ich war heute beim TÜV. konnte das motorrad nicht selbst dahin fahren und musste das ganze mit meinem dad organisieren. darum übrigens die nervige kleinschreibung die ganze zeit. tippe einhändig und keinen bock auf umschalttaste... leider ist der prüfer, der die abnahme machen sollte übers wochenende verunfallt und hat den fuß im gips. das heißt er kann die erforderliche probefahrt nicht durchführen und damit wird das ganze nichts.
ein sehr engagierter und freundlicher kollege hat sich die hardware jedenfalls schonmal angesehen und hatte keine einwände, was die eintragung angeht. nur er darf aus versicherungstechnischen gründen nicht damit fahren, also gibts kein siegel. ich habe dann ENDLICH die handynummer vom dem verunfallten kollegen bekommen, damit ich einen anderen termin absprechen kann. vorher wollte man mir die nicht geben. der ingenieur, der das mopped begutachtet hat, gab mir den tip, dass heute in münster (50km) jemand ist, der das darf. den habe ich nach ettliche minuten in der warteschleife auch endlich mal ranbekommen und ich habe wahrscheinlich mit ihrer heiligkeit persönlich gesprochen. vorab sei gesagt, dass ich mir keinen termin habe geben lassen, weil mir am telefon bereits klar war, dass keine chance besteht.
der typ wollte plötzlich noch eine urkunde über die verwendete street bob felge MT4 haben und eine vollständige aufschlüsselung des motorrades, wo die felge entnommen wurde. die nummern könnte ich mir noch aus foren besorgen, aber über die felge gibt es keine papiere. es ist eben eine OEM felge einer dyna mit DOT nummer und kennzeichnung auf dem felgenring. das sollte kein problem darstellen, denke ich. echtheitszertifikate oder so ein bullshit bekommt man von harley nicht, das ist unmöglich.
desweiteren hielt er mir einen vortrag, dass der umfang nur um 1,5 prozent nach oben und 3,5 nach unten abweichen dürfe, damit der tacho richtig gehe. ist mir ja auch klar, aber er fing dann mit so einem mist an, dass er das mit einer schnur ausmessen wolle, um auf nummer sicher zu gehen und dergleichen.
auf meinen einwand, dass man das ausrechnen könne, reagierte er mit einem kommentar ala "das müsste ich wohl dem ingenieur überlassen, wie das gemacht werde." der war richtig mies gelaunt.
zum hintergrund ist zu sagen, dass original ein 150/80 auf 16" felge ist. mit der 80 ist das prozentuale verhältnis von breite zu höhe gemeint. das heißt 80 prozent der breite ist die höhe. daraus ergibt sich der umfang zu zwei mal höhe plus felge mal pi. original sind das 2030,73 mm. mit dem metzeler 170/60 auf 17" felge erhält man 1997,43 mm umfang. damit liege ich also total in der toleranz.
er will aber lieber ein maßband drumlegen und da rumalbern. außerdem soll ich den alten reifen zum vermessen mitbringen. mehr als albern, zumal der schon 1.000 km gefahren wurde und nicht mehr auf der felge ist. wieso sollte das alte teil relevant für das neue sein? wusste er auch nicht. ich war inzwischen sowieso sicher, nicht zu ihm zu gehen und habe meinen ton entsprechend angepasst. ich weiß auch was ich mache und muss nicht so mit mir reden lassen. ich verstehe mich als kunde und nicht als bittsteller.
nächster kritikpunkt war die felgenbreite. die geht ja von 3 zoll auch 4 zoll hoch. dann müsste ich nachweisen, dass der reifen von metzeler für diese breite geprüft wurde. er habe zwar tabellen dafür, aber ich solle das doch bitte rausfinden. wie soll ich das denn machen? der reifen passt auf die felge, es gibt freigaben für andere harleys, also was noch bitte? damit geht doch alles klar. er als prüfer muss dann doch das gesamtbild checken und sagen, ob das so fahrbar ist.
auf meinen einwand hin, dass der neue reifen in allen eigenschaften mindestens die werte des alten erfüllt und die neue felge von einem stärker motorisierten mopped kommt, reagierte er verärgert. ich schlug vor, man könne die technischen daten gegenüberstellen und daraus dann entscheiden, ob die felge dem schwächeren motor standhält. nur das gewicht des reifens nimmt etwas zu, aber die achswellen der dyna haben die gleichen abmessungen, also ist es in serie jedenfalls okay.
er war der meinung, dass müsse man anders ermitteln. wie keine ahnung, wollte er nicht sagen.
nächster punkt die schwinge. ob die nicht umgeschweißt wäre etc. natürlich nicht, aber er müsse die vermessen lassen.
egal, mir wars langsam zu bunt mit dem typ und ich fragte einfach mal nach den kosten. c. 70 euro basisgebühr und für jede viertelstunde ca. 35 euro extra. er meint, er müsse mindestens 3 stunden einkalkulieren. ich bedankte mich noch kurz für seine hilfe und lehnte ab.
ich muss sagen, lächerlicher gehts eigentlich gar nicht. ich warte nun entweder auf den ersten prüfer oder fahre in den ruhrpott. vielleicht trifft man da auf leute, die eher willens sind, das einzutragen.
das mopped fährt übrigens klasse.