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Neuer Beitrag 03.05.2016 19:33
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Foto 1: Wo waren wir stehengeblieben? Genau:  Hier sehen wir den ganze Demontagehindernisparcours: Die Überwurfmutter, die die Absaugleitung mit der im Dunkeln kauernden Absaugpumpe verbindet, ist so für jede Art von Schlüssel unerreichbar. Das heißt: Erst muß der vordere und der hintere Auspuffkrümmer weg, die ausgerechnet in Höhe der Überwurfmutter zusammengesteckt sind (sorry, schlecht zu erkennen), damit wir mit dem Unterarm unter dem Rahmen vorbei an die Überwurfmutter kommen. Dann muß das Motorrad irgendwie hochgehoben werden, damit sich der Gabelschlüssel, weil nur von unten ansetzbar, an der Platte der Hebebühne vorbeidrehen läßt. Dann kann die Absaugleitung abgenommen werden und damit ist erst der Weg frei zur vorderen rechten Flanschschraube des Öltanks am Stahlanguß , der mit dem Sattelstützrohr verschweißt ist.

Foto 2: Hier sehen wir das andere Ende der eben erwähnten Absaugleitung, welches den Ansatz eines Ringmaulschlüssels oder einer Knarre auf der auf der Öltankschraube plazierten 1/2 Nuß wirkungsvoll verhindert.

 Foto 3: An seinem hinteren Flansch können wir den Öltank links und rechts schon mal mit einer 1/2 Nuß abschrauben, während wir mit 9/16 gegenhalten.

Foto 4: Wir lösen den Umlenkhebel des Bremsgestänges mit einer 5/8 Nuß von der Verbindungswelle auf die linke Seite des Rahmens. Die Schraube entpuppt sich als handfest, schon wieder an einem überlebenswichtigen Sicherheitsteil geschockt . Die Durchführung durch den Rahmen muß sein, weil die Dosendeckelbremse ja bekanntlich hinten links im Rahmenende sitzt.

Foto 5: Vom vorderen Gelenk an dem verchromten Flansch am Rahmen lösen wir das Auflager des Bremspedals mit einer 11/16 Nuß.






 
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Dieser Beitrag wurde schon 9 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 12.05.2016 18:42.

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Neuer Beitrag 03.05.2016 19:44
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Foto 1: Wir nehmen das gelöste Bremspedal samt Gestänge  ab.

Foto 2: Den verchromten Flansch selbst lösen wir mit einer 9/16 Nuß, weil wir gerade so gut drankommen  Logischerweise müssen dort noch zwei weitere, versteckte Schrauben wie beim Gegenstück des Flansches  links am Rahmen sitzen, um die wir uns später kümmern, da die Demontage des Flansches nicht kriegsentscheidend zur Herausnahme des Motors aus dem Rahmen ist.

Foto 3: Der Krümmer des vorderen Zylinders ist mit dem des hinteren mit einer Klemmschelle verbunden, die wir mit einem 9/16 Gabelschlüssel lösen.
 
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Dieser Beitrag wurde schon 7 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 12.05.2016 18:43.

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Neuer Beitrag 03.05.2016 19:47
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Foto 1: Die Umlenkwelle des Bremsgestänges von der rechten auf die linke Fahrzeugseite muß natürlich geschmiert werden, folgerichtig entdecken wir in der Quertraverse, in der die Umlenkwelle gelagert ist, links und rechts Schmiernippel Nr. 12 und 13 (viel Spaß beim Abschmieren nach jeder Regenfahrt cool ).

Foto 2: Hinterer und vorderer Auspuffkrümmer sind ohne jegliche Befestigung einfach in die Zylinder gesteckt (NICHT -köpfe !!!, eben weil es ein Flathead ist, der seine Ventile in einem Anguß seitlich am Zylinder lagert).

Foto 3: Daher können wir den hinteren Auspuffkrümmer, dessen Halterung am Rahmen schon weiter vorne im Thread gelöst wurde, einfach aus dem Zylinder herausziehen.

Foto 4: Der vordere Auspuffkrümmer ist bei dieser Plattform, also auch beim Knuckle und beim Pan, und sogar noch bei der Nachfolgeplattform "Duoglide" bis 65, zwischen Nockenwellengehäuse und rahmen ganz eng durchgeführt, und zwar so eng, daß wir ihn  erst mit WD40 einölen müssen ...

