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Yesterday, when WE were young

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Yesterday, when WE were young

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Neuer Beitrag 05.07.2016 20:56
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 Foto 1: Als nächstes ist die Demontage der Fenderhalter dran, die den Fender hinten am Rahmen befestigen.

Foto 2: Von "außen/oben", also auf der lackierten Seite des Fenders sind zwei Schraubenköpfe zu sehen, von denen wir mit einem Schraubenzieher versuchen, den Lack abzukratzen.

Foto 3: Ob es nun am Restlack liegt, oder daran, daß die brasilianischen "Restaurateure" mal wieder nur billige metrische Schrauben zur Hand hatten: Eine 7/16-Nuß erweist sich als zu groß, eine 3/8 Nuß (= 6/16, jaaaa bei zölligen Maßen trainiert man Bruchrechnung, um zu wissen, welche Größe größer oder kleiner ist , für jeden Harleyschrauberneuling eine äußerst unangenehme Überraschung fröhlich  ) als zu klein, eine 13/32 Nuß, die theoretisch zwischen 7/16 (= 14/32) und 3/8 (= 6/16 = 12/32)  liegt, findet sich nirgendwo, wahrscheinlich, weil es sie garnicht gibt Augen rollen . Also entscheiden wir knallhart böse  , daß mit etwas "hammerlichem" Geschick eine 10er Nuß sowohl "außen/oben", ...

Foto 4: ... wie auch auf der Kontermutter "innen/unten" "paßt" (Motto: "was nicht paßt, wird passend gemacht großes Grinsen  ). Euch ist sicher auch schon der liebevoll aufgebrachte Unterbodenschutz verwirrt (für uns eine Premiere an einem Bike)  aufgefallen, der den Fender auch noch die nächsten 100 Jahre gegen Korrosion durch Steinschlag (oder Salz? nehmen die das in Brasilien überhaupt? fröhlich  ) zuverlässig konserviert hätte. Dafür ist es gut, daß das Zeuchs extrem zäh ist, für unsere Absichten hingegen eher nicht, denn es erweist sich als nahezu unmöglich, den Unterbodenschutz mit einem Schraubenzieher von den Kontermuttern ordentlich abzukratzen.

Foto 5: Deswegen kreist hier erst recht der Hammer, bis die Nuß sitzt. Unser armes Werkzeug  traurig . Ihr seht mal wieder, überall bei Restaurationen lauern versteckte Kosten Freude  .
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Neuer Beitrag 05.07.2016 20:58
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Foto 1: Nachdem eine der Kontermuttern "innen/unten" ab ist, sitzt die zugehörige Schraube immer noch bombenfest.  Beim Ausschraubversuch geht der Schraubenkopf ab, ...

Foto 2: ... der Bolzen sitzt in der Strebe fest. Nach dem Lösen der anderen Schraubenverbindung hebeln wir die Verstrebung heraus.

Foto 3: Es stellt sich heraus, daß in die Schraubbohrungen der Verstrebung Gewinde geschnitten sind. Weil ich das vor dem Texten zu den letzten Posts schon wußte, schreibe ich die ganze Zeit von "Kontermuttern", weil diese die Schrauben gegen diese Verstrebungsgewinde kontern. Bei der Schraube mit dem abgedrehten Kopf wäre das garnicht nötig gewesen cool .

Foto 4: Die Verstrebung ist vom Fender getrennt.
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Neuer Beitrag 05.07.2016 21:04
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Foto 1: Wo heute oben mittig auf dem hinteren Fender eine Schraube zum Befestigen von Irgendwas sitz, sitzen bei der Big Flatty gleich deren drei in Gestalt von schlitzschrauben, ...

Foto 2: ... die wir mit einem Schraubenzieher rausdrehen.

Foto 3: Die in die zugehörigen  Fenderbohrungen geschnittenen Gewinde sind von "innen/unten" aufwendig mit einem angeschweißten Blech verstärkt, ...

Foto 4: ... so wie uns überhaupt auffällt, daß alle Fenderbohrungen von "unten/innen" aufwendigst mit Blechen verstärkt sind. Ob das noch eine Reminiszenz an die deutschstämmige Harley-Facharbeiterschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist?

