...Jetz aber . . . bist Du sicher, daß Du da nicht ein paar Wörter vergessen hast .... . . .
ich hätte ja gedacht, es müßte heißen :
"Natürlich kommt sie bei Einigen an. Das Fahren wird Manchen ja auch Spaß machen."
"Damals" ist man mal Motorrad gefahren, weil sich noch nicht jeder ein Auto leisten konnte.
Heute kauft kaum jemand ein Motorrad aus anderen als rein emotionalen Gründen.
Rollerfahrer in der Stadt für`s Durchschlängeln in die Arbeit und Ähnliches mal ausgenommen, kleinerer Prozentsatz und um die geht es ja auch hier nicht - die
würden auch in Zukunft dann einen kleinen E-Roller kaufen.
Und das Emotionserlebnis unter den Käufern wird für eine ( ich vermute nicht unwesentlich kleinen ) Gruppe wiederum aus einigen wenigen Hauptkomponenten
gespeist.
Einen Teil davon kann ein E-Bike bieten, aber einen Teil davon kann es eben nicht bieten, einen Teil
mit dem das Motorradfahren für diese Gruppe steht und fällt...
Egal wie groß dieser Teil der Fahrer ist, ich vermute, es ist der größere Teil - ist aber egal.
Es sind jedenfalls sicher nicht alle.
Akustische Wahrnehmung ist entscheidender Teil der Sinnes-Wahrnehmung des Motorrades.
Spüren der "Arbeit" des mechanischen (bevorzugt V2) Verbrenners gehört ebenfalls dazu.
Fällt das beides weg - ist Schicht im Schacht , es gibt dann interessantere Freizeitbeschäftigungen und
Fahrzeuge.
Hat rein gar nichts mit "Sichtweise" zu tun, für mich ist es eine komplett andere "Empfindung".
Ich würde ja nicht mal mehr Motorrad fahren, wenn ich beispielsweise die Geräuschkulisse eines leise säuselnden, dezent pfeifenden
aktuellen Vierzylinder-Motorrades mit Serien (Nichtklappen-)Auspuff alternativlos fahren müßte.
Ich würde auch alle meine Oldies aufgeben, wenn zum Beispiel der Bestandsschutz wegfiele und man alte Fahrzeuge auf Leise-Zischsäusel umrüsten müßte.
(Ich fahre aber schon lange keine Superbrüll-Auspuffanlagen mehr, falls das so mißverstanden wird.)
Schräglagen-Erlebnis oder mehr Luftzug als im Auto alleine reicht mir wirklich nicht.......vielleicht einmal im Jahr aus
Spaß zur Abwechslung auf einem Miet-Motorrad, aber als Besitzer mit allem Drum und Dran das ganze Jahr, nee kein Interesse.
Es ist die Gesamtkomposition - also auch das Fühlen und Hören der "Dampf"-Maschine.
Ich hör`s quasi schon vor`m Anlassen, und DAS macht Spaß.
Hohe Beschleunigungskraft ist nicht entscheidend - erstens würde ich dann nicht zwingend Harley fahren, und zweitens ist dann das Gesamtkonzept des Autos insgesamt für mich
viel interssanter, bei angenommenem E-Motor-Zwang oder Geräuschlos-Verbrennern.
Die haben heute auch Drehmoment und Beschleunigung reichlich, elektrisch sowieso.
Selbst mein Alltags-(Verbrenner-)Fahrzeug, ein RS-Audi, zieht wie Sau und macht mir hundertmal mehr Vergnügen als eine fast geräuschlose Verbrenner-Harley oder
ein (dann ist egal welcher Hersteller) Elektrobike ohne Verbrenner-"Sinnes-bedienung".
Das hat nichts mit Einstellung zu tun oder gar sturem Gestrig sein oder irgendwelchen "Standpunkten" - das ist über die Sinne gesteuert und in der Empfindung so angelegt.
Empfindung können natürlich unterschiedlich sein, aber ich kann mir schlecht vorstellen, daß es einer Mehrheit der Motorradfahrer anders geht.
Ich glaube, daß ein E-bike so Manchem schnell langweilig werden würde, wenn sich herausstellt, daß das
Sinneserlebnis doch nicht mehr so ganz interessant ist.
Außen vorgelassen sind natürlich Menschen, die in der Hinsicht generell anders angelegt sind.... es gibt ja zum Beispiel auch Mitmenschen,
die generell Fahrern von Sportwagen oder von Fahrzeugen / Motorrädern mit etwas Motor-/Auspuffgeräusch den ausgelutschten Spruch hinterherjagen, daß
"da wieder einer Komplexe kompensieren muß oder einen kleinen Penis".... gäääähn ....
(Ich meine jetzt nicht, wenn es um Extremfälle geht, wo jemand mit offenen Drag-Pipes in die Eisdiele zielt)
Naja, das sind entweder selbst echte Komplexler, die durch den schwachen Versuch andere lächerlich zu machen von ihren eigenen Problemen ablenken und
sich selbst überhöhen, oder sie sind ganz einfach tatsächlich solche Hawkins-mäßigen Superhirne, daß sie im Vorbeifahren das Innenleben anderer
Fahrzeug-Liebhaber einfach besser kennen als die selbst
Also bei mir ist es so - sind die Sinne, die jeder hat (normalerweise) nicht ausreichend bedient - dann ist das flüsterleise Zisch-Motorrad ( egal ob Elektro oder Leise-Verbrenner ) durchgefallen.
In einer Säusel-Fahrzeug-Welt brächten mir Autos unterm Strich mehr Spaß, Bikes wären für mich dann passé .
Aus Gewohnheit fahre ich nicht Motorrad, wenn das Erlebnis mir nicht mehr zusagt, das das Fahrzeug bietet.
Und Harley aus Gewohnheit - ja schon, aber nur, wenn ein gewohnt interessantes oder von mir aus auch
emotional noch besseres ANTRIEBS-Erlebnis empfunden wird.
Wegen zwei Rädern, Wind im Gesicht und Schräglagen-Tauglichkeit oder HD-Logo würde ich es nicht tun.
zum zitierten Beitrag
Zitat von harleykill
harleykill, der sich auf die neuen Modelle freut, sofern mit Verbrenner, sich aber keines kaufen wird, da ohne Vergaser
Das stand für mich auch immer fest - habe aber festgestellt, daß sich die Meinung tatsächlich mal ändern kann, wenn sonst alles paßt...als die
Buell kam und das (straßenzugelassen) nur mit Einspritzer, habe ich gerne über meinen Tellerrand geschaut.
Bei Elektrobikes bin ich aber im Suppenteller wieder gaaaanz tief abgetaucht
Blubb