Foto 5: ... und ihn dann mit leichten Schlägen mit dem großen Engländer auf sein hinteres Ende vom Motorrad lösen und zwischen Rahmen und Gehäuse in Fahrtrichtung herausziehen können.
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Neuer Beitrag 03.05.2016 19:57
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Foto 1: Über die anscheinend vielen Jahre des letzten Lebenszyklusses hat sich sehr viel Ruß in den Auspuffkrümmern gesammelt.

Foto 2: Jetzt kommen wir endlich mit dem kleinen Engländer an diese vermaledeite Überwurfmutter dran, die die Absaugleitung mit der Absaugpumpe verbindet. Um es uns einfach zu machen, (Sicherheitsbeauftragte, bitte den weiteren Text zu diesem Foto einfach überspringen cool  ) stemme ich mit der rechten Hand das (Rest-)Motorrad hoch, damit mein Schrauberkumpel den Engländer von unten nicht nur ansetzen, sondern auch drehen kann, ohne von der Hebebühnenplatte daran gehindert zu werden.

Foto 3: Die Überwurfmutter ist ab, und wir lösen auch die Überwurfmutter, die die Absaugleitung oben am Öltank anschließt und nehmen die Absaugleitung ab.

Foto 4: Schließlich und endlich kommen wir auch an die rechte vordere 1/2 Flanschschraube des Öltanks am Stahlgußflansch des Sattelstützrohres und lösen sie, ...

Foto 5:  ... wie ihr linkes Gegenstück, nachdem wir die nur provisorisch mit Draht geschockt am Sattelstützrohr befestigte, schön verchromte Blechbox der Zündspule einfach zur Seite geschoben haben (so ein Aufwand wird bei den heutigen Big Twins leider nicht mehr getrieben traurig  ). Halleluja smile  !!! Der Öltank kann aus dem Rahmen herausgenommen werden.

 
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Neuer Beitrag 03.05.2016 20:16
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Da wir, wie gesagt, wegen des Frühjahrsansturms heute unbedingt die Bühne freikriegen müssen, hat  mein Schrauberkumpel parallel schon das Getriebe ausgebaut.

Foto 1: Im Prinzip ist das Getriebe genauso eingebaut wie beim Early Shovel: Von vorne: Motor, Sattelstützrohr, Getriebe. Daher wird es mit kleinen Abweichungen genauso ausgebaut. Hier geht es wesentlich einfacher, weil hinter dem Getriebe viel Platz ist, während ja beim Duo Glide - Rahmen des Early Shovels hier links und rechts direkt hinter dem Getriebe die hinteren Rahmenbögen kommen. die beim Starrahmen praktischerweise bis zur Hinterachse reichen, und zwischen denen das Querrohr der Schwingenlagerung. Wer den Ausbau nochmal genau nachvollziehen möchte, lese bitte beim Early Shovel vorne im Thread nach.

Foto 2: Auch im Starrahmen sitzt das Getriebe mit Bolzen auf der Trägerplatte mit Langlöchern zum Primärkettenspannen, die auch beim Early Shovel, dort aber funktionslos (ok, vielleicht als Distanzplatte), vorhanden ist. Wir machen es uns hier einfacher und lösen nur noch die vier 9/16 Muttern, die die Getriebestehbolzen an der Trägerplatte halten, ...

Foto 3: ... sowie die Spannschraube zum Primärkettenspannen rechts vorne im Bild (das ist so eine kleine Abweichung. Beim Early Shovel gibt's da nix mehr zu spannen.

Foto 5: Auf der rechten Seite lösen wir die 3/8 Mutter des fünften Getriebestehbolzens direkt im Langloch des Rahmenflansches.