Foto 5: Auch die Verkabelung des Rücklichts ist aufwendig geschützt, allerdings scheint und das flexible Schutzrohr nun doch aus einem brasilianischen Baumarkt zu stammen. Immerhin, gegenüber dem 1947 möglichen Schutz sicher ein todsicherer Schutz gegen Beschädigung des Kabels beim Hoch- und insbesondere Runterklappen des hinteren Klappbleches. Auch hier fallen uns die extrem aufwendigen Aussteifungen auf, die von "unten/innen"  aufgeschweißt sind. Als letztes schrauben wir in bekannter Manier den kleinen Bügel ab, der das Klappblech am Rahmen sichert.
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Neuer Beitrag 05.07.2016 21:12
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Foto 1: Auch die serienmäßige Befestigung des Rücklichtkabels "innen/unten" im Fender zeigt mit vielen kleinen stabilen Blechbügeln eine extrem aufwendige, stabile und damit dauerhafte Machart. Ich kann meine Schrauberkumpel davon überzeugen, daß es nun wirklich jammerschade wäre, das alles, einschließlich des Spiralrohres und des "Unterbodenschutzes", nur wegen des Lackierens kaputt zu machen, zumal man die Unterseite später gar nicht sieht. Wir entscheiden uns, dem Lackierer den Auftrag zu geben, nur die Oberseite zu lackieren. Besser als jetzt kriegen wir die Unterseite auch nicht wieder hin (von unvertretbarem = völlig übertriebenen Aufwand mal abgesehen).

Foto 2: Wir nehmen noch die Gummiunterlage des Rücklichtes ab ...

Foto 3: ... und legen sie zu der fetten Aluschutzkappe vom hinteren Fenderende.

Foto 4: Das resultierende Schraubensammelsurium (natürlich für den Metallschrottkübel).
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Neuer Beitrag 05.07.2016 23:16
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Auch wenn's die Chronologie unterbricht - was ist mit der Burnout-Shovel deines Kumpels?
Steht die immer noch teilzerlegt in der Werkstatt?
Zu den Kühltürmchen:
Wenn die Zylinderköpfe in einem Stück gegosssen wurden - wie hat man da die Tasche der Ventile gusstechnisch realisiert? Nachträglich hineingebohrt?
Zum Getriebe: Der kleine Schnubbel unten in dem Schaltblech - das ist die Raste für den Leerlauf?

 

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Neuer Beitrag 06.07.2016 05:29
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Zu "Early Shovel": Ja, wegen der Erkrankung meines Kumpels laufen solche Projekte nur noch auf Sparflamme  (= wenn ich Zeit habe), das Tagesgeschäft geht vor. 

Zu "Ventiltaschen": Du meinst wahrscheinlich die Ventilsitze und Führungen. Die wurden von oben durch die Schraublöcher mit der Dreh- oder Fräsmaschine eingebracht. Bei Gusseisen schrumpfte man übrigens früher nicht unbedingt teure, gehärtete Ventilsitzringe ein, sondern fräste die Sitze direkt in das Gusseisen. M.W. wurde das bei den Opelmotoren mit Gußeisenköpfen bis zum Schluß in den 80ern so gemacht.

Am besten versteht man das mit Bildern ("ein Bild sagt mehr als 1000 Worte" großes Grinsen   ).

Foto 1: zeigt den für die 20er typischen Grundaufbau eines Flatheads mit am Zylinder angegossenem Zylinderdeckel. Wenn Du den Verschlußstopfen (grün) rausdrehst, kannst Du die Ventile ein- und ausbauen. Durch diesen Verschlußstopfen kannst Du auch den Fräser für den Ventilsitz einführen.

Foto 2: Zum Ventilausbau drückst Du mit dem Schraubenzieher durch den geöffneten Verschlußstopfen (grün in Foto 1) den Ventilteller runter, ...

Foto 3: ... damit das Ventil sich beim Hochdrücken des Federtellers gegen die Ventilfeder nicht mithochhebt. Nur so kriegst Du die Ventilkeile entlastet bzw. von der abgebildeten Überlappung des Federtellers befreit und seitlich mit einer Zange vom Ventilschaft abgezogen.  Du kannst das Ventil durch die Bohrung des Verschlußstopfens (grün in Foto 1) nach oben rausziehen. In etwa umgekehrt wird (auch erstmalig bei der Produktion) das Ventil eingebaut.

