zum zitierten Beitrag
Zitat von motorcycle boy
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Eine Firma wie Müller Power Clutch nutzt nun einen Teil dieses üppig dimensionierten Lüftspiels aus, um mit größerer Hebel - Übersetzung bei gleichbleibender durchschnittlicher Fingerlänge eines durchschnittlichen Harleyfahrers noch ein ausreichendes Lüftspiel der Kupplungsscheiben - d.h. ausreichende Kraftentlastung der Scheiben - zu erzeugen. Wenn Ihr nun zufällig eine Maschine erwischt habt, bei der jetzt durch die Fertigungs-Toleranzen - sprich „noch von HD tolerierten Fertigungsungenauigkeiten“ - ein dickeres Kupplungsscheibenpaket in der Produktion bei Harley zum Einbau kam, reicht das Spiel für die Müller -Power-Clutch nicht mehr aus, und die Scheiben werden nicht vollständig entlastet und schleifen auch noch bei voll gezogener Kupplung. Für die Funktion der Müller Power Clutch war dieses größere Spiel von den HD-Ingenieuren ja auch gar nicht gedacht, sondern um auch bei zufällig besonders dicken Kupplungspaketen noch ausreichend Luft zur Scheibenentlastung zu haben. Die haben das schließlich schon vor Konstruktionsbeginn vorgegeben gekriegt, welche großen Toleranzen sie mit ihrer Konstruktion noch ausgleichbar machen müssen, soll bezüglich der Eingangsfrage von @bios4 heißen:
“ It’s not a miracle, it’s just statistics“ cool geschockt , welches Kupplungspaket der Kunde nun gerade erwischt.
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Moinsen,
Sorry, lieber
@motorcycle boy , aber Deinen Ausführungen, in die Du sehr viel Zeit und Mühe investierst hast, muss ich leider
widersprechen, denn sie sind m.E. nach nicht richtig.
Wenn ich die Kupplungsgrundeinstellung (mit der kleinen Madenschraube am Kupplungskorb) vornehme und mich an die Vorgaben von
Harley-Davidson bzw. Müller halte, ist es
VÖLLIG EGAL WIE DICK das gesamte "Kupplungspaket" ist. Wenn man diese Schraube - nachdem
sie mit der Kupplungsausrückstange Kontakt hat - 1/2 bis 1/1 Umdrehung (HD) bzw. 1/4 bis 1/8 Umdrehung (Müller) heraus dreht, ergibt
DAS - abhängig vom verbauten "Ausrück-System"- IMMER den gleichen Abstand zwischen Kupplungsausrückstange (Clutch Release Rod) und
Madenschraube/Release Plate. Bei nagelneuen und - dem entsprechend dickeren - Kupplungsscheiben lässt sich diese Schraube nun halt "nur"
ein wenig weiter hinein drehen, als es bei gebrauchten, oder dünneren Kupplungsscheiben der Fall ist, und hat
NUR AM RANDE etwas mit
irgendwelchen Fertigungstoleranzen zu tun.
Die Madenschraube hat ein 7/16-20 Gewinde ; d.h. mit EINER Umdrehung (heraus) beträgt dieser Abstand 1,27mm, bei einer HALBEN
Umdrehung 0,635mm, bei einer VIERTEL Umdrehung nur noch 0,3175mm und bei einer ACHTEL Umdrehung 0,15875mm, was u.U. schon
zu wenig ist, um die Wärmeausdehnung der Kupplungsausrückstange zu kompensieren.
Je nach Fahrstil und Laufleistung verschleißen die Kupplungsscheiben und werden dünner, so dass dieser Abstand (Lüftspiel) peu á peu
gegen Null geht und daher ein Kraftschluss der Kupplung nicht mehr vorhanden ist. Dieser Zeitpunkt wird bei der Müller-Clutch natürlich
viel früher erreicht, als es bei der originalen Kupplungsrampe der Fall ist. D.h. ich muss bei der Müller-Clutch viel öfter diese Grundeinstellung
vornehmen, als es das HD-Wartungshandbuch vorsieht.
ICH habe noch nicht davon gelesen, dass es
DIREKT NACH EINBAU der Müller-Clutch
zu Problemen gekommen wäre (was Deine "Fertigungstoleranz-Theorie" ja bestätigen würde), sondern erst nach einer gewissen Laufleistung.
Und warum tritt dieses "Phänomen" dann - anscheinend - vermehrt nur bei den Tourern auf ? ? ?
Zum Einen, weil die Tourer (in der Regel) im Vergleich zu z.B. den Softails im gleichen Zeitraum meist eine höhere Laufleistung haben, und
zum Andren Einiges an Mehr-Gewicht durch die Gegend schleppen müssen, was beides einen schnelleren Verschleiß der Kupplungsscheiben
zur Folge hat.
Greetz Jo
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Wenn man schon keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten
Stammtisch in Münster/NRW
Dieser Beitrag wurde schon 4 mal editiert, zum letzten mal von Schimmy am 14.06.2024 13:00.