Wahnsinn: Warum dann für die anderen 4 Bolzen eine extra Trägerplatte dazwischengeschaltet wurde und diese Platte nicht auch gleich als Flansch am Rahmen verschweißt ist, bleibt wohl das ewige Geheimnis verwirrt der letzten Konstruktion von Bill Harley himself, der dieses wohl für immer mit ins Grab genommen hat traurig  . Eine beim starren Aluprimär ab dem Early Shovel vielleicht noch irgendwie nachvollziehbar dazwischengeschaltete exakt fräs- und schleifbare Distanzplatte ist beim labberigen, völlig ungenauen Blechprimär erst recht nicht erklärbar. Im Gegenzug sind die Langlöcher in der Trägerplatte ab Early Shovel für uns als Nachwelt unverständliche Artefakte der letzten Big Twin - Starrahmenplattform, da die Spannfunktion ja hier vom Kettenspanner im Aluprimär übernommen wurde. Die Langlöcher waren in der Produktion doch teurer als das Bohren einfacher Löcher verwirrt , oder hatten die noch zehntausende am Lager?

Foto 4: Das Getriebe ist draußen und ermöglicht uns ...
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Dieser Beitrag wurde schon 4 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 12.05.2016 18:54.

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Neuer Beitrag 03.05.2016 20:20
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... den Getriebevergleich mit der konkurrierenden Indian - Konstruktion, hier in der Scout 101 (der besten ever, deswegen hatte sie einen eigenen Fanclub WOW: "Wone O Woner". Für die Musik-Spezialisten: Der taucht übrigens im Video "Killed by death" von Motörhead in der Begräbnisszene auf. Ob die Women On Wheels das wohl wissen? Eigentlich müßten die dann doch alle Scout 101 fahren cool  ). Der Triebstrang der Chief hatte das gleiche Layout, nur größer dimensioniert.

 Foto 1: Wie schon öfters erzählt und hier nun endlich gezeigt, ist das Getriebe bei Indian wie bei BMW und heute beim Twin Cam direkt mit 4 großen Schrauben am Motorblock angeflanscht ( eine ist knapp über der Bildmitte zu sehen). Ganz links der ...

Foto 2: ...  (damals schon) Aluprimär, ...

Foto 3: ...rechts das Sekundärritzel und das Kickstarterzahnrad zur ganz leichten Demontage in der heimischen Garage (im Bild rechts oben übrigens die zweite Flanschschraube des Getriebes am Motor). Dieses Layout hat Bill Harley dann bei seinem ersten Flathead, der D45 von 1929 eiskalt raubkopiert, weil ihm, historisch verbürgt, die Scout schon die ganzen 20er Jahre großes Kopfzerbrechen bereitete, weil Harley mit seinen J-Modellen nur archaische Vorkriegs-Big Twins und damit keine eigene kleine Baureihe entgegenzusetzen hatte. Dieses Layout hat sich dann von D über R, W, K bis zur heutigen XL weitervererbt, wobei "Getriebe direkt an Motorblock" erst ab der K übernommen wurde, dort gleich angegossen (= "Blockmotor", wiederum von der DKW Reichstyp 125 von 1941 kopiert).

Fotos 4+5: Warum Harley bei seinen Big Twins bei der Eingangswelle links in der Ausgangshohlwelle links blieb, dürft ihr mich nicht fragen. Weiter vorne habe ich schlichte Kostengründe gemutmaßt. Die Chief hatte jedenfalls auch ihren Aluprimär links und ihre Kette rechts, so wie es die Deutschen an der DKW und dann von DKW die Japaner kopiert haben (oder spiegelbildlich).

 
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Dieser Beitrag wurde schon 7 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 24.05.2016 17:06.

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Neuer Beitrag 03.05.2016 20:25
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Der Getriebevergleich zwischen Early Shovel von 1968  (jeweils links) und Big Flatty von 1947 (jeweils rechts), zeigt, daß durchgehend bei allen Big Twins  von 36 bis 69 (und sogar noch beim Late Shovel bis 74) das gleiche Getriebe mit mimimalen Änderungen verwendet wurde.
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Neuer Beitrag 03.05.2016 20:30
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Und jetzt können wir mit dem finalen Akt der Motordemontage beginnen: Wir lösen die 5 Motorhalteschrauben am Rahmen

Foto 1: ... an der Zylinderdeckelbrücke oben am angeschweißten Halter am Rahmenrückratrohr mit einer 11/16 Nuß mit gleicher Größe als Gegenhalt ...

