Eigentlich wurde ja schon alles gesagt, halt nur noch nicht von jedem ... Mir fiel eine Analogie zu Harley ein, die auf den ersten Blick erst mal rein gar nichts mit Motorrädern zu tun hat, nämlich mit Gitarren:
Der Gitarrenhersteller Gibson war jahrzehntelang (gemeinsam mit Fender) führend im Blues-Rock-Geschäft. Die Klampfen waren nie perfekt (z.B. problematische Stimmstabilität), waren auch zunehmend preislich abgehoben, produzierten aber einen genialen, fetten Sound. In den 1990er Jahren, mit Aufkommen computergenerierter elektronischer Musik der HipHop-Generation, begann der Stern von Gibson zu verblassen. Die Verkaufszahlen brachen ein. Und um eine drohende Pleite abzuwenden, kam das Management auf die "glorreiche" Idee, dem Zeitgeist hinterher zu hecheln, um mit einer Modelloffensive jüngere HipHop-Musiker, Rapper u.a. für sich zu gewinnen. Man stopfte unsinnigen technischen Schnickschnack in die Klampfen (wie Autotuning, Hall, Verzerrer, Klangmodulatoren und was weiss ich noch alles), wie beispielsweise bei der "Firebird X" ( die ich übrigens noch nie in "freier Wildbahn" bei einem anderen Gitarristen gesehen habe). Und was geschah? Der Abwärtstrend bei Gibson setzte sich fort!!
Und jetzt kommt's: Erst als man sich entschloß, die alten, kultigen Teile der 50er und 60er Jahre - insbesondere die beliebte "Paula" - , zumindest äußerlich, wieder aufzulegen, kam die Wende. Gibson erholte sich und steht, wenn auch gerupft und mit niedrigeren Verkaufszahlen, wieder solide da, und das trotz ihre Hochpreispolitik. Und, um das noch anzufügen: Hersteller guter, besserer und dabei billigerer Gitarren gibt es zuhauf, aber wer "was auf sich hält" und es sich leisten kann, rockt eben 'ne originale "Gibson".
Die MoCo sollte vielleicht mal über den Tellerrand hinausschauen ...
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Gruß, Mos