Meiner Meinung nach würden emotionale Verbrennermarken wie HD, Ducati, Porsche, Ferrari den Wechsel zu Elektro nicht überleben, sondern nur Marken, deren Image emotionslose , zuverlässige Transportmulis sind wie Honda, Suzuki, VW, Toyota. Ein elektrischer Sportwagen ist genauso absurd Sinnbefreit wie ein Elektromotorrad, wenn auch technisch machbar, Da die genannten gefährdeten Marken das ganz genau wissen, sind sie ja auch die ersten, die hier hektisch " emotionale" Elektrofahrzeuge auf den Markt schmeißen, um ihre bedrohliche Situation im Elektrokontext autosuggestiv gesundzubeten.
Da aber auch die größten Elektrofanatiker irgendwann werden einsehen müssen, dass kein Weg an Power to Liquids vorbeigeht, um Lastwagen, Autos in der 2. und dritten Welt, Flugzeuge und Schiffe zu betreiben, werden diese Marken weiterhin Verbrenner bauen. Großaggregate können auch alternativ durch Brennstoffzellen ersetzt werden. Deswegen arbeitet Harley ja schon am Nachfolger des M8, auch wenn das zur Zeit politisch nicht korrekt ist und es deswegen nicht publik gemacht wird. Nur beim Design dieses neuen Motors besteht noch erheblicher Verbesserungsbedarf.
Auch der verbohrteste Elektrofan wird irgendwann nicht an der Realität vorbeikommen, dass Produktion grundsätzlich eine vielfach höhere Umweltbelastung darstellt als Betrieb, weil sie eben nicht nur einen vielfach größeren CO2-Fußabdruck erzeugt als der Betrieb des Produktes über seine Lebensdauer, sondern - viel schlimmer noch - einen gigantischen Abfallberg von 12,5 zu 1 vom Fahrzeuggewicht. Wenn wir also das Klima endgültig zum Kippen bringen wollen und dazu unsere Kugel in eine gigantische Müllhalde verwandeln wollen, müssen wir nur ehrgeizig genug das grüne Programm verfolgen, alle 766 Mio PKW mit Verbrenner auf dieser Kugel auf den Schrottplatz zu stellen und durch Elektroautos mit einem für die Produktion viel größeren CO2-Abdruck zu ersetzen. Die Umwelt und das Klima wirklich zu schonen würde erfordern, dass nur noch Ersatzteile produziert werden und die vorhandene Flotte so lange wie irgend möglich am Laufen gehalten wird. Die Subventionierung des möglichst langen Betriebes sollte daher eigentlich auch das Hauptanliegen von grüner Politik sein, unter der Überschrift "Nachhaltigkeit" findet man stattdessen in den Parteiprogrammen zum Thema "KFZ" das Verbieten von nachhaltigem Langfristbetrieb durch immer groteskere gegriffene Abgasnormen ohne wissenschaftlichen Beleg.
Aber wie es für religiöse Sekten ja üblich ist, ersetzt inbrünstiger Glauben, z.B. an die heilige Greta, Fakten und Wissen. Und politisch unkorrekten Wissenschaftlern wird wie weiland Galilei mit dem Scheiterhaufen und ewiger Verdammnis gedroht. Und es gibt da auch immer einen, der religiöse Fanatiker vor seinen ganz diesseitig nüchternen, gewinnorientierten Karren spannt. Im Falle der Elektroreligiösen sind das die Investoren in die Autoproduktion, die sich von den Elektroreligiösen Gesetze fabrizieren lassen, die den Verbraucher zum Kauf von neuen, doppelt so teuren Produkten mit 1/4 Reichweite und 1/2 Nutzlast zwingen sollen. Eine nachhaltige Beschränkung auf die Ersatzteilproduktion würde die Aktien der Klattens, Quandts, Porsches, Scheichs, Li Shufus, Fords, Musks dieser Welt doch allzu extrem im Wert reduzieren. Also lieber die Leute gesetzlich zum Kauf neuer teurerer erheblich schlechterer Produkte zwingen lassen.
Ich bin mal gespannt , wie lange sich dieser investoreninduzierte, religiöse Wahnsinn noch aufrechterhalten lässt, bevor die Umweltsituation so extrem wird, dass sich die wissenschaftlich-ökonomische Vernunft von "Power to Liquids" in Verbindung mit "Langfristbetrieb statt Produktion" durchsetzt.
Ob es dann Harley noch gibt, wird sich zeigen. Elektroharleys braucht kein Mensch, ich sehe da keine Zielgruppe dafür außer ein paar alte weiße bornierte Betonköpfe des weltoffenen Bildungsbürgertums in sanierten Altbauwohnungen unserer Grosstädte, die sich mit ihrer demonstrativ zu Schau getragenen Weltsicht an junge Fahrradfahrer(innen) ranschmeißen wollen. Dumm wäre es nur, wenn durch das Sterben von Harley der notwendige Nachschub an Ersatzteilen zusammenbrechen würde. Meine Hoffnung richtet sich daher dann wohl doch auf nüchtern rechnende chinesische Investoren. Und dann gibt's ja auch noch S&S, die ja die Lücke füllen, die BMW mit seiner Klassikabteilung nachhaltigerweise im Unterschied zu Harley nicht scheunentorweit offen lässt. Bei Harley gibt es ja nichtmal mehr die Trapdoor für Sporties bis 2004.
In unserem Kontext heißt das: Die wahre egoistische Umweltsau ist die, die sich eine neue (Elektro)Harley kauft, der nachhaltige Umweltfreundliche ist der, der seine vorhandene möglichst lange betreibt. Selbst FFF sagt, dass die "Erotik des Neukaufs" das schlimmste Umweltvergehen gegenüber unseren Nachkommen ist, das man als Verbraucher nur begehen kann. An den "Lifewire"- Fans wird in unserem Kontext die ganze dreiste Scheinheiligkeit der "um den Klimawandel besorgten Bürger" schonungslos offenbar.
Dieser Beitrag wurde schon 9 mal editiert, zum letzten mal von motorcycle boy am 30.08.2019 23:48.