Foto 2: ... am rechten  Motorflanschanguß (an der rechten Kurbelwellengehäusehälfte)  hinten an einem gemeinsamen Stahlgußfauflager vor dem Sattelstützrohr  mit einer 9/16 Nuß mit Kardangelenk an der Mutter von oben mit gleicher Größe der Schraube von unten  als Gegenhalt, ...

Foto 3: ... am linken  Motorflanschanguß (an der linken Kurbelwellengehäusehälfte) hinten an einem gemeinsamen Stahlgußfauflager vor dem Sattelstützrohr  mit einer 9/16 Nuß an der Mutter von oben mit gleicher Größe der Schraube von unten als Gegenhalt, ...

Foto 4: ... rechts vorne mit einer 9/16 Nuß an der Schraube von unten, die durch eine gemeinsame Stahlgußbrücke zwischen beiden Rahmenunterzügen in einem Sackloch in der rechten Kurbelwellengehäusehälfte eingeschraubt ist, ...

Foto 5: ... links vorne mit einer 9/16 Nuß an der Schraube von unten, die durch eine gemeinsame Stahlgußbrücke zwischen beiden Rahmenunterzügen mit einer 9/16 Mutter am Motorflanschanguß an der linken Kurbelwellengehäusehälfte vergeschraubt ist, wobei sich auch eine Blechplatte a´la Enduro unter dem Motor vorne löst.




 
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Neuer Beitrag 03.05.2016 20:33
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Wir denken, wir können vor dem Herausheben des Motors aus dem Rahmen eben noch schnell die Lichtmaschine vor dem Kurbelgehäuse ausbauen, um das dann doch beträchtliche Gewicht zu reduzieren und den Bewegungsspielraum zu vergrößern, doch "eben noch schnell " erweist sich als Trugschluß.

Foto 1: Die Klemmschelle am Kurbelgehäuse lockern wir mit einem 9/16 Ringmaulschlüssel.

Foto 2: Dann müssen mach der reinen Lehre eigentlich nur noch die untere ...

Foto 4: ... und die obere 1/2 Schraube ausgeschraubt werden, die die Lichtmaschine am Nockenwellengetriebegehäuse von links anflanschen.

Foto 5: Hinter dem Schraubenkopf sitzt mal wieder eine lose Mutter als Distanzhülse, was wir bei dieser brasilianischen "Rerstauration" schon öfters gesehen haben. Vielleicht ist die Schraube zu lang? Bei so einem seltenen und damit wertvollen Modell sind solche Extremsparereien an Cent-Artikeln  bei einer offensichtlich durchgeführten (Teil-)"Restauration" (siehe Benzinhahn, Linkertvergaser, teilweise neue Schraubverbindungen usw.) eigentlich völlig unverständlich, aber das hatten wir ja schon unglücklich  ,

So, jetzt sind alle Schraubverbindungen gelöst. Dumm nur, daß die Lichtmaschine trotzdem nicht rausgeht verwirrt  . Sie hat zwar spürbar Spiel, aber irgendetwas blockiert anscheinend das Herausziehen des Antriebsritzels aus der Zahnradkaskade unter dem Nockenwellengetriebegehäusedeckel. Das kriegen wir wohl erst raus, wenn wir am Motor im Montageständer den Nockenwellengetriebegehäusedeckel abbauen böse . Also heißt es jetzt doch "dicke Arme machen" cool  .
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Neuer Beitrag 03.05.2016 20:38
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Ich bitte die Sicherheitsingenieure, diesen Post einfach wieder zu überspringen cool

Foto 1: Wir stellen den Montageständer rechts neben der Hebebühne auf.

Foto 2: Mein Schrauberkumpel hebt den Motor raus und setzt den Motor gaaaanz vorsichtig auf dem Werkstattboden ab.

Foto 3: Da er zu klein ist (ist jetzt nicht despektierlich gemeint), hebt er den Motor wieder an, dreht sich zu mir, der ich hinter dem Montageständer stehe. Ich nehme über den Montageständer hinweg die Zylinder von seinen Unterarmen und setze den Motor auf den Montageständer vor mir, er sichert über die Zylinder von der anderen Seite. Da ich nicht genau auf die Einbaulage im Rahmen geguckt habe (die Motorflansche sind vorne niedriger als hinten), setze ich ihn erstmal verkehrt rum in den Rahmen. also das Ganze nochmal mit rumