Da der Sinn eines jeden Motormanagement ist, die Spritzufuhr auf Basis der Lambdasondenmessung so nachzuregeln, daß das stöchiometrische Verhältnis Lamda =1 erreicht wird, also gerade so eben alles eingespritzte Benzin verbrannt wird, damit der Kat optimal arbeiten kann, ist zwangsläufig auch das Harley-Motormanagement intelligent genug zum Nachregeln. Würde das Gemisch zu fett, würde trotz Kat giftiges unverbranntes Benzin (=HC), halbverbranntes giftiges Gemisch (=CO) ausgestoßen. Würde das Gemisch zu mager, würde trotz Kat durch die zu heiße Verbrennund der Stickstoff N mit Sauerstoff O reagieren = giftiges Stickoxid (=NOx) ausgestoßen. Das soll das Motormanagent durch die Messungen der Lambdasonden im Auspuff erkennen und entsprechend mehr oder weniger Sprit einspritzen.
M.W. baut Harley aus Kostengründen aber nur "schmalbandige" Lambdasonden ein. Wenn der Auspuff zu laut oder der Lufi zu offen = das Gemisch zu mager wird, kriegt die Sonde das gar nicht mehr mit und das Motormanagement, egal wie intelligent, weiß gar nicht, daß es mehr Strit einspritzen = auf fetter regeln muß.
Daher mußt Du Dir bei lauteren Auspüffen oder offenem Lufi z.B. einen Powercommander 5 mit zusätzlichem Autotune-Modul kaufen. Das beinhaltet breitbandige Lambdasonden, die auch noch extreme Gemischabmagerungen durch laute Auspüffe oder Lufis erkennen und dann gleich ein entsprechend angepasstes Kennfeld für das Motormanagement schreiben, damit es weiß, wie es bei diesen Extremzuständen nachregeln soll, um wieder das stöchiometrische Verhältnis Lamda =1 zu erreichen. Selbst wenn Dir giftiges Abgas völlig egal sein sollte, bei zu magerem Gemisch wird die Verbrennung zu heiß und das Abgasventil schmilzt dahin bzw. Deine Kolben bekommen ein Loch. Bei zu fettem Gemisch kann das zwar nicht passieren, aber dann müßtest Du ja den Lufi und den Auspuff noch mehr als in der Serie zustopfen., was wohl kaum einer freiwillig macht.