Das sei Dir unbenommen, wenn Du das als „polemisch“ wertest. Dann hier ein paar schlichte Fakten:
Dass das Kernforschungszentrum Jülich und damit die Zentrale Großforschungstätte für Kernphysiker ersatzlos dichtgemacht wurde, ist Fakt. Die Industriearbeitsplätze in diesem Fach sind verschwunden (Siemens, Heidelberg, Alkem, Nukem, Kernkraftwerke) . Wer bitte soll das denn noch studieren, wenn er kaum noch eine berufliche Aussicht hat, außer ein paar (meist befristete) Unijobs? Da das schon seit Fukushima so geht, werden die entsprechenden Lehrstühle an deutschen Universitäten mittlerweile mit Chinesen besetzt. Auch das ist Fakt.
Fakt ist weiterhin, dass die Lehrstuhlinhaber für das Fachgebiet für Verbrennungsmotoren mittlerweile ebenfalls über einen existenzgefährdenden Schwund an Studenten und Doktoranden Klagen. Wie sollen die so die überlebensnotwendigen Drittmittel aus der Industrie reinholen? Zumal sie da opportunistischen Managern wie Diess gegenüberstehen. Die haben ja schon beim letzten „Big thing“, dem Dieselmotor, und auch schon früher in der deutschen Geschichte bewiesen, dass ihre Zukunftsphantasien nicht unbedingt realitätsnah, sondern eher dem jeweiligen deutschen Zeitgeist geschuldet sind. Um im Fachgebiet zu bleiben: Die zahllosen technischen Fehlentscheidungen im Kontext des WKII haben den Begriff des „German Overengineering“ schon vor 100 Jahren geprägt, also kein Systemfehler der Neuzeit. Dafür steht in dieser Zeit das Unwesen des immer noch glorifizierten Herrn Porsche. Die Industriebranchen, die nach Fernost abgewandert sind, sprechen die gleiche Sprache. Z.B. die Digitalkamera kommt nicht wegen Billiglöhnen aus Fernost, sondern wegen Managementversagen. Geradezu dramatisch ist das deutsche Politiker- und Managementversagen bei Solarzellen und bei Chips. Unser System befördert schon seit Menschengedenken eben nur stromlinienförmige Ja-Sager in Entscheidungspositionen in Politik und Management. Das sieht man an den vielen Realitätscrashs der Vergangenheit dieser Kaste. Denen zu glauben, wenn sie das politisch korrekte Mantra von der Individualmobilen Zukunft ausschließlich von E-Fahrzeugen sprechen, erscheint angesichts dieser Vergangenheit geradezu naiv.
Fakt ist auch, dass Deutschland sich unter den Industrienationen (mal wieder) vollkommen isoliert hat, wie Dir vor einigen Tagen die neue EU-Taxonomie unmissverständlich gezeigt haben dürfte. Wenn jetzt auch noch der letzte Stromhalm der Utopisten, Nordstream 2, im Meer versinkt, stehen sie mit ihrer politisch korrekten Elektrifizierung die nächsten Jahre ganz nackig da. Wie soll das politisch korrekte Aufladen des heissgeliebten E-Mobils denn in einer Dunkelflaute klappen, wenn nicht mal mehr Gaskraftwerke einspringen Können? Die so verbohrt negierte Realität wird sein, dass die E-Mobile über Jahrzehnte mit Atomstrom aus Frankreich und Kohlestrom aus Polen eine viel schmutzigere Ökobilanz haben werden als der Verbrenner, und das noch ohne synthetischen Kraftstoff. In der Realität des synthetischen Kraftstoffes gehen der E-Mobilität, abgesehen von Spezialanwendungen in urbanen Ballungsräumen, allmählich die Argumente aus.
Dass die Grünen sich auch noch gegen Nordstream 2 aussprechen, spricht für sich. Das muss man nicht mehr kommentieren. Die finnischen Grünen sprechen sich übrigens ganz klar pro Atomkraft zur Dekarbonisierung aus. Auch das ist Fakt. Die Finnen und die Franzosen sind eben traditionell pragmatische Realisten. Das hat die Geschichte immer wieder gezeigt.
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„I don‘t like valves that look like golf tees. Intake valves should be the size of trash can lids, and pistons should be the size of manhole covers“ (Jay Leno)