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Yesterday, when WE were young

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sysop ist offline sysop · 496 Posts seit 08.02.2016
aus Wien
fährt: FLHR as standard as possible
sysop ist offline sysop
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496 Posts seit 08.02.2016 aus Wien

fährt: FLHR as standard as possible
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Neuer Beitrag 11.04.2016 10:27
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Jep, stimmt.

Habe am Freitag den ganze Beitrag von Anfang an gelesen, einiges nicht verstanden, war aber wiklich sehr angetan.
Über schärfere Bilder würde ich mich freuen Augen rollen

__________________
Windows ist wie ein U-Boot! Kaum macht man ein Fenster auf, gehen die Probleme los...

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Neuer Beitrag 11.04.2016 17:40
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Danke für den Zuspruch! Wenn Ihr etwas nicht versteht, könnt Ihr gern fragen. Vielleicht habe ich mich auch unverständlich ausgedrückt!  Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten!

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Neuer Beitrag 11.04.2016 18:12
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Unser Kunde äußerte in einem Gespräch, daß er von einem Baujahr 47 ausgeht. Das wäre dann das letzte Baujahr der Big Flatties. Das macht chronologisch Sinn, weil auch die Knucklehead  und damit die gemeinsame Plattform beider HD-Big-Twin-Baureihen seit 36, die sich technisch im wesentlichen nur im Motor unterscheiden  bis 47 gebaut wurde. Wie schon gesagt, war der Knucklehead den Behörden des amerikanischen Kontinents und vielen amerikanischen Motorradfahrern technisch viel zu europäisch supersportlich empfindlich, da er im Prinzip eine auf eine Nockenwelle vereinfachte Großserienversion der britischen Vorkriegs-high Output-V-Twins mit 1000 ccm, British Anzani, JAP (John Alfred Prestwich) und Zenith darstellte, die die damals weltweit sportlich führenden Supersportmaschinen bestückten, einschließlich der Brough Superior. Der erste uns heute als "klassischer britischer Twin" bekannte Parallel Twin ("Speed Twin") von Triumph kam erst 1937, und zwar als Ersatz für die sportlichen Einzylinder mit 500 ccm eine ganze Nummer kleiner heraus. Mit WKII starben die britischen Hochleistungs-1000 ccm V-Twins bis auf die Vincent aus (die als erster V-Twin mit nebeneinanderliegenden Pleuelfüssen viel moderner konzipiert war und sich noch bis 54 halten konnte und damit der technische Vorfahr der heutigen V-Twins aus Europa und Japan wurde). 1000 ccm-Modelle passten einfach nicht mehr ins verarmte Nachkriegseuropa. Da galten 500 ccm schon als schwere Maschinen und stellten bis 1969, auf 650 ccm aufgebohrt, das Maximum der Gefühle dar.

Der versprochene Vergleich zwischen Big Flattie und Early Shovel, also von Konstruktionsjahr 1936 und 1969, offenbart schon für Getriebe und Hinterradbremsen erstaunliche Gleichheit der verwendeten Komponenten:

Foto 1: Die Getriebe von 1969 ...

Foto 2: ... und 1936 sind faktisch die gleichen. Das angelsächsische Layout mit Sekundärritzel zwischen (hier Blech-)Primär und Schaltgetriebe hat sich sogar bis zum TC erhalten  Freude . Schon in Foto 2 sieht man, das schon das Getriebe von 1936 auf der gleichen unnötigen Trägerplatte verschraubt ist wie das von 1967. Wenn das Getriebe von 1936 ausgebaut ist, werden wir uns das nochmal genauer ansehen! Wir haben auch schon Chopper gesehen, wo man das Getriebe ohne diese Trägerplatte irgendwie in den Starrahmen gemurkst hatte, einschließlich meines eigenen! Baby  . Ja, als ich damals meine HD-Unschuld = mein Vertrauen verloren hatte, habe ich das auch gemerkt!

Foto 3: Sowohl im Hinterrad von Early Shovel ...

Foto 4: ... als auch von Big Flattie finden wir die gleiche Dosendeckelbremse von 1936, auf der LINKEN Seite, womit ein eigenes Kettenrad eingespart wird, da der Dosendeckel einen Zahnkranz trägt. Das kann man wohl nur mit der schottischen Sparsamkeit der Davidsons erklären: In was man einmal für teuer Geld investiert hat (Konstruktion, Produktionsmaschinen), das muss schon mindestens 30 Jahre halten (wie das Motorgehäuse samt der wesentlichen inneren Organe von Knucklehead bis Early Shovel). Beim Early Shovel hat man schlicht die Gestängebetätigung des hinteren Bremshebels durch eine superteure Hydraulik aus Metallröhren ersetzt, nur um diese archaische Bremse von 36 mit der Bremsankerplatte auf der LINKEN Seite auch in der  Hinterradschwinge weiter verwenden zu können.