Foto 4: Wo wir schon dabei sind: Hier eine ganz  typische Wartungsarbeit geschockt  bei jeder (zweiten) Inspektion von Flatheads: Man steckt nach Entfernung von Ventilfeder und Federteller das Ventil wieder von oben in die Führung, nicht ohne zuvor Schleifpaste auf den Ventilsitz geschmiert zu haben. Mangels des Einbaus von teuren gehärteten Ventilsitzringen in preiswerte Alltags-KFZ-Motoren und relativ weichen Gußeisenlegierungen muß das Ventil bei JEDER geschockt  (zweiten) Inspektion in den vergrießgnaddelten Ventilsitz neu eingeschliffen werden, damit es bis zur nächsten Inspektion wieder halbwegs dicht schließt. Prinzipiell eine Wartungsarbeit, die JEDER geschockt  Flathead regelmäßig braucht, der vor 45 konstruiert (!) wurde. Soviel zur immer wieder auch hier im Forum behaupteten "Alltagstauglichkeit" von solchen Motoren.

Foto 5: Nach dem (Wieder)Einbau muß das Ventil natürlich eingestellt werden.



Zu "Schaltscheibe": Ja, jeweils einer der Schlenker in den Kurvennuten der Schaltscheibe ist der Leerlauf, und zwar logischerweise die beiden gegenüberliegenden Schlenker, in denen beide Schaltgabeln gleichzeitig auf "Neutral" stehen.
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Dieser Beitrag wurde schon 10 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 06.07.2016 16:57.

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Neuer Beitrag 06.07.2016 15:50
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zum zitierten Beitrag Zitat von Asgar
Moin Niterider!

Das mit den Andrews-Zahnrädern klingt überaus interessant.
Hast du damit Erfahrungen?
(Einbau, Passung, Haltbarkeit?)

Wo ich schonmal beim Antworten bin: Hier wird nix vergessen.

Leider verkauft Andrews nach meinem Kenntnisstand seine Nockenwellenantriebszahnräder nur im Kit mit seinen Nockenwellen.

Wer es besser weiß, möge es bitte hier kundtun. smile

Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 06.07.2016 16:59.

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Asgar ist offline Asgar · 1651 Posts seit 18.04.2015
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Neuer Beitrag 06.07.2016 16:23
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Ja, ich hab die am Zodiac-Stand bei den HHDays gesehen.
Hatten sie netterweise aufgebaut, um den Unterschied alte NW-Kette, neue NW-Kette und Zahnräder zu demonstrieren.
Wenn man davor steht, wird klar, dass da andere Nockenwellen bei sein müssen, da sie sich ja andersherum drehen!
Ist ja kein Zwischenzahnrad vorhanden und somit ist eine Drehrichtungsumkehr gegeben.
Somit brauche ich Zahnräder, NW, Dichtungen, verstellbare Stößelschutzrohre und jemanden, der mir das einbaut.
Oder einen langen Winter mit viel Zeit und einer wirklich guten Einbauanleitung.
Oder ich mach es mit euch oder lass es euch machen, dann können wir es gleich hier dokumentieren... Augenzwinkern

Wegen dem Zylinderguss und der Ventil-"Tasche", also dem Brennraum, in dem die Ventile sitzen:
Ich hatte mich gefragt, wie man beim Gießen verhindern soll, dass an der Stelle mit dem roten Kreis (s.u.) ein Steg entsteht.
Da hatte ich eine echte Denkblockade.
Einfach von oben etwas größer als den Ventildurchmesser aufbohren, Verntil rein und zuschrauben.
Eigentlich genial einfach.




