Hallo zusammen,

auf Grund der "Steuer-Troubles" lässt Harley Davidson alle Modelle ab 2020 in Thailand produzieren.
Meint ihr, dass es deshalb einen qualitativen unterschied geben wird?

Ich bin eigentlich der Hoffnung,dass dann die Qualtäti im Details endlich mal besser wird.
Bei jedem Neufahrzeug hab ich bis jetzt unterm Sitz etliche Stecker gelöst und so verlegt,dass sie nicht nach 1 Jahr durch Scheuerung nen Kurzen verursachen

Na ja, davon abgesehen, das das ja nun schon ne Weile läuft und die Kisten nicht reihenweise auseinander fallen wird die Qualität weiterhin auf dem gleichen Level sein. Es werden auch nicht alle Modelle dort montiert, denn gefertigt wird weiterhin in USA, da z. B. die CVO's weiter in USA montiert werden.

Die meisten Klamotten kommen doch sowieso schon aus dem asiatischen Raum.
Von daher wundert mich gar nichts mehr.

In der Automotive gibt es den Begriff DAU = Dümmster Anzunehmender User. Im Bereich Produktion ist hiermit nicht der Endanwender, sonder die unqualifizierte Arbeitskraft am Fließband gemeint. Daran lehnen sich auch Methoden wie z. B. Poka-Yoke an.
Für die Produktionswerke in den USA wird nicht der DAU, sondern der Super-DAU sngenommen, denn dort passieren Dinge, die wir uns in der EU nicht vorstellen können. Soviel konzentrierte Dummheit gibt's gar nicht.

Daher wage ich stark zu bezweifeln, dass die Produktqualität etwas mit dem Produktionsort zu tun hat.

Benötigst du auch Bilder von Superhelden und Bösewichten um richtige von falschen Komponenten zu unterscheiden? 

Am Kabelbaum meiner FXBB steht "Mexico" . Die Qualität der Kabel und wasserdichten Stecker ist absolut ok . Im Gegensatz dazu haben die Japaner teilweise Stecker ohne Abdichtung im Kabelbaum
verbaut. Ist der Kabelbaum aus Mexico nun schlechter ? Denke eher wohl nicht ....
Außerdem - die Vereinheitlichung der Welt unter dem Begriff "Globalisierung" bringt eben nicht nur den Einheitsmenschen mit Einheitsdenke hervor , sondern auch Einheitsprodukte mit Einheitsstandard .
Unter dem Begriff "America first" soll wieder Bewusstsein für die eigene Nation und Kultur gestärkt werden. Dazu gehört dann auch im eigenen Land zu produzieren.  Es gab auch mal den Begriff
"Made in Germany" Was sagt der heute noch aus ? Die "Anderen" sind besser geworden . Autos z.B. können sie heute alle bauen. Die elektronischen Einzelteile für alle Marken kommen doch überwiegend
aus den gleichen Werken in Asien. Du kannst Glück haben , du kannst aber auch Pech haben. Durch Automatisierungsprozesse bei der Produktion rückt eine gute Qualifikation der Arbeiter teilweise
in den Hintergrund. Mehr Handarbeit verlangt besser qualifizierte Arbeiter . Da das immer weniger entscheidend ist , kann man auch in Ländern produzieren , wo Arbeitnehmer geringer qualifiziert sind.  

Fazit : Solange die Qualität stimmt ist der Produktionsort erst mal egal. Welche Emotionen ein Produkt transportiert , ist eine ganz andere Frage. Gerade das macht dann den Unterschied.