Hatte beim Kauf meiner Heritage von 2005 einen Freund mitgenommen, der schon seit Jahren selbst eine Fatboy fährt und eigentlich Ahnung haben sollte.
Die Maschine , die beim Händler stand - kein HD Händler, verkauft aber viele schöne HD - sah/sieht richtig gut aus und ich war Feuer & Flamme.
Die Leute waren freundlich, die Location echt gepflegt, also es bestand kein Grund misstrauisch zu werden und ich habe die Maschine dann Mitte März auch gekauft.
Wochen später hatte die Maschine zur Inspektion gegeben (auch keine HD-Händler Werkstatt, aber immerhin mit einem hervorragenden Ruf).
Die Maschine hatte dabei u. A. neue Reifen bekommen und ich bemerkte noch: irgendwie ist das vorne mit Gabel und Lenker nicht ganz gerade.
Es hat sich dann beim Vermessen des Lenkers herausgestellt, dass dieser durch einen Sturzschaden rechts um 25mm eingedrückt war. Für mich als Nichtfachmann war dass im Vorfeld natürlich nicht so genau sichtbar.
Noch immer war ich nicht misstrauisch genug, um genauer nachzuforschen. Als dann aber Tage später aufgefallen ist, dass die Sturzbügelaufnahme-Platte
unterhalb des Lenkkopfes verbogen war, habe ich über die V.I.N. in den USA jetzt die wahre Historie der Maschine in Erfahrung gebracht.
Fazit: Totalschaden! Über den Zustand (Unfall ja/nein) wurde im Kaufvertrag nichts festgehalten. Mündlich wurde die Historie vom Händler verschwiegen. Ich hatte bei der Besichtigung aber einen Zeugen mit!
Ich habe den Händler damit telefonisch konfrontiert und er sagte: man könne über alles reden und ich sollte doch mal den V.I.N.-Bericht schicken. Er würde sich dann melden.
Ich hab den dann per Mail geschickt und seitdem ist der Händler stumm und hat auch nicht mehr auf Mails reagiert, weshalb ich dann vor zwei Tagen schriftlich per Einschreiben mit Rückschein mit sofortiger Wirkung vom Kaufvertrag zurückgetreten bin und auch betonte, dass wenn ich die Historie der Maschine vorher gewusst hätte, niemals dieses Motorrad gekauft hätte. Er hat jetzt noch eine Frist von 13 Tagen, um die Rückwandlung einzuleiten bis dann Post vom Anwalt kommt.
Rein rechtlich sehe ich keine Probleme das Ganze zu gewinnen, ich habe alle Beweise gesammelt und der Händler kann sich nicht rausreden. Bezüglich des wahren Zustands der Maschine krieg ich auch Rückendeckung von meiner jetztigen Werkstatt. Allerdings - so vermute ich - spielt der Verkäufer auf Zeit.
Der Schaden war im m. E. mit Sicherheit bekannt - er hat sogar noch gesagt, dass die Maschine neu lackiert wurde. Ich dachte (beim Kauf, na ja vielleicht war der Lack nicht mehr so ansehlich und er wollte ja auch einen marktüblichen Preis). Die Maschine war also kein Billigheimer.
Selbst wenn er den Schaden nicht kannte, wird ihm das nicht helfen: auch die Vermutung, dass ein Schaden besteht hätte ihn dann nachforschen lassen müssen (Lenker verbogen, Sturzbügelplatte krumm, Lackierung warum?, V.I.N. - Report).
Letztendlich ist die Maschine ja auch nicht sachgemäß repariert worden und weder die Schadensdoku aus den USA noch ein Reparaturbericht hier in (D) liegen vor.
Jetzt habe ich zwei Fragen:
1) Ich habe gemerkt, dass die Maschine sehr deutlich nach links zieht,wenn man den Lenker auch nur kurz losläßt. Ich habe das auf 10 verschiedenen Strecken bei unterschiedlichen Tempi getestet, immer mit dem gleichen Resultat, wie beschrieben.
Kann das von einem verzogenen Rahmen kommen? Ich finde dass nun nicht sehr "sicher", so kann doch keine Heritage von 2005 fahren, wenn alles OK ist. (Der Lenker wurde auch schon gegen einen Fatboy Lenker getauscht und die GAbel ist nicht krumm).
2) Es Weiteren bin ich noch auf der Suche nach einem geeigneten Anwalt der dann richtig Tempo macht. Was ich nicht brauch ist ein Anwalt, dessen Brief total weich gespült ist.
Warum ich mich bei der Sache mit der Rückgabe recht sicher fühle, sieht man hier:
Reparierter Unfallschaden als Sachmangel
Ich hoffe ihr könnt helfen.
Danke.
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Loud pipes save lives.
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Mucki007 am 18.08.2017 13:01.