Foto 5: Erst in der FLH ab 1970 (Late Shovel, im Foto das "blaue Projekt" Baujahr 74) finden wir eine moderne Scheibenbremse auf der RECHTEN Seite. Demzufolge sehen wir durch die Speichen hindurch auf der LINKEN Seite ein eigenes, nun komplettes Kettenrad aus einem Stück. Da mussten sie doch in jeden Big Twin glatt 20 $ extra investieren cool .


 
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Dieser Beitrag wurde schon 8 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 19.04.2016 17:58.

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Neuer Beitrag 11.04.2016 18:14
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Auch in den Vorderrädern von

Foto 1: ... Big Flattie und ...

Foto 2 ... Early Shovel finden wir die gleiche Dosendeckelbremse. Der Unterschied ist auch hier wieder die mechanische (ab 36) versus der hydraulischen Betätigung (bis 69) und bei der Telegabel ab 48 die naturgemäß fehlende Strebe zur Ableitung des Bremsmomentes aus der Bremsankerplatte in die Festgabel der Springergabel bis 48.
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Neuer Beitrag 17.04.2016 12:31
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Wo waren wir eigentlich stehengeblieben ? Ach ja, das hintere Schutzblech soll ab: 

Foto 1: Das Rücklichtkabel haben wir an einer gut erreichbaren Stelle durchgeknipst,

Foto 2: Es ist unterhalb des Schutzbleches verlegt.

Foto 3: Wie vorhin schon gezeigt, schrauben wir das Schutzblech, nun ohne das Rad von innen leicht zugänglich in der Mitte (an der vorderen unteren Verschraubung des Schutzbleches an dem Stahlgußstück des Rahmens, welches auch das Getriebe trägt, passen auf dem Bolzenkopf zum Rad hin, im Foto dargestellt, 9/16, auf der Schraube zum Getriebe hin 1/2) ...

Foto 4: ... und hinten an beiden Seiten ab.  An der Befestigung der seitlichen Streben am Rahmen passen , wie vorm Radausbau schon festgestellt, links und rechts 5/8 am Bolzenkopf zum Rad hin und 11/16 an der Mutter aussen.j

 
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Neuer Beitrag 17.04.2016 12:46
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Obwohl der Triebstrang noch im Rahmen steckt, fällt uns auf, dass der vordere Teil dieses Starrahmens auch im Early-Shovel und damit auch im Late shovel noch verwendet wurde, nur der hintere Teil wurde durch die bekannte Schleppschwinge ersetzt. Das ist nicht wirklich überraschend, denn nur so kann ein Panhead oder Late Shovel in einen Starrahmen passen, was wir ja alle schon seit "Easy Rider" 1969 gesehen haben. Außerdem hat die weiter vorne vorgestellte blauweisse Pan von 1957 (ab 58 Pan mit Schleppschwinge)  ja genau den gleichen Starrahmen.

Von 1936 bis 1982 sind z.B. gleich ...

Foto !: ... der massive Stahlgusslenkkopf und ...

Foto 2: ... die Rahmenunterzüge ("Doppelschleifen") mit den vorderen Stahlgussaufnahmen für die Seitenwagenaufhängung.

Foto 3: An den Stahlgussendspitzen des Rahmens sitzt über der Steckachsbohrung fürs Hinterrades eine Bohrung als  hintere Aufnahme für den Seitenwagen , hier links mit einem Bolzen mit Mutter verschlossen. Weil In ländern mit Linksverkehr die Seitenwagen links angehängt werden, hat Harley an beiden Fahrzeugseiten solche Aufnahmen vorgesehen, rechts ist keinBolzen drin. War da mal ein Seitenwagen dran?

Foto 4: Eine eigenartige Verstrebung aus Flacheisen an der linken hinteren Rahmenschleife dient wahrscheinlich der Anbringung eines Koffers. Die scheinen bei den Big Flatties als Behördenfahrzeugen serienmäßig angebracht gewesen zu sein.

Foto 5: Auf der rechten Seite wurde diese "Kofferstrebe" offensichtlich nachträglich entfernt, vielleicht wegen des mutmasslichen Seitenwagens? Unten sieht man noch den Rest der Strebe mit den nach dem Abflexen stehengebliebenen Kanten. Dieser Rest wurde am oberen Bogen offensichtlich vom Rahmenrohr entfernt und die Stelle gegen Korrosion provisorisch mit Silberfarbe überlackiiert.
 