 
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Neuer Beitrag 06.07.2016 18:02
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Hallo Asgar:

Ich vermute Du meinst die konstruktive Problematik dieser Konstruktion: Wenn ich den "Steg im roten Kreis" zur Stabilisierung der Konstruktion verbreitere, wird der Brennraum größer (Verdichtung sinkt) und der Flammweg  länger. Dadurch wird die Klopffestigkeit noch schlechter (als eh schon beim Flathead) und die bei max. machbarer Frühzündung mögliche Maximaldrehzahl sinkt . Warum, steht bekanntlich hier:

Langhuber


Mit einer Reduzierung des Abstandes von Zylinderdeckel samt Verschlußstopfen zum Ventilteller kann ich die Verdichtungsreduktion  aber nicht ausgleichen (die Verlängerung des Flammwegs eh nicht), sonst wird der Ventilhub zu arg begrenzt. Zu nah darf ich den Zylinderdeckel auch nicht an den Kolbenboden gießen, damit der Kolbenboden nicht anstößt. So genau konnte man das damals nicht gießen. Eine Nacharbeit durch Abdrehen des Zylinderdeckels von innen mittels eines von unten durch den Zylinder gesteckten Fräsers wäre teuer gewesen.

Das Blödeste an der Konstruktion eines Flatheads ist aber, daß eine Vergrößerung des Ventilhubes unweigerlich die Verdichtung senken muß.

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Neuer Beitrag 06.07.2016 21:23
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Jepp, deinen Langhuber-Thread kenne ich, allererste Sahne.
Freude
Erstaunlich, wie kompliziert solch ein "einfacher" Motor letzten Endes wieder ist.
 

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Neuer Beitrag 16.07.2016 18:06
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Foto 1: Bei der DKW war es übrigens der zu geringe Abstand der Unterbrechkontakte.

Foto 2+3: Hier seht Ihr nochmal die Blaupause für so ziemlich alle japanischen Triebstränge bis heute kurz vor dem Abholen von beiden Seiten.

Foto 4: Bei Tageslicht schön zu erkennen:
- hinter dem Zylinder die vertikale Trennfuge des Kurbelgehäuses
- dahinter im rechten Winkel die vertikale Trennfuge zwischen Kurbelgehäuse und Getriebe
- im Vordergrund der charakteristische Primärdeckel mit der Kupplung in der Mitte , links daneben die Ausbuchtung für das Primärzahhnritzel und rechts daneben die Ausbuchtung für das linke Lager der Getriebeausgangswelle, welches bei Japanern vom großen Kupplungsdurchmesser verdeckt wird.
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Neuer Beitrag 16.07.2016 18:22
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Da dieser Thread "Yesterday when we were Young" heißt, möchte ich Euch die Ausbeute aus einem Diaabend nicht vorenthalten, auf dem ...

Foto 1: ... die  alte Crew (alle!!! Leute, die auf dem Foto sind) nach vielen, vielen Jahren mal wieder zusammengekommen war (die, die noch leben traurig  ). Anlass: einer unserer Kumpel hatte beim Umzug eine riesige Kiste mit vergessenen Dias entdeckt. Ein paar davon habe ich jetzt für uns alle digitalisieren lassen, wobei man mir bedeutete, ich wäre wohl ein Nachzügler, weil sie dieses Geschäft nach Boomjahren längst runtergefahren hätten, sodaß ich sage und schreibe 3 Wochen warten musste. Damals waren Harleyfahrer noch  mißtrauisch beäugte Außenseiter, auch in der Motorradszene, in der sie für "bekloppt" erklärt wurden. Also nix mit angeben, so wie die heutige haute volee`cool  .

Foto 2: Euch will ich unsere Fahrt 1990 über Landstrassen  durch die zusammenbrechende DDR nach Berlin  nicht vorenthalten. darüber hatte ich euch schonmal berichtet, jetzt kann ich Euch durch einen glücklichen Umstand die Fotos dazu zeigen. Die blaue hat Hennig immer noch, aber seit 10 Jahren abgemeldet, weil er als schon immer Selbstständiger nicht mehr zum Motorradfahren gekommen ist.  Wir konnten im Garten eines Kumpels in einem Dorf bei Potsdam zelten, der ein Jahr vorher "rübergemacht" hatte. Da habe ich erst verstanden, warum man im Mittelalter Brandenburg die "Sandbüchse des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation" nannte, weil in dem allgegenwärtigen Sandboden praktisch kein Hering festzukriegen war. Bis heute habe ich nicht rauskriegen können: Wie machen die eingeborenen Zelter das dort eigentlich? Die müssen doch einen Trick haben verwirrt ").

