zum zitierten Beitrag
Zitat von motorcycle boy
Corona hat uns schwer zugesetzt und wir hatten und haben mit sehr vielen Schwierigkeiten zu kämpfen.
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- Euronormen, Reifenpolitik, permanente Änderungen der
Abnahmen - und Eintragungsregularien.
- extreme Lieferengpässe bei Customparts und insbesondere
im Bereich der OEM Ersatzteilversorgung.
- Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit bei Kunden und die damit
verbundenen Probleme.
- starke Zunahme an online Bestellungen durch Kunden und dem
Wunsch nach fachgerechtem Einbau mit Garantie und Gewähr-
leistung durch uns.
- Forensupporter, Hinterhofschrauber-Profis
- und nicht zuletzt die extreme Zunahme mehr oder weniger
gerechtfertigter Verkehrskontrollen und geforderter Fahr-
verbote, die eine immer größer werdende Verunsicherung nach
sich ziehen.
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Leider sehen wir uns nach reiflicher Überlegung gezwungen, unser Geschäft zum 30.06.21 zu schließen.
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Leider hat das was mit Quo Vadis Harley zu tun. Denn die haben viele von den Problemen sicher auch.
1. Auch heute noch wollen viele ihre Harley umbauen, oder meistens umbauen lassen. Je öfter der Händler sagen muß, das geht bei den neuen nicht mehr, desdo öfter treibt er den Kunden auf den Gebrauchtmarkt. An meiner SR hab ich vor 20 Jahren eine Vorverlegte ohne jede Papiere eintragen lassen. Da hat das Bremsgestänge geschleift, was dem TÜV nicht gepasst hat. Also hat der Prüfingeneur mir Werkzeug gegeben, ich hab das abgebaut, mit zwei Backsteinen die da rumlagen ein wenig beigedengelt, und dann wurde die eingetragen. Versuch das heute mal. Und wer hätte sich vor 10 Jahren erträumen können, dass man irgendwann für einen Reifenwechsel zum TÜV und auf die Zulassungsstelle muß?
2. Die letzten Ersatzteile die ich geordert habe, haben zum Teil 5 Wochen gebraucht. Wenn das Mopped dabei in der Zeit stehen muß, steigert das nicht wirklich die Kundenzufriedenheit.
3. Das sind im Zweifel dieselben Kunden, die auch der offizielle Händler hat. Wie hat gerade ein Bekannter von mir formuliert. Bei uns läuft es noch, aber so langsam gehen unseren Kunden die Kunden aus.
4. Wer dann die Leute nicht heimschickt ist selber schuld. Niemand gibt Gewährleistung auf Fremdprodukte, die er nicht selber verkauft hat.
5. Aus Sicht der Moco sind doch wohl alle nicht offiziellen Vertragshändler "Hinterhofschrauber-Profis" Auch solche, die das schon 20 Jahre machen und 1000qm haben. Und auch der Moco machen die Konkurrenz. Und klar sind die Forensupporter der Feind jeder Werkstatt. Wenn mal wieder ein Mopped aus der Werkstatt kommt, plötzlich klingelt und rappelt, weiß hier immer irgendwer, an welcher Stelle die Mist gebaut haben.
6. Wenn man irgendwas zum Fahren zusammenschraubt und verkauft, sollte es den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen. Dann ist auch niemand verunsichert. Deshalb sagt mein freundlicher auf meine Fragen, ob dies oder das nicht doch irgendwie geht, eigentlich immer: Nö, geht nicht.
Oder er sagt, kannste technisch zwar machen, aber wenn sie dich damit anhalten, gibt es Ärger. Denn wenn ich jemand etwas anschraube, das nicht den Bestimmungen entspricht, lass ich den unterschreiben, dass er das genau weiß und selber dafür verantwortlich ist. Ist dann auch nicht die Polizei oder der TÜV-Prüfer dran schuld, sondern einfach derjenige, das das an sein Mopped drangeschraddelt haben will. Wenn man das klar kommuniziert, ist auch niemand verunsichert.
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Ein Motorrad muss einen Vergaser haben. Mehr gibt es da nicht zu sagen.
Was man erträumen kann, kann man auch bauen.