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Neuer Beitrag 17.04.2016 13:10
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Foto 1: Ich habe nochmal das Foto von Seite 10 von der Polizei VLH von 36 vorgeholt. Unsere rote Flattie ist ja auch eine VLH. Hier sieht man den kleinen rechteckigen Koffer deutlich über dem Oberzug und damit der Stelle angebracht, wo an der roten Flattie diese mutmaßliche Kofferstrebe am Rahmen verschweißt ist. Es bleibt also mysteriös ...

Foto 2 + 3: Lenkköpfe, Rahmenrückratrohr mit waagerechter Verstrebung zum unteren Ende des Lenkkopfes und Schwinghebelaufnahme für den Sattel sind bei unserer roten Flatty und dem Early Shovel, also von Konstruktionsjahr 36 bis 69, m.W. sogar bis zum Ende des Late Shovels 82 gleich.

Foto 4+5: Hier die letztmalige Verwendung der 36 neu herausgebrachten Big Twin -Plattform (Starrrahmen-Fahrwerk und Triebstrang) bei der Pan Head von 57. Insofern erhoffen wir uns bei der Zerlegung des Triebstranges keine konstruktiven Überraschungen, zumal mein Schrauberkumpel ein Panhead - Werkstatthandbuch zutage gefördert hat. Mit diesem Foto gelingt mir auch eine elegante Überleitung zu unserem nächsten Thema, der Vorderradgabel.  Wir hatten es ja schon von den Veteranen des Pazifikkrieges, die 1945 in San Francisco aus den Truppentransportern an Land gespült wurden (die Landungsgebäude stehen heute noch). Das Entlassungsgeld reichte bekanntlich für eine der 88000 olivgrünen WLA, m.W. immer noch das meistproduzierte HD-Modell. Das Entfernen der Militärausrüstung war nur ein Teil der Zivilisierung, der Rest musste zerlegt werden, um schön lackiert oder verchromt zu werden. Wie wir gleich sehen werden, war das Zerlegen der olivgrünen Springergabel ein nicht unbeträchtlicher Aufwand, sodass sie in der Regel gleich zusammengebaut auf den Schrott entsorgt und durch eine Zubehörteleskopgabel ersetzt wurde, die in den USA nach Beschlagnahme der BMW-Patente von 36 von findigen Unternehmern angeboten wurde. Damit waren Springergabel (HD), Parallelogrammgabel (Indian)  und Trapezgabel (der Rest) sowas von out, dass HD immer mehr unter Druck geriet, endlich mal ab Werk eine Telegabel anzubieten. Die ab 48 immer noch auf der 36er Plattform rausgebrachte Panhead bekam daher ab 49 eine Telegabel, die prompt mit dem Modellnamen "Hydra Gilde" beworben wurde. In dieser Nachkriegszeit entstand übrigens auch in San Francisco der Begriff "Hipster" für Leute, die alles nachmachen, was gerade hip ist, ob Klamotten oder Telegabeln ... cool . Die typischen  Hipster jener Zeit werden übrigens im Film "The Wild One" von Lee Marvin als Chino und seinem MC "The Beetles" verkörpert. Achtet mal auf die schrägen, für jene Zeit typischen Hipster -Klamotten! Von diesem Style waren "The Beatles" übrigens so angetan, dass sie als typische Hipster ihrer Zeit den Namen des Film-Hipster-MC's mit leichter Abwandlung als Namen für ihre Band übernahmen. Die allerersten Hipster im San Francisco von 1947 waren übrigens die Beatnick-Bewegung, daher wohl der Name dieses Film-MC's. Über die Beatnicks gibt es in San Francisco übrigens ein sehenswertes kleines Museum! Nur der Vollständigkeit halber: Die 13 Rebels mit Presi "John Strabler"  Marlon Brando, die es übrigens wirklich gab, sehen im Film wie konservative Hinterwäldler -Motorradfahrer jener Zeit aus. Deswegen sind sie im Film ja auch die " Guten", während die schrägen Hipster aus der verkommenen Grosstadt natürlich die "Bösen" sind.

Foto 6: Übrigens, die im Art Deco - Design stromlinienförmig geschwungenen Tankhälften, ...

Foto 7: ... seitlich am Rückratrohr verschraubt, wobei der Schlitz über dem Rückratrohr mit einer Instrumentenkonsole verdeckt wurde, ...