Foto 3: Auf der Hinfahrt (sorry für die Fotoreihenfolge traurig  ) hatte ich vor lauter Sorge, dass es in der DDR kein SAE-50 geben würde  ("kennen die überhaupt diese amerikanische Einteilung  der Viskositätsklassen? Vielleicht haben die ne russische Norm!" )  nicht nur einen Kanister SAE50 im Begleit-Transit untergebracht, sondern auch noch meinen Öltank überfüllt, mit dem hier im Thread schon beschriebenen Erfolg, dass die Kurbelwelle meines Early Shovel das Öl schaumig rührte. Also rollte ich den Starrahmen an einer Autobahntanke über den um die Zapfsäulen rumreichenden Rost und ließ den Schaum, der ja nicht schmiert, ab und füllte aus dem Kanister nach, der sich bedenklich leerte.

Foto 4: Unsere Starrahmen fanden immer die größte Aufmerksamkeit, gerade auch "in der Zone".

Foto 5: Unsere "Berlin-Crew" (ohne den Transitfahrer aus dem Dorf bei Potsdam: der fotografiert).

 
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Neuer Beitrag 16.07.2016 18:29
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Foto 1: "Yesterday, when we were Young", war sowas noch möglich geschockt  . Heute würde man vom Verfassungsschutz abgeführt, wenn nicht vorher schon vom Bock geschossen.

Foto 2: Kennt von den Berliner Mitlesern unter Euch vielleicht einer noch diesen Verbrecherladen? Hier wurde mir die Mutter für das auf den DDR-Landstrasse dollgedrehte Steckachsgewinde in Gold aufgewogen (hab ich weiter vorne schon berichtet).

Foto 3: Unser Potsdamer Kumpel organisiert eine alkoholreiche Fahrt auf der Havel? Spree? verwirrt So genau weiß ich das schon garnicht mehr. traurig

Foto 4: Die DDR-Jugend präsentiert uns stolz ihre AWO-Chopper großes Grinsen

Foto 5: Ich "teste" einen elektrischen DDR-Krankenfahrstuhl. Hätte gar nicht gedacht, daß die sowas haben cool

 
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Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 16.07.2016 19:16.

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Neuer Beitrag 16.07.2016 20:17
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Zitat von niterider
Damals waren Harleyfahrer noch  mißtrauisch beäugte Außenseiter, auch in der Motorradszene, in der sie für "bekloppt" erklärt wurden. Also nix mit angeben, so wie die heutige haute volee`cool  .

Danke für's teilen. Was für eine Zeit … 
Übrigens gefällt mir der Stil Deiner Early Shovel sehr gut.

Das Zitat kann ich bestätigen und es gab es unter den HD-Fahrern eine tolle Solidarität und Hilfsbereitschaft.
Allerdings hat manch ein Evo-Softail-Fahrer schon etwas Yuppie-Attitüde ins Spiel gebracht. cool

Gruß
Bernd

__________________
It's Only Rock 'N' Roll - But I Like It
Member of Bavaria Stammtisch Munich

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Neuer Beitrag 18.07.2016 16:34
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Auf vielfachen Wunsch großes Grinsen  hier nun ein paar Fotos von der größten Schwachstelle des Evo.

