Auch wenn dieses Thema schon länger nicht mehr aktuell ist,
möchte ich trotzdem noch ein paar Gedanken und Erfahrungen dazu beisteuern.
Nun, ich hatte Beide. Also die 125er- für Sohnemann als Einstieg und die 250er-Version für mich.
Sie gleichen sich nebst der unterschiedlichen Leistung eigentlich wie ein Ei dem Andern.
Die 125er hat inzwischen, zumindest in der Schweiz eher Seltenheitswert.
Neue 125er, wie auch die 250er dürfen laut meines Händlers inzwischen gar nicht mehr importiert werden,
denn Vieles, was an moderneren Motorrädern Standard ist, glänzt bei der
Cleve schlicht durch Abwesenheit.
"Reduziert auf's Wesentliche" wird bei den hiesigen Verkehrsämtern halt nicht mehr gern gesehen.
Und ja, man mag die
Heist mögen, oder nicht, aber den Stempel von "Show-Bike" wird sie wohl nie wieder los.
Das ist keineswegs abschätzig gemeint.
Jedenfalls sticht das "kleine Schwarze" mit seinem nostalgischen US-Touch,
als Blickfang auch neben den tollsten "Grossen" hervor.
Was beide Modelle Gemeinsam haben, ist der nicht von der Hand zu weisende Umstand, dass Hüfte und Rücken,
je nach Strassen-Qualität durch die fehlende Hinterrad-Federung arg in Mitleidenschaft gezogen werden.
Die Sattel-Federn, welche durchaus auch ein paar Unebenheiten kaschieren könnten,
sind offensichtlich für Leute zwischen 80 und 100kg konzipiert worden.
Als "stark verdünnter Schwarzenegger" mit grade mal 60kg,
wird man bei unausweichlichen Unebenheiten, Schachtdeckeln usw. regelrecht "abgesattelt",
sodass man für Sekundenbruchteile schlicht in der Luft "sitzt" - und Das z.B. auch bei 80-100km/h.
Die Landung zurück auf den Schemel ist dann auch alles andere als angenehm
und das Sicherheitsgefühl wird dadurch auf's äusserste strapaziert.
Mit der Zeit reicht auch der "Sinn für Humor" nicht mehr, ständig die Asphalt-Beschaffenheit vorausschauend abzuschätzen.
Jedenfalls ist man mit der
Cleve nicht mehr ein "Easy Rider", sondern ein "Busy-Rider" und das nervt früher, oder später gewaltig.
Es hat aber auch sein Gutes, denn durch die einzigartige "Starrrahmen-Erotik" bin ich letztendlich bei meiner
Harley gelandet.
Das Bike wird übrigens mal
Cleveland Tha Heist und mal
Rhon Tha Heist genannt.
Wieso, oder Wer da Wen gekauft hat, weiss ich leider auch nicht.
Jedenfalls hat's mächtig Spass gemacht, diese Bobber zu fahren.
Die 125er ist leistungsmässig merklich etwas träge. Eine Rennmaschine ist aber auch die 250er nicht.
Müssen sie ja auch nicht; Cruisen ist angesagt.
Beide Modelle sind äusserst pflegeleicht und ihres kleinen Gewichts wegen,
trotz der vorderen 21" Rades erstaunlich wendig zu fahren.