Foto 8: ... brachte als erstes der dritte große US - 2-Radkonzern des deutschen Einwanderers Ignaz Schwinn für seine Konzernmarke Henderson 1929 mit ihren längseingebauten 4-Zylindern, extrem aufwendig aus Aluguss, von wo sie Indian und Harley schleunigst kopierten. Nachdem Schwinn 31 für Motorräder keine Zukunft sah, weil die Weltwirtschaftskrise noch unabsehbar lang zu dauern schien, und er sich gegen Harley und Indian als der kleinste der "Big Three" keine Chancen ausrechnete, machte er seine Motorradmarken Excelsior (V2) und Henderson dicht, zumal die Brüder Henderson  nach Verkauf von Henderson 17 an Schwinn ein neues 4-Zylindermotorrad "Ace" herausgebracht und die Rechte nach einigen Besitzerwechseln  27 bei Indian gelandet waren, die diese als "Indian Ace" 28 mit dem zeitgenössischen geschwungenen Indian- Steckstank unterm Rückratrohr rausbrachten. Deswegen musste die Henderson 29 diese extrem aufwendigen Tankhälften bekommen, um sich irgendwie von dem nun von einem konkurrierenden Großkonzern gebauten anderen 4-Zylinder abzuheben.

Foto 9+10: Harley und Indian hatten nach WKI bis 28 noch unter dem Rückratrohr hängende, aber  wenigstens schon formschön geschwungene  Blechtanks (Bild 9 von unserer Scout 101) , weswegen sie auch in der Lage waren, die von Henderson kopierten stromlinienförmigen Tankhälften aus Blech zu dengeln statt hyperaufwendig zu gießen. Die Excelsior (V2) hatte dagegen noch den Blechkastentank von vor WKI. Bei Indian´Scout sind die beiden teuer tiefgezogenen rechten und linken Hauben in der Mitte, gut erkennbar, verschweißt.
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Dieser Beitrag wurde schon 28 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 19.06.2017 17:32.

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Neuer Beitrag 17.04.2016 14:06
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Fotos 6+7: Diese Masche mit der linken und rechten Tankhälfte machten natürlich auch die  angelsächsischen Vettern bei Triumph gleich nach, weil sie eben einen formschönen seitlich rund zum Motor rumgezogenen Tropfentank ergeben. Triumph verschweißte allerdings wie beim direkten Gerner Indian Scout die beiden tiefgezogenen Hauben in der Mitte, ...

Foto 8:  ...was Harley erst seit dem TC tut.

Foto 9: Die sparsame deutsche Schule kennt dagegen nur eine einsame kostengünstige obere Haube, die dann seitlich zum Motor mit einer scharfkantigen Schweißfalz zum flachen Tankboden, der fürs Rückratrohr natürlich einen viel einfacher tiefzuziehenden Tunnel braucht, über dem Motor abschließt, wie bei dem DKW-Tank der Sportster und allen klassischen Japanern bis ende der 70er, die die kostenbewußten deutschen Konstruktionen bekanntlich kopierten.


Genug philosophiert, jetzt kommen wir nicht mehr drum herum, uns mit der uns naturgemäß weniger vertrauten Springergabel auseinanderzusetzen. Als erstes fällt uns mal die hohe Anzahl von 6 Schmiernippeln auf, die allein an den Schwinghebeln nachjeder Regen fahrt mit der Fettpresse abzuschmieren sind. Da kam vielen die wartungsarme Telegabel als Nachrüstmöglichkeit gerade recht. Bis Ende der 50er brauchte jedes Fahrwerksgelenk Schmiernippel, da die selbstschmierende Kunstoffbuchse erst Anfang der 60er in den Fahrzeugbau eingeführt wurde. Bis dahin mussten Autos und Motorräder am besten nach jeder Regenfahrt, spätestens aber bei jeder Inspektion i.d.R alle 5000 km, aufwendig abgeschmiert werden. Das Schmiernippel ist im Prinzip ein Kugelrückschlagventil, in das mit der Fettpresse frisches Fett eingepresst wird, dass das alte Fett seitlich aus den Gleitlagerbuchsen oder Kugelradlagern verdrängt.

Foto 1: Da jeder der beiden aufwendig aus Stahl gegossenen Schwinghebel, hier der linke, 3 Lagerbuchsen hat, braucht er auch 3 Schmierrnippel:

Foto 2: Der rechte Schwinghebel ist im Foto links mit einer Gleitlagerbuchse drehbar an der roten, hinteren Festgabel drehbar gelagert, in der Mitte ist auf dem Schwinghebel die verchromte Schwinggabel drehbar gelagert. Das ist das selbe Prinzip wie bei der Blechvespa, nur genau umgedreht: Die Kurzschwinghebel zeigen bei HD als "Schubschwingen" nach vorne, bei der Vespa als "Schleppschwinge" nach hinten. Die Schwinggabel ist bei der Vespa als Federbein mit hydraulischer Dämpfung ausgebildet. Was von beiden nun besser ist, führt hier erstmal zu weit, vielleicht hab ich später nochmal Lust und Zeit, was dazu zu schreiben.

Foto 3: zeigt, hier links (deswegen die Bremsankerplatte im Bildhintergrund), die vordere feste Aufnahme der Steckachse des Vorderrades im Schwinghebel und links daneben den Schmiernippel der auf ihrem Hohlbolzen drehbar gelagerten Bremsankerplatte.

Foto 1: Das Bremsmoment leitet sie über eine drehbar gelagerte Strebe direkt in eine Aufnahme an der Festgabel. Wäre sie, wie hinten, über ihre Hohlschraube fest mit dem linken Schwinghebel verschraubt, würde das Bremsmoment über die Bremsankerplatte den Schwinghebel hochreißen. das Motorrad würde im Unterschied zur Telegabel vorne hochgehen und die Springergabel verhärten und ungefedert über die Straße hoppeln. Das kenne ich von meiner Hercules K50RL mit vorderer Langschwinge, wo die Bremsankerplatte wegen der langen Schwinge direkt an dieser fest verschraubt war. Das Gleiche kennt man auch von den Langschwingen-BMWs der 50er und 60er. Da hat Harley schon seit den 30ern nun doch  deutlich mehr Aufwand für Fahrsicherheit und Komfort getrieben. Nachteil war, dass eben nur kurze Schwinghebel möglich waren, damit die Bremsmomentstrebe nicht riesig lang wird. Das führt zu kleineren Federwegen und deutlich stärkeren Radstandsänderungen beim Ein- und Ausfedern. Foto 1 zeigt auch das Funktionsprinzip der Springergabel: Wenn das Vorderrad vorne einfedert, drückt es über seine Steckachse die vorderen Aufnahmen beider Schwinghebel nach oben und über die Schwinghebel auch die darauf mittlig gelagerte Schwinggabel, die an ihrem oberen Ende gefedert in Gleitstäben geführt  ist. Das Schutzblech ist u.a. mit den zwei gebogenen, verchromten Streben auf jeder Seite am festen Lagerbolzen der Schwinghebellagerung an der roten Festgabel verschraubt, federt also NICHT mit.

Foto 4: Wir lösen also diese Befestigungsmutter der Schutzblechstreben und ausserdem rechts oben im Bild die 9/16-Mutter, die die Strebe zur Einleitung des Bremsreaktionsmomentes von der Bremsankerplatte in die Festgabel auf dem Gleitlagerbolzen der Festgabelaufnahmebohrung sichert. Diese Mutter ist offensichtlich auch als Schmiernippel ausgebildet, weil die Strebe ja mit der Bremsankerplatte gegenüber der Festgabel einfedern können muss.

Foto 5: Um das Vorderrad ausbauen zu können, müssen wir den Rahmen vorne zusätzlich unterfangen. Wir nehmen den blauen Scherenheber.
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Neuer Beitrag 17.04.2016 14:49
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Da es sowohl dem Kunden pressiert, als auch wegen des üblichen "Frühjahrsansturms" (Frühjahr bricht ja bekanntlich jedes Jahr völlig unvorhersehbar über uns herein ... cool  )  die Bühne freiwerden muss, schrauben wir ab jetzt zu zweit, Damit Ihr auch etwas davon habt, hab ich etwas mehr unterstützend gewirkt, damit ich Fotos machen konnte.

Foto 1: Wir entfernen den Nippel des Seilzugs aus dem Ende des Bremshebels der vorderen Dosendeckelbremse ...

Foto 2: ... und schrauben die Bowdenzughülle aus ihrer Halterung an der Bremsankerplatte.

