Bitte denkt dran, dass auch ein noch so richtiges, fettes Mapping nichts daran ändert, dass speziell das Harley-Motorsteuergerät der Sportster zu langsam ist für die primitiven, verbauten Nernstlambdasonden, weil deren primitives Signal (zu fett, zu mager, sonst nix, ehrlich!) nur eine Zweipunktregelung zulassen, bei der der arme Rechner ständig rechnen muss. Bei stationären Betrieb (Konstante Drehzahl) kommt der Recner bei konstantem Signalpendeln einigermaßen mit. Bei stark instationären Betrieb (also wenn die Drosselklappenstellung sehr weit auf ist, die Drehzahl aber sehr niedrig) ist der Rechner einfach überfordert. Was nützt mir ein perfektes Mapping (wie der Name so schön sagt: eine perfekte Landkarte) , wenn ich stundenlang überlegen muss, welchen Gang ich brauche, um die korrekt eingezeichneten Berge hochzufahren. Im zu hohen Gang ruckelts dann halt, bis ich mit meinen Überlegungen fertig bin. In der Ebene ist das kein Problem, auch wenn die Landkarte falsch ist.
Da infolge der Lambdaregelung auf 1 der Bock eh schon viel zu mager läuft (optimaler Motorlauf ist bei 0,89) , wird das ganze durch Zuführung von mehr Sauerstoff durch offene Luffis und/oder Puffis noch viel schlimmer. Das verschiebt den Wert über 1 ins magere.
Die beste Lösung ist die einfachste: auf das Original-HD-Steuergerät ein Mapping, z.B. von diag4bike aufspielen, was die Lambda Regelung in stark instationärem Betrieb einfach ausschaltet und richtig fett einspritzt. Heraus kommt ein Laufverhalten wie beim Vergaser, da wird schließlich auch nix geregelt. So machen das subversive freie Werkstätten. Beim TÜV kein Problem, da wird nur CO2 bei stationärem Betrieb gemessen.
Die offizielle teure Lösung des hiesigen (europäischen) Freundlichen, der das mit dem zu langsamen Steuergerät natürlich niemals nicht zugeben würde, ist: Er baut teure Breitbandlambdasonden ein, die richtige Messwerte liefern. Dumm nur, das die Software des HD-Rechners mit diesen Werten überhaupt nix anfangen kann. Da brauchts dann noch ein teures extra-Vorsatzrechnerlein von den Thundermäxen, Powercommanders ( und wie sie alle heißen) dieser Welt, das dem armen doofen, langsamen Harleyrechner aus diesen Messwerten vorrechnet, was er nun in seiner archaischen Zweipunktwelt tun soll: mehr einspritzen oder weniger einspritzen? Eine andere Sprache als "mehr" oder "weniger" versteht der nämlich nicht. Deswegen muss er auch soviel rechnen, wenn "mehr" immer noch (Nernst meldet "mager") und immer noch (Nernst meldet weiterhin mager) und immer noch (Nernst meldet immer noch mager) nicht ausreicht, weil ich bei ganz niedriger Drehzahl das Gas aufgerissen habe. Durch das Vorrechnen muss er selber natürlich nicht mehr rechnen. Um den abschliessenden Bogen zum Problem des TEs zu schlagen:
Solange der Kasten noch am rechnen ist, fährst Du eben viel zu mager, und das kann zu einem Klingeln führen, das lauter ist als ne Türklingel (eigenes Erlebnis bei alten Boxern, dort ist die Ursache aber der archaische Brennraum)
Lieber TE, die Schlussfolgerung , was das richtige für Dich ist, muss du selbst ziehen. Alle mechanischen Ursachen zuerst ausschließen, wie in den vorherigen Posts geschrieben, ist aber bestimmt das richtige.
Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 24.07.2016 22:54.