Nette Diskussion.
Als ich das erste Mal die Drehmomentangaben von Harley gesehen habe, muss ich einen völlig fassungslosen Gesichtsausdruck gehabt haben. Leider konnte ich ihn selbst nicht sehen.
Wenn man im Maschinenbau Schraubverbindungen konstruiert, sind einem die Elastizitätsmodule der zu verbindenden Teile sowie von Schraube und Mutter bekannt. Weiterhin kennt man die Wärmeausdehnungskoeffizienten und Festigkeitswerte aller Teile sowie die Temperaturbereiche und dynamische Belastungen, denen sie ausgesetzt werden. Daraus berechnet sich
eine optimale "Klemmung" der Schraubverbindung und damit
ein optimales Drehmoment.
Wie oben einmal genannte, kleine Bereiche, kann man ja noch irgendwie nachvollziehen, aber es gibt Drehmomentangaben, bei denen der Maxwert doppelt so hoch ist, wie der Minwert. Man könnte dahinter fast wieder einmal die amerikanische Urangst vor Regressforderungen vermuten. Hat jemand zu gering oder zu fest angezogen, kann man als Hersteller der Anleitung dann sagen, dass man eben den anderen Wert hätte nehmen sollen.