Foto 3: Auf den ersten Blick sieht die Befestigung der Bremsankerplatte an der vorderen Buchse des linken Schwinghebels genauso aus wie bei der hinteren Bremsankerplatte: Die kleinere Mutter vorne sichert die Steckachse, die auch hier von rechts durch Nabe und Bremsankerplatte gesteckt ist. Die grosse Mutter dahinter sichert den hohlen Haltebolzen, durch den die Steckachse geht, und auf dem die Bremsankerplatte, im Gegensatz zu hinten hier notgwendigerweise drehbar, auf dem Schwinghebel gelagert ist, was auch der hinten fehlende Schmiernippel hinter der großen Mutter beweist: Drehbar muss sein, weil das Bremsmoment nicht wie hinten direkt vom Haltebolzen in den Starrahmen eingeleitet werden kann, sondern über die im vorigen Post losgeschraubte Strebe in die Festgabel. Damit wäre die Bremsankerplatte gegenüber der Festgabel in ihrem Winkel fixiert, wenn obere Strebe und unterer Schwinghebel gleichlang wären  und muss sich gegenüber der ein- und ausfedernden Schwinghebelspitze drehen können, sonst würde sie den Schwinghebel an seiner Federbewegung hindern. Falls obere Strebe und unterer Schwinghebel nicht gleichlang sind, bilden sie mit Bremsankerplatte und Festgabelabschnitt zwischen streben- und Schwinghebelanlenkung kein Parallelogramm, sondern ein Trapez, wodurch sich beim Einfedern die Bremsankerplatte auch gegenüber der Festgabel etwas verdreht. Ob nun ein Parallelogramm oder Trapez vorliegt, könnte man nur durch exaktes Ausmessen der abstände aller Mittelpunkte der 4 Lagerbuchsen messen. da uns das hier bei unserer Arbeit nicht weiterhilft, haben wir darauf keinen Bock  unglücklich . Wer das also genau wissen will, kann selber an einer historischen Harley-Springergabel messen, wenn ihm eine zu Gesicht kommt. Ich vermute, es ist ein exaktes Parallelogramm, weil die Drehung der Bremsankerplatte gegenüber der Festgabel wieder ein (kleineres) Bremsmoment in die Schwinghebel einleiten würde, was wieder zu einer(kleineren) Aufstellbewegung der Front und leichteren Verhärtung der Gabelfederung führen würde. Dann würde der ganze Aufwand keinen Sinn machen. Analogie: Auch der Paralever der BMW´s heißt Paralever, weil er ein Parallelogramm und kein Trapez bildet, sonst würde das Aufstellmoment beim Gasgeben nur reduziert und nicht komplett abgebaut, was den enormen maschinenbaulichen Aufwand nicht rechtfertigen würde.

Die notwendige Drehbarkeit der Bremsankerplatte wird uns gleich bei der Demontage noch einiges Kopfzerbrechen bereiten.  Wir sehen an der vorderen Steckachsmutter beim Herausfinden  der Schlüsselweite 9/16 bereits wieder eine lebensgefährliche Schlamperei der Brasilianer: Der Splint durch die rechteckigen Aussparungen der Mutter und Querloch in der Steckachse fehlt. So kann sich die Mutter unbemerkt losdrehen. Man stelle sich vor, was mit dem Fahrer passiert, wenn die Mutter in voller Fahrt ab- und das Rad aus der Gabel fällt ... böse

Foto 4: Auf den Sechskantkopf am rechten Ende der Steckachse passt 3/4 .

Foto 4: Wir schrauben die Mutter von der Steckachse. Das Drehmoment fühlt sich zu leicht an ...
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Dieser Beitrag wurde schon 13 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 20.04.2016 18:02.

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Neuer Beitrag 18.04.2016 20:36
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Foto 1: Wir ziehen die Steckachse nach rechts aus Rad, Bremstrommel, Hohlschraube der Bremsankerplatte und beiden Schwinghebeln. Wir schrauben die Vorderradklemmen der Hebebühne soweit als möglich auseinander. Wir drehen den blauen Scherenheber so hoch, bis ein ganz klein wenig Luft unter das Rad kommt, soviel, daß es nur noch locker auf der Hebebühne aufsteht.

Foto 2: Das Problem ist, dass wir Lösen der 1-Zoll Mutter auf dem linken Ende der Hohlschraube diese kontern müssten. Dazu finden wir aber keinen Angriffspunkt: Die Bremsankerplatte scheidet im unterschied zu hinten  wegen der drehbaren Lagerung auf der Hohlschraube aus. Vor dem hinteren rechten Ende der Hohlschraube  sitzt die Dosendeckelbremstrommel, die auf der Radnabe verschraubt ist. So wie das Rad uns gewaltig am Ausbau des Schutzbleches hindert, hindert und das Schutzblech uns auch an der Herausnahme des Rades. Wegen  den 4 (1) Gabelholmen (2 Festgabel, 2 Schwinggabel) und den verchromten Querstreben des Schutzbleches auf beiden Seiten kriegen wir das Rad mangels möglicher Drehbewegungen um die Hochachse trotz Entfernen der Steckachse samt Distanzhülse rechts  nicht nach rechts von den naturgemäß reibenden Bremsbelägen auf den an der Bremsankerplatte gelagerten Bremsbacken  gezogen.

Foto 3: Also müssen wir tricksen. Nach einigem Überlegen kommen wir auf den Trichter, dass Radnabe samt verschraubter Bremstrommel eine zu lange starre Verbindung in Querrichtung darstellen: wir schrauben die 6 Befestigungsschrauben der Dosendeckelbremstrommel am rechten Nabenflansch durch Einführen eines Inbusschlüssels durch die dafür vorgesehenen Bohrungen (im Hintergrund sichtbar) im rechten und linken Speichenhaltering der Nabe aus der Bremstrommel heraus.

