zum zitierten Beitrag
Zitat von Dierk
- Motor beliefert den Kreislauf mit Strom um sich selber am laufen zu halten und Batterie zu laden. ( Man könnte , rein Theoretisch, bei laufenden Motor die Batterie abklemen. Funzt bei meiner EVO
Alle HD-Big Twins haben seit 1970 eine „Batterie-Spulen-Zündung“ mit Drehstrom-Alternator. Heißt, der Alternator füllt die Batterie, bis der Regler „Voll“ sagt, ab dann läuft der Alternator im Kurzschlussbetrieb und funktioniert wie ein elektrisches Heizöfchen für das Primäröl. Deswegen haben solche Alternatorstatorspulen im Vergleich zu Autolimas auch Wicklungen aus so auffällig dickem Kupferdraht, damit selbiger im Kurzschlussmodus nicht durchbrennt.
Bei einer „
Batterie-
Spulen-Zündung“ versorgt ausschließlich die
Batterie die
Zündspule, sodass der Motor auch dann noch läuft, wenn der Alternator bzw. Generator die Batterie aus welchen Gründen auch immer nicht mehr lädt. Das kann vom Abklemmen durch den Regler (weil Batterie voll) über defekten Alternator bzw. Generator bis zu Defekten im Ladekabel von Alternator bzw. Generator zu Batterie alles Mögliche sein. Wenn Du be Deinem Evo,die
Batterie vom Alternator bzw. Generator trennst, läuft der Motor weiter, bis die Batterie leer ist. Wenn Du hingegen die
Batterie von der
Zündspule trennst, kann Dein Evo nicht mehr laufen, es sei denn, du hättest eine „
Magneto“-Zündung verbaut, was ich kaum glaube. Oder ragt bei Dir seitlich über dem Nose Cone ein
hufeisenförmiges Gehäuse schräg nach vorne?
Bei HD war
Magneto nur bis 1935 Standard, der Knucklehead hatte serienmäßig bereits eine
Batterie-
Spulen-Zündung, allerdings noch mit Gleichstrom-Generator, weswegen er noch einen Bimetallregler braucht, der die Generatorspulen stromlos macht. Seit 1936 wurde die
Magneto-Zündung nur noch von After Sales Lieferanten zum nachträglichen Einbau hergestellt. Man erkennt eine solche Magneto immer an dem hufeisenförmigen Gehäuse, das zur Umhüllung des
Hufeisenmagnetes als Stator erforderlich ist. Bei Vorkriegsmagnetos bis Ende JD-Modell bzw. allgemein in den 20er Jahre lag der Hufeisenmagnet noch frei.
Heute findet man serienmäßige „
Schwung-Licht-
Magnet“-Zündungen nur noch in Zweitaktern, nur sind hier die Funktionen gegenüber dem Viertakt-Magneto zwischen Stator und Rotor vertauscht:
Zündspule bei 2T- Magneto Stator,
Permanentmagnet Rotor, weil der auch die Funktion des Motorschwungrades übernimmt, beim 4T-Magneto genau umgekehrt, wie der
Hufeisenmagnetstator beweist.
Bei einer alten PX-Vespa kannst Du also tatsächlich die Batterie von Allem (= der Blech-Karosserie als Masse) abklemmen und der Motor läuft solange weiter, bis spätestens der Tank leer ist. Die gab es als Italienmodell sogar ohne Batterie, was in D wegen Standlichtvorschrift schon seit den 60er nicht mehr zulässig war.
Übrigens: Seit den 70ern haben alle Straßen-Rennmaschinen ausnahmslos eine „
Batterie-
Spulen-Zündung“, damit man den schweren Alternator gleich ganz weglassen kann, im Zeitalter der federleichten LifePo4-Batterien ein sogar noch wichtigeres Element der Gewichtsersparnis. Durch das Wegfallen des Rotors als Permanentmagnet wird bei von Strassenmaschinen abgeleiteten Rennern auch gleich noch die Schwungmasse reduziert und der Motor drehfreudiger. Anfahren und Fahren bei niedriger Drehzahl kommt auf Rundkursen eher weniger vor
Dieser Beitrag wurde schon 3 mal editiert, zum letzten mal von motorcycle boy am 15.07.2024 00:33.