Naja, im Grunde hat der heise-Autor recht hat mit der Aussage, dass die LifeWire für den halben Preis funktionieren könnte. Als Motorrad selbst ist die LifeWire ja offenbar recht gut, nur die Ladeinfrastruktur und -hemmnisse machen den Umgang mit der LifeWire unnötig kompliziert und in Kombination mit dem exorbitanten Preis letztlich uninteressant. Normalerweise würde ich jetzt argumentieren, dass es sich bei der LifeWire eben um die erste Generation einer neuen Technologie handelt und vorhandene Schwachstellen spätestens mit den Nachfolgern behoben werden. Ich bezweifle jedoch massiv, dass es bei Harley-Davidson überhaupt einen Nachfolger geben wird. Zumindest nicht, solange Elektromotorräder nicht vom Gesetzgeber zwingend vorgeschrieben werden. Und dazu wird es IMHO trotz zunehmender Beschränkung von Verbrennern wohl vorerst nicht kommen.
Ich habe immer noch großen Respekt vor der Entscheidung der MoCo, in Sachen Elektromotorräder eine führende Rolle einnehmen zu wollen. Das zeugt von Mut und unerwarteter Innovationskraft. Allerdings sollte den Beteiligten klar gewesen sein, dass man mit einem solchen Technologieträger weder Geld verdienen, noch irgendwelchen Nutzen für das angestammte Geschäft mit Cruisern erzielen kann. Als eines der vielen Elemente der "neuen Wege zu Harley-Davidson" mag die LifeWire zumindest als Imageträger ins Portfolio von Harley-Davidson passen. Die "neuen Wege" haben sich mittlerweile als Sackgassen herausgestellt. Die LifeWire leider auch...
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Mein Motorrad besteht aus mattschwarz lackiertem Stahl, glänzendem Chrom und ein wenig Gummi an den richtigen Stellen...