zum zitierten Beitrag
Zitat von Tommel
???
Ich dachte das sind alle 60K und BMW übernimmt für immer die Kosten ?
Ein Teil das früher mal ewig hielt macht nach max 3 Qualitätsketten die Grätsche ..
Hey Blackbike !
Ich kenne 2x GS1250 Fahrer die auch die 13er schon Probe gefahren sind und die haben mir gesagt du kannst jetzt die 1250er neu bei
diversen Dealern für <20K abgreifen. Und man sollte unbedingt zum Vergleich die Duc Multinochwas fahren. LOL.
Das ist ein ernstgemeinter, freundlicher Hinweis damit dich die PanAm nicht weiter aufregt.
Dieses regelmäßige abkotzen über eine Marke bzw Bike das man nicht besitzt ist auf Dauer nicht gesund.
Irgendwann geht das auch auf die Knie.
Wer länger Paralever fuhr, kennt das Problem schon seit der Einführung mit der R80 G/S seit 1987. Bei der Eingelenkschwinge 69 - 86 wurde das Schiebestück im Schwingenholm noch mit Öl geschmiert, weil nur ein Faltenbalg ganz oben vorn am Getriebeausgang ein wenig benetzt wurde. Der Ölwechsel wurde klassisch mit separater Öleinfüll- und Ölablasschraube im Stutzen des Antriebsgehäuses zur Aufnahme des Schwingenholms bewerkstelligt. Seit Paralever ist zwischen Antriebsgehäuse und Schwingenholm ein zweites Kreuzgelenk, was wiederum einen Faltenbalg drumherum erzwingt, auf dessen Unterkante wiederum kein Ölspiegel statischen Druck ausüben darf: das würde ständig raussickern. Seitdem ist das Schiebestück mit Fett geschmiert, was man also schon seit 87
alle 30 TKm erneuern sollte, sonst braucht man wegen Verklemmung des Schiebestücks zumindest bei den großen Knickwinkeln der GS-Schwingen alle 50 TKm ein neues Getriebe, da bei verklemmtem Schiebestück bei jeder Schwingenbewegung axiale Kräfte auf die Getriebeausgangswelle ausgeübt werden.
Für diese Schiebestückwartung muss der Antrieb ab und das Kreuzgelenk am Getriebeausgang abgeschraubt werden, um die Kardanwelle aus dem Schwingenholm ziehen zu können. Kosten bei der kundigen freien Werkstatt vor Corona: 345€.
Diese regelmäßige Wartungsarbeit hat BMW leider „vergessen“ in den Wartungsplan aufzunehmen, weil es den Marketingclowns peinlich war, dass damit die Wartungskosten mit dem Wechseln eines O-Ringkettenkits alle 20 TKM über die Gesamtlebensdauer der Maschine gleichziehen. So haben sich Generationen von nicht technilaffinen GS-Treibern gewundert, warum ab 87 die Getriebeschäden so rapide zunahmen. Mit der bekannt schlechten Schaltbarkeit hat das so ganz und garnix zu tun, auch wenn der Laie das intuitiv vermutet.
Das späte indirekte Schuldeingeständnis (denn das wird seit 23 bis R1250 GS alle 60 TKm von BMW bezahlt)! kam von BMW jetzt gerade mal 36 Jahre (2023) später. Also liebe GS-Fans: das mit der Kardanwartung könnt Ihr getrost auf alle Paralever-GS seit Anbeginn, i.e. 87 beziehen und ich rate angesichts dieser Vorgeschichte dringend, nicht bis 60 TKM (bis R1250 GS) bzw. 80 TKm (R1300 GS) zu warten, sondern diese Erneuerung der Fettschmierung alle 30TKM durchzuführen zu lassen, denn ein Getriebewechsel ist teuer und ab R1250 GS mit integriertem Getriebe nach Japanart sogar sehr teuer.
Fazit 1:
Da erscheinen die Probleme mit der Pan Am (Software, Kupplung) doch auf einmal in einem ganz neuen Licht, oder, anders gesagt: auch BMW kocht nur mit Wasser.
Solche Machenschaften ziehen sich aber schon die letzten 30 Jahre durch die deutsche KFZ-Industrie, beispielhaft sei genannt:
- das genau gleiche ZF-5-Gang-Automatikgetriebe schaltet in BMW‘s bis 200 TKm butterweich, aber beginnt in Audis ab 60 TKm immer schlimmer zu ruckeln oder „Zwischengas“ zu geben. Wer einen Kontakt zu (ehemaligen) ZF-Mitarbeitern hat, weiß warum: BMW hat die ZF - Werksvorschrift, alle 60 TKm eine Ölspülung für ca 350€ vor Corona 1:1 in seinen Wartungsplan übernommen, während man diese im Audi-Wartungsplan vergeblich sucht (warum wohl hat das Getriebe sonst eine Ölablasschraube?). Die VW Marketingclowns wollten als Newcomer im Premiumsegment der 90er laut Werbebroschüre mit einem „wartungsfreien“ Automatikgetriebe gegenüber der pösen Konkurrenz auf unlautere Art glänzen.
- Aber auch unsere Freunde von Mercedes griffen beim letzten VerbrennerSMART zu solchen unseriösen Tricks: Entgegen der GETRAG-Werksvorschrift findet sich der obligatorische DKG-Ölwechsel alle 50 TKM im SMART-Wartungsplan nicht wieder, was ab dann zu immer stärkeren Schaltklacken ganz wie bei einem BMW-Motoradgetriebe führt (die kamen ja von 75 bis 95 auch von GETRAG, seitdem von den Asiaten.)
Fazit 2:
Am Niedergang der deutschen KFZ-Industrie ist zwar auch, aber eben nicht nur der Habeck schuld, sondern auch die seit Mitte der 80er eingerissenen üblen Tricksereien dieser Branche selbst. Die Neben- und Fernwirkungen treten oft erst in zweiter Hand auf. Auch das zeigt, dass das Geschäftsgebaren von HD jetzt auch nicht sooo ungewöhnlich ist, die haben nur mit uns Boomern eine aus übler Erfahrung in den 70ern gewachsene sachverständigere und viel besser vernetzte Zielgruppe , die ihnen schneller auf die Schliche kommt.
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Verheiz Deine Reifen, nicht Deine Seele!
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