Moinsen Peter,
Ok... Streiche "Frühaufsteher" ; setze "Nachtschwärmer".
Das Schlechte zuerst: Ich fürchte, ich muss bei meinem Vorschlag für die "elegante" Lösung ein Stück weit zurück rudern.

Warum ? Weil beim Startvorgang die Arbeit des Solenoids bzw. der Tauchspule nur der erste von mehreren "Akten" ist und
uns bei der Ursachenfindung vermutlich nicht wirklich weiterbringen wird.
Ich hab mal meine "Lose-Teile-Kiste" durchwühlt und ein fast komplettes "Anlassergedöhns" zusammengebastelt. Ein paar
Kleinigkeiten (z.B. das Ritzel) fehlen zwar, aber zum Erklären reicht es, glaube ich. Auf Foto 1 kann man die einzelnen Komponenten
sehen ; auf Foto 2 das Ganze noch einmal ohne Freilaufkupplung (deren Funktionsweise ich
HIER schon einmal versucht habe zu
erläutern) und ohne Tauchspule.
Wie geht der Anlassvorgang nun im Einzelnen vonstatten.....
1. Akt: Der START-Knopf wird gedrückt.
Das aktiviert das Anlasserrelais, welches wiederum den Stromkreis zum Solenoid schließt. Die Spulen im Inneren des Solenoids
erzeugen ein Magnetfeld, welches die Tauchspule in Richtung Primärgehäuse zieht. Durch die Feder auf der Tauchspule wird die
Anlasserwelle in Richtung Freilaufkupplung gedrückt.
2. Akt:
Hat die Tauchspule ihre "Endstellung" erreicht, schließt sie zwei Kontakte im Solenoid und der Anlassermotor beginnt zu drehen.
Über das Anlassergetriebe wird die Freilaufkupplung ebenfalls in Rotation versetzt und dreht sich in der auf Foto 3 dargestellten
Richtung (
GELBER Pfeil).
3. Akt:
Durch die Rotation der Freilaufkupplung "schraubt" sich die Verzahnung der Anlasserwelle (kleiner ROTER Pfeil auf Foto 3) in das Innere
der Freilaufkupplung und schiebt auf diese Weise die Anlasserwellen / das Anlasserritzel in Richtung Zahnkranz auf dem Kupplungskorb (Foto 4),
wo das Ritzel nun in den Zahnkranz greift, diesen in Rotation versetzt, welche wiederum über die Primärkette an die Kurbelwelle weiter gegeben wird.
4. Akt, 1. Szene: Der Motor startet.
Zündet nun der Motor, ist die Rotationsgeschwindigkeit des Zahnkranzes wesentlich höher, als beim Anlassvorgang, was zur Folge hat, dass
sich die Anlasserwelle wieder aus der Freilaufkupplung "heraus schraubt", was wiederum zur Folge hat, dass sich Zahnkranz und Anlasserritzel
voneinander lösen sollten. Die Rückstellfeder unterstützt diesen Vorgang. Das funktioniert aber auch nur dann, wenn die Freilaufkupplung in
Ordnung ist. Trennt diese nicht richtig, kann es zu dem von Dir beschriebenen Problem kommen.
4. Akt, 2. Szene: Der Motor startet NICHT
In diesem Fall sollte die Rückstellfeder alleine dafür sorgen, dass die Anlasserwelle(n) wieder in Ihre Ausgangsposition zurück geschoben werden.
Langer Rede, kurzer Sinn: Vergiss meinen Vorschlag mit dem Trennen der elektrischen Verbindung von Solenoid zu Anlassermotor. Wir brauchen
alle 3 - 4 Akte des Startvorgangs, wenn wir den Fehler finden wollen.
Viel Spaß beim Wegmachen der "Sauerei".

Ach ja.... Schraub die Kerzen raus, damit sich der Anlassermotor etwas leichter tut.
Greetz Jo
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