dann vergiß nicht die Mängel & Fehler deiner 2016er HD uns mitzuteilen

Bisher Modell 2014 und schon über 20000 km gefahren hatte ich noch kein Problem ( nicht einmal eine defekte Birne).
Aber die "neue" kommt noch, klar es ist alles möglich ( ich hoffe aber das sie mich von Problemen verschont ).

Darum hab ich meine auch verkauft

Ich kann schon aus Erfahrung schreiben: Ne alte zum Rumcruisen in der näheren Umgebung (Tagestouren ohne Stress) ist sicher das schönste. Aber für größere km-Leistungen im Jahr (Stichwort "Reisen") schon alleine vom Wartungsaufwand (Zeit, Kosten) her OHNE die üblichen häufigen Reparaturen, sowie von der möglichen Max. Dauergeschwindigkeit von 90 km/h her absolut indiskutabel . Wenn das anders wäre, hätte nun wirklich gerade Harley bestimmt nicht die Investitionen für den Evo und den TC gestemmt, sondern dem Shovel ein paar Quetschkanten in den Brennraum eingegossen und eine Einspritzung samt Kats angeflanscht. Das hätte zum Thema Abgas noch bis über 2016 hinaus dicke gereicht! Haben sie aber nicht, weil sie wegen dem unvertretbaren Betriebsaufwand für einen Shovel fast pleitegegangen wären. Das wollte offensichtlich so gut wie KEIN Käufer mehr akzeptieren. Das ist nun mal schlicht und einfach eine unumstößliche Tatsache, die auch der blindeste Fan nicht wegdiskutieren kann. Die Fakten sprechen einfach für sich. Für mich war jedenfalls der Fortschritt nach dem Harleywiedereinstieg eine Offenbarung. Kein anderer Hersteller kriegt es hin, ein Konzept aus den 30 ern so authentisch mit modernen Maschinenelementen am Leben zu erhalten, was für mich eine viel bewundernswertere Konstruktionsleistung als neuer Kram from the scratch ist. Am leeren Bildschirm anfangen kriegt auch Hyosung überzeugend hin. Aber einen luftgekühlten Langhuber betriebssicher und zulassungsfähig in Serie hinzukriegen , ist für mich herausragende Ingenieurskunst ( von wem auch immer erbracht). Das wäre so, als wenn Mercedes den 540K mit Langhub, Reihen(!)achtzylinder, Kompressor und Stösselstangen wieder herausbringt. Außer der Royal Enfield und Ural sind alle anderen Wettbewerber leider nur modernes = einfach zu konstruierendes und herzustellendes Retro. Das entbindet Harley aber keineswegs davon, alle Möglichkeiten ihres Konzeptes auszuschöpfen und eine konstante (!) Qualität abzuliefern. Sonst sind sie weg vom Fenster, worum dieser Fred sich ja eigentlich dreht (nur mal so zu Erinnerung)

Ich kenne noch einen der Qualität und Langlebigkeit abliefert. Lada mit seinen Niva der jetzt Taiga heißt. Fährt und fährt und fährt. Zwar nicht aus den 30 igern aber seit über 40 Jahren fast unverändert auf den Straßen der Welt.

Ok, die Produktionskosten wegen der aus den 20ern stammenden Produktionsverfahren haben auch eine wichtige Rolle für die Investition in den Evo gespielt. So wurden nach uralter Vorväter Sitte die Kurbelwellen des Shovel bis zuletzt mit irrem Manpoweraufwand mit Kupferhämmern mühselig nachträglich auf Parallelmass geklopft, weil die Produktion die Hubscheiben samt und sonders nur krumm und schief mit den Haupt- und dem Hubzapfen verbinden konnte. Das war zu der Zeit nicht mal mehr bei Ural nötig. Mittlerweile werden die Kurbelwellen samt Wälzlagern auf dem Hubzapfen von einem Roboter zusammengesteckt (Gottseidank , das erfordert eine gewisse Mindestfertigungsqualität, damit der Roboter mit den Bauteilen klarkommt). Die Kolben vertragen heute über 20 m/ sec und sind damit vollgasfest. Die Kühlrippen sind aus Alu, was außer in Extremsituationen Überhitzung ausschließt. Trotzdem, und das finde bestimmt nicht nur ich das faszinierende daran, ist es ein engwinkliger, luftgekühlter OHV - V2 mit Gabelpleuel und Primärkette geblieben. Man kann sich mit einer Harley einen fabrikneuen, standfesten echten Oldtimer kaufen, muss ihn aber nicht umsorgen wie eine alte kranke Oma. Daher muss Harley in dieses Alleinstellungsmerkmal viel mehr Geld zur Weiterentwicklung reinstecken, denn mit Kopien von japanischen Quasi-Kopien ( VRod, Street) werden sie auf längere Sicht existenzgefährdend Geld verbrennen. Am Ende sind gerade bei den Motorrädern immer nur die Originale übriggeblieben. Seit der Yen nicht mehr künstlich abgewertet werden kann und der billige Atomstrom nicht mehr unumstritten ist, haben die Japaner ein Riesenproblem, weil sie immer nur über den Preis verkauft haben weswegen sie nur noch ihre Topmodelle in Japan produzieren können. Trotzdem kostet die Sporty-Kopie von Yamaha so viel wie das Original von Harley. Konsequenz: Die Kopie ist im Straßenverkehr kaum sichtbar. Alle Topmodelle, die nicht über den Preis, sondern über Technologie vermarktet werden sollten, waren wirtschaftlich ein Flop. Das Problem haben sich die Japaner dadurch eingehandelt, dass sie sich durch ihre übliche Kopiererei kein Alleinstellungsmerkmal erarbeitet haben. Ab und zu ein Technologieträger ohne Bezug zur Markenpalette reicht da nicht aus, wenn keiner sagen kann,was eine typische Honda eigentlich von einer typischen Yamaha unterscheidet. Diesen gefährlichen Weg beschreitet aktuell auch BMW. In jedem Betriebswirtschaftslehrbuch steht, dass das Vermarkten von Kopien über den Preis die schlechteste Strategie mit der geringsten Zukunftsperspektive ist. Das können sich nur Länder mit Dumping bei Umweltstandards, Eigentumsrechten, Wechselkurs , Arbeits- und Sozialbedingungen und einem lockeren Verhältnis zu geistigen Eigentum leisten, so wie jetzt China, und selbst da stößt diese Strategie mittlerweile offensichtlich an ihre Grenzen.

olperer und niterider,

obwohl eure beiden Posts inhaltlich etwas unterschiedlich sind, gefallen mir beide sehr gut. Das sind beides m. E. sehr treffende, fundierte Aussagen mit Sachverstand.