Foto 4: Das Rad wird durch die mögliche Winkelbildung zur Bremstrommel so beweglich, dass mein Mitschrauber es mit Drehbewegungen um die Hochachse nach rechts von den Bremsbacken abhebeln und aus der Gabel herausnehmen kann, während ich die Gabelholme ganz fest halte. Im Foto sieht man die leeren Schraublöcher zum Anflanschen an die dahinterliegende Nabe.


 
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Neuer Beitrag 18.04.2016 20:40
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Foto 1: Die Dosendeckelbremsankerplatte hängt frei am vorderen Ende des linken Schwinghebels.

Foto 2: Auf ihrer rechten "Rückseite" sehen wir, dass dieHohlschraube zum Kontern nicht etwa einen Sechskant, sondern nur zwei Schlitze in einem Bund aufweist.

Foto 3: Mangels Spezialwerkzeug für diese Schlitze, das wahrscheinlich  vor 65 Jahren das letztemal nur in den USA verkauft wurde, müssen wir die Hohlschraube durch Einführen eines Gabelschlüssels in einen der Schlitze gegenhalten, um die 1-Zoll-Mutter auf der anderen Seite lösen zu können. Da wir seriöse Profis sind cool  , werden wir natürlich beim Wiederzusammenbau die Chance nutzen, an der ausgebauten Hohlschraube die H-Passung eines herzustellenden Gegenhaltebalkens exakt auszumessen. 

Foto 4: Wir stecken und schrauben alle Bauteile der Vorderachse wieder zusammen ...

Foto 5: ... damit wir beim Zusammenbau in einiger Zeit noch wissen, wie alles zusammengehört: von rechts nach links sehen wir den Sechskantkopf der Steckachse, die Distanzhülse für den Radaus- und einbau, das Stück Steckachse, welches die Radnabe trägt, die Bremsankerplatte mit den Bremsbacken, einen Sprengring, die grosse Hohlachsmutter und die kleine Steckachsmutter.
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Neuer Beitrag 18.04.2016 20:46
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Um zum Ausbau besser an die Schwinghebel zu kommen, bauen wir erst einmal das Schutzblech aus, was nach Ausbau des Rades wegen guter Zugänglichkeit ziemlich einfach geht. Zuerst sind die verchromten Streben dran:

Foto 1: Dazu schrauben wir die 9/16 Sicherungsmutter außen von den Festlagerbolzen auf der Festgabel ab, auf denen die verchromten Schutzblechstreben fest und die Schwinghebel naturgemäß drehbar gelagert sind (damit sie schwingen können großes Grinsen )

Foto 2: Der linke Festlagerbolzen ist innen ("rechts") mit einer 13/16  Mutter an der Festgabel gesichert ...

Foto 3: ... und sichert außen ("links") mit einer 15/16 Mutter den linken Schwinghebel, der mittels einer zwischengefügten Unterlegscheibe drehbar gehalten wird.

Rechts ist der Festlagerbolzen innen ("links") mit einer 3/4 Mutter(statt der 13/16 Mutter des linken Bolzens)  an der Festgabel gesichert, die sich mit Kraftaufwand nicht lösen läßt. Wir vermuten, dass man hier einen für die Aufnahmebohrung in der Festgabel zu dicken Festlagerbolzen eines anderen Baujahres verwendet hat, weil man sich die exakte Nachfertigung nach der Vorlage des linken Bolzens sparen wollte.

 Foto 4: Wir lösen die nach radausbau bequem zugänglichen, aber naturgemäß ziemlich verdreckten und damit schwergängigen 1/2 Schrauben der verchromten Streben vorne oben .. .

Foto 5: ... und hinten unten am Schutzblech


 
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Neuer Beitrag 18.04.2016 20:51
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Foto 1: Die verchromten Streben werden vorsichtig herausgehoben, um das Schutzblech nicht zu verbeulen.

Foto 2: Das Schutzblech ist mit 2 Schrauben an zwei Blechlaschen verschraubt, die an der unteren Festgabelbrücke angeschweißt sind.

Foto 3: Wir lösen die 1/2 Schrauben ...

Foto 4: ... und nehmen das Schutzblech zu zweit vorsichtig aus den beiden Gabeln.

