Hi Rouven,
so ein alter Eimer ist laut, vibriert ordentlich, ist auf lange Strecken mit zunehmenden Alter eine Tortour (Starrahmen ohne Schwingsattel), erfordert mehr Zuwendung im Sinne von Wartung sowie mehr Erfahrung z.B. in der Abstimmung des Vergasers oder für den Kickstart.
Dafür entschädigt das Fahrerlebnis – es ist so wie man es von einer Harley erwartet. Hart, urtümlich. Außerdem ist sie legal laut, Blinker gibt es nicht bei den älteren Baujahren (auch keine noch so versteckten Minikellermänner etc.) und bis vor kurzem war ein KKR-Kennzeichen kein Problem.
Wie beschrieben kann man von außen einen Motor schwer beurteilen. Ein gewisser Geräuschpegel ist bei den Alteisen aber immer vorhanden und viele markieren nach einer gewissen Laufzeit ihr Revier. Auch Rahmen wurden gerne gefälscht, es gibt aber gute Beschreibungen, wie die Originale aussehen (z.B. Palmer, siehe Beitrag vom Saarländer) Der Kauf beim Händler gibt Dir mehr Sicherheit, aber keine absolute.
Im Sinne einer Wertanlage ist der Originalzustand von Vorteil. Bei Umbauten ist immer eine gewisse Skepsis angesagt, zudem trifft es vielleicht nicht den eigenen Geschmack. ABER: ist eine Harley nicht fast immer eine permanente Baustelle im Sinne des Customizing?
Du solltest mal auflisten, was Dir wichtig ist: Starrahmen oder Hinterradfederung, Originalzustand oder Umbau (Chopper, Bopper oder ???), Original Harley mit passenden Rahmen und Motor oder nicht (Shovel oder gar Evo im Starrahmen gab es nicht ab Werk…), Pan oder Shovel usw.
Die aktuelle Retrowelle zeigt ja, wie schön die alten Motoren und Rahmen sind. Aber Retro heißt auch Nachbau und eben nicht Original. Eine Empfehlung aus der Entfernung ist nicht möglich und letztlich musst Du Deine Entscheidung treffen.
Gruß aus München
Bernd
P.S. Panhead forever!
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