Foto 1: In einem anderen Fred hab ich schonmal berichtet, wiederhole es hier aber nochmal der Vollständigkeit halber: Beim Management buy out 1981 hatte sich das Harley Management und weitere Angehörige (vor allem Willy G.)  mit 80 Mio $ bei der CitiCorp bis Oberkante-Unterlippe verschuldet, ihr ganzes Eigenkapital eingebracht  und außerdem auch noch enorme (Wucher-)Zinsen von sage und schreibe 16% geschockt  am Hals. Den Verantwortlichen war klar, daß sie mit dem Evo nureinen schuß freihatten, der sitzen musste, sonst würden sie mit Kind und Kegel untergehen. Das klassischeLayout mußte beibehalten werden, die für den Shovel typischen Ölausschwitzungen mußten aber unter allen Umständen verschwinden, um das miese Technikimage loszuwerden. Also ließ man sich von Porsche Gummifussdichtungen und aufwendige Dehnschrauben alsZylinderstehbolzen aufschwatzen. Dehnschrauben erkennt der schrauber an der Vorschrift, sie nach dem Einsatz des Drehmomentschlüssels mit einer winkelgradscheibe nochmal um 90 Grad anzuziehen, womit bei allen 4 Stehbolzen das exakt gleiche Drehmoment durch Dehnung eingestellt wird und damit der untere Zylinderflansch absolut planparallel auf dem Kurbelgehäuse aufliegt. Leider ist es typisch für Gummi, daß er unter Einwirkung von Hitze und Luftsauerstoff mit der Zeit versprödet und zerbröselt. Unserer Erfahrung nach so im Bereich von 60-80000 km Laufleistung. Dann fängt es an der Fußdichtung wieder an zu schwitzen. das wäre alles noch kein Problem, wenn nicht diese vermaledeiten Dehnschrauben vor dem wiedereinbau des Zylinders ausgetauscht werden müßten. Warum wohl? Na klar sie sind ja bereits gedehnt und so funktioniert das mit dem exakten Dehnen mittels  der Winkelscheibe nicht mehr. Und damit ist er da, der Moment, der uns jedesmal kalte schauer den Rücken runterjagt: Wird s wieder ertönen, dieses charakteristische scharfe Knacken, wenn man die alteehnschraube rausschraubt? Wenn ja, dann haben sich die thermischen Verspannungen bei Warmwerden und Auskühlen des Kurbelgehäuses im Gußgefüge über die Laufleistung wieder so gegeneinander verspannt, daß sich wie bei einem Erde die tektonischen Platten schlagartig entspannen und gegeneinander verschieben. Hier wird die  schlagartige Entspannung durch das rausschrauben der bis dahin die Verspannungen aufnehmenden alten Stehbolzen ausgelöst.  Das Ergebnis sind dann solche Risse im Kurbelgehäuse wie hier im Bild, wie in der Landschaft nach einem Erdbeben. Diese Risse ziehen sich dann von innen ...

Foto 2 ... über den Kurbelgehäuseflansch für den Zylinderfuß ...

Foto 3: .... bis weit in die Außenseite über den Kurbelgehäuseflanschén für die Lifterblöcke entlang  bis fast zum Kurbelgehäuseflansch des Nachbarzylinders.

Foto 4: Interessant ist immer, was S&S bei Nachbau eines Harley-Motors an solchen Stellen ändert. Hier von oben die Wandstärke des Original-Evo-Kurbelgehäuses ...

Foto 5: ... und hier die erheblich größere Wandstärke des S&S-Nachbaus an dieser Stelle.

 
Ergebnis: die Kurbelgehäusehälfte ist Schrott. Soviel zur auch hier im Forum immer mal wieder behaupteten  angeblichen Non-Plus-Ultra-Qualität des Evo -Motors. Geringe deutsche Toleranzen = größere Maßhaltigkeit sind auch nicht alles und bei Porsche ist offensichtlich auch nicht alles Gold, was glänzt.unglücklich  Unterdimensioniert bleibt eben unterdimensioniert. Bis zum Shovel fiel das nie auf, weil die kurzen Stehbolzen ja nie rausgeschraubt werden mußten großes Grinsen  Nun muß man sagen, daß das die allererste Anfangszeit war, in der man Festigkeitsberechnungen von unregelmäßigen Gehäusen  mit Software nach der finite Elemente - Methode durchführte. Bis dahin hatte man Gehäuse ohne große Berechnungsmöglichkeit nach Gefühl und Wellenschlag lieber zu dick als zu dünn gewählt. Porsche wollte wohl mit dieser neuen Methode besonders glänzen und ist dabei offensichtlich voll über das Ziel hinausgeschossen ... cool  . Leider erleben wir das wieder und immer wieder und sind jedesmal (ange)spannt, wenn so eine Fussdichtungssache reinkommt,  sodaß man hier wohl wirklich von einer konstruktiven Schwachstelle des Evo sprechen muß. traurig
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Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 18.07.2016 17:21.

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