Mythos Harley besteht für mich hauptsächlich darin, dass HD sehr schöne Motorräder baut.

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