Da ich immer starke Unwuchten am Vorderrad hatte, welche mit bis zu 50 g egalisiert werden mußten, ging ich der Sache mal auf den Grund. Anfangs vermutete ich natürlich einen schlechten Reifen, als es aber immer Gewichte von 30-50g waren, die auch noch immer an der gleichen Stelle angebracht waren, entschloß ich mich die Felge alleine zu kontrollieren. Mein Reifenhöker konnte das leider nicht ohne Reifen, da der Mitnehmer sonst die Felge beschädigt hätte. Also den eigenen Wuchtbock in Stellung gebracht und los gings. Das Ergebnis waren satte 40 g Unwucht und kurioserweise noch mit der leichten Stelle am Ventil. Da sollte ja eigentlich aufgrund des Ventiles die schwerste Stelle sein. Deshalb auch die Punkte auf den Reifen mancher Hersteller, welche den leichtesten Punkt am Reifen markieren. Lt. Herstellervorgabe sollen die Reifen mit dem Punkt am Ventil montiert werden um die Unwucht gleich etwas zu egalisieren. Das war bei mir jetzt aber leider kontraproduktiv und hat die Unwucht noch vergrößert.
Also entschloß ich mich die Felge an sich zu Wuchten. Dazu nahm ich einfach ein Stück 9mm verzinktes Rundmaterial und sägte ein 8cm Stück am welches genau 40g hatte. Dieses mit 2 Bohrungen versehen, etwas gerundet für die Felgenform und kurz mit Zinkspray behandelt ergab mein Wuchtgewicht. Jetzt galt es nur noch passende Gewinde in der Felge zu bohren. Dazu mußte einfach das Gewicht als Schablone herhalten. Am Schluß noch ein Klecks Silikon in die Rundung und das Gewicht eingesetzt, fertig. Habe jetzt noch eine minimale Unwucht von weniger als 5 g, wobei jetzt der schwere Punkt in Ventilnähe sitzt. So sollte nach der Reifenmontage nur noch ein geringes Wuchten nötig sein, evt. sogar ganz entfallen.

Schlußendlich natürlich die Frage, wo kommt so eine Unwucht in einer Gußfelge her? Ganz einfach, vom stümperhaften Amiguß, der milimeterweise Versatz aufweist. Wenn man das Rad auf dem Wuchtbock drehen läßt sieht man deutlich wie die Bohrungen einen Höhenschlag von mehreren Millimetern haben. Auch an der Drehkante von Gußfläche zu bearbeiteter Fläche sieht man diesen Schlag. Und das bei Aluguß, wo problemlos mit Toleranzen unterhalb eines Millimeters herzustellen ist. 

Moin,

meines Wissen erhält die MoCo ihre Gußräder seit Jahrenden nahezu ausnahmslos von einem australischen Zulieferer. 

Stümperhaft bleiben dann natürlich immer noch die unsäglichen Qualitätsvorgaben der Amis.

BlackStar 

Da hatte ich bedenken wegen der unten angesprochenen Fliehkräfte.

Wenn man weiß wie und wo man bohrt absolut unbedenklich. Die HD-Gußfelgen sind dermaßen überdimensioniert das man da gefahrlos 50% Material entfernen kann.
Mein Neffe hat früher für den Pistor die vorigen 3" Fatboyscheibenräder beidseitg sauber gedreht. Der bekam auch immer fast ne Krise aufgrund der Maßabweichungen. Diese Felgen wurden blank gedreht und tlw. sogar noch die Scheibe ausgefräst.

Deshalb ja verschraubt mit 2 M4 Senkkopsschrauben

Sehen doch Kacke aus

Jep

Oder partitiell abschleifen.
Da das Rad aber schon ausgebaut war, wäre das mit dem abdrehen auch kein Problem, oder?
Aus meiner Sicht wäre das die bessere Lösung.
Aber jeder hat da andere Ansprüche.

Ich hätte Angst. Die Fliehkräfte sind nicht zu unterschätzen. 
Sollt sich eine Schraube lösen wird wahrscheinlich dein Gewicht nicht wie eine Pistolenkugel durch den Reifen schießen, aber es könnte das Gewebe innen verletzen.
Wenn dieser Scheuerprozess schleichend deinen Reifen von innen unauffällig bearbeitet kann das böse ausgehen.

In deinem Fall ist es aber nicht die Schraube, sondern der Kaugummifeste Guss deiner Felge, keine Angst die Schraube macht das locker mit, aber es reisst dir halt die krümeligen Gewindegänge raus.

Soo, heute Reifen montieren lassen. ME880 mit rotem Punkt, welcher wie angegeben am Ventil positioniert wurde. Ergebnis 0 g auf der Wuchtmaschine.