Foto 5: Als die Springergabel für die Softail Springer in den 80ern mit damals modernster "Finite-Elemente" - Software neu konstruiert wurde, stellt man erstaunt fest, dass die Harley-Ingenieure der 30er schon manuell die gleiche belastungsgerechte Formgebung und Dimensionierung ermittelt hatten. Deswegen kann die Springergabel der Softail in Ihrer Formgebung und Dimensionierung ihrem historischen Vorbild auch so ähnlich sehen, der Stoßdampfer ist nur ein modernes Anbauteil. Da das Thema Vorderradfederung in den 20ern bis 40ern angesichts der Fernstrecken zwischen den US-Städten in Feldwegqualität ein kriegsentscheidendes für den Absatzerfolg war, hat Harley hier wohl Keinen konstruktionsaufwand gescheut. Chapeau vor den damaligen Harley-Ingenieuren  Freude !!! Dazu muss man sagen, daß die Harley-Ingenieure erst ab 1931 ihre "eigene" Springergabel konstruieren durften, da sie vorher eng an die Lizenzen der belgischen Firma FN gebunden waren, die sich die Springergabel 1905 patentieren ließ. Während Indian bis hin zu Vergasern immer alles selbst konstruieren und herstellen wollte und bis m.W. 1919 z.B. an einem komplexen Gasgestänge festhielt, beschaffte sich Harley ganz pragmatisch Lizenzen oder Komponentenzulieferungen der besten zeitgenössischen Konstruktionen, ob "Bowden"-Zug, Springergabel oder "Bosch"-Zündmagnet.

 
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Neuer Beitrag 18.04.2016 20:54
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Foto 1: Zwischendurch bauen wir schnell den schönen Endschalldämpfer ab, indem wir an der Schelle zur rahmenaufhängung die Schraube mit der Größe 11/16 lösen ...

Foto 2: ... und vorne an der Schelle zum Festklemmen am Krümmer die Schraube mit der merkwürdigen Größe 9/32 lose schrauben (nicht raus)

Foto 3:. Wir lösen die 13/16 Mutter des mittleren Lagerbolzens des Schwinghebels in der unteren Aufnahmebohrung  der Schwinggabel. Der Bolzen verbleibt im Schwinghebel.

Foto 4: Der Schwinghebel kann mit dem mittleren Schwinglagerbolzen vom hinteren Festlagerbolzen abgezogen werden.

Foto 5: wir ziehen den linken Schwinghebel ab.

Analog verfahren wir, um den rechten Schwinghebel auszubauen. Für die von unserem Kunden gewünschte preiswertere "Museumsrestaurierung" werden wir darauf verzichten, Bolzen und Lagerbuchsen der Schwinghebel zu vermessen und gegebenenfalls in Neuzustand zu bringen. Bei einer solchen Restaurierung streben wir nur an, die selten abgerufene Funktion aller Teile sicherzustellen, und konzentrieren uns auf die Optik. Den Neuzustand der Mechanik stellen wir nur bei einer entsprechend kostspieligen  "Funktionsrestaurierung" wieder her, die für die maximal mögliche Standfestigkeit und Zuverlässigkeit erforderlich ist, wenn der Kunden häufig mit der Maschine fahren will, um z.B. an Oldtimerveranstaltungen teilzunehmen. Dafür wollen die Kunden bei einer solchen Restaurierung meist auch Funktionsoptimierungen wie die automatische Verstellung des Zündzeitpunkts bis hin zu elektronischen Nachrüstzündanlagen (auch bei alten Brit-Bikes sehr beliebt), moderne Lager, Dichtungen usw., während bei einer Museumsrestaurierung natürlich die Annäherung an den Originalzustand angestrebt wird.

 
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Neuer Beitrag 18.04.2016 21:03
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Schwinghebel sichern

Foto 1: Links läßt sich der offensichtlich korrekte Festlagerbolzen (Wir erinnern uns an die 13/16 Kontermutter) aus der Aufnahmebohrung der Festgabel schrauben.

Foto 2: Wie vorhin bei der Vorderachse stecken wir die Vielzahl an Kleinteilen, wie den eben ausgeschraubten Festlagerbolzen, merkwürdig geformte Sicherungsstücke, Unterlegscheiben, Muttern etc wieder in der Originalkonfiguration auf dem linken schwinghebel zusammen, damit wir diese beim späteren Wiederzusammenbau sicher kennen.

Foto 3: Der rechte Festlagerbolzen läßt sich auch mit grenzwertiger Kraftaufwendung mitsamt seiner auf ein falsches Teil /Baujahr hinweisenden 3/4 Kontermutter (wir erinnern uns an die anscheinend korrekte, weil lösbare 13/16 Kontermutter links) nicht von der Festgabel abbauen.

Foto 4: Hier werden wir uns mit dem Kunden beraten müssen (drinlassen? rausholen?)

Foto 5: Der rechte Schwinghebel kann daher nicht vollständig bestückt abgelegt werden.
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