ich leite zwar ein marktführendes consumerproduct unternehmen, aber mit den begriff "unterschichtmarken" kann ich nichts anfangen. hört sich für mich nicht wirklich fundiert an, eher beleidigend. muss ich mal unsere BBDO agentur fragen, aber ich wette die können mit dem wort auch nichts anfangen. bei uns im unternehmen nennt man das zielgruppen-ansprache oder marketing.
die erklärung ist zwar im kern deutlich, jedoch erschliesst sich für mich der marken- und premiumvergleich nicht wirklich. wenn jetzt ein zuhälter eine rolex trägt und harley fährt, vielleicht auch noch einen bentley, ist das dann die zielgruppe der rolex gruppe? oder der rocker? oder der drogenhändler? interessiert es den zuhälter ob seine harley in thailand gefertigt wird? wahrscheinlich nicht. ich möchte mich hier bei allen zuhältern entschuldigen, die mit ehrlicher arbeit geld verdienen.
gleiches gilt aber auch für den arbeiter, der sich seine harley finanziert, least oder zusammenspart, aber "unterschichtsmarken" jede woche bei lidl und aldi einkaufen muss, damit er sich die harley auch wirklich leisten kann. ob es ihn interessiert ob die harley aus thailand kommt? vielleicht.
oder der zahnarzt der sich zur belustigung eine harley anschafft, damit er sonntags mit seinem offenen klappenauspuff an sämtlichen eisdielen der stadt zeigen kann wie toll seine harley ist, aber keine sau sieht ob die aus thailand oder USA kommt. den wird es schon eher interessieren.
wenn ich die verträge meiner firma unterschreibe, sieht keine sau, ob ich die mit einem montblanc oder aldi kuli unterschreibe. daher finde ich die premiumdiskussion so affig, aber jeder jeck ist natürlich anders und sollte so sein wie er will.
wie ich bereits erwähnt habe, fahre ich seit 1978 harleys. harleys bei denen die premiumjungs wohl eher einen nervenzusammenbruch/weinkrampf bekommen hätten, weil immer etwas an den kisten dran war. da hatte die harley einen anderen stellenwert. erst anfang der 90er wurde harley in den EU premium olymp aufgenommen, da hat die oberschicht die harley für sich entdeckt...um mal wieder den schicht-gedanken zu bemühen.
wobei alles was hier zum thema geschrieben wird nur persönliche meinungen sind und harley weder beeindruckt, noch von dem vorhaben abbringt, in thailand zu produzieren/montieren. harley geht es beschissen und ich hoffe der neue deutsche CEO kann das ändern. da ist wenig platz für sentimentale premiummarken diskussionen. wenn es käuferschichten
gibt, die dann keine harley's mehr kaufen, wenn die nicht explizit aus USA kommen, ich glaube damit kann harley sehr gut leben. für harley ist der eigene US markt der wichtigere, da werden die meisten bikes verkauft.
immer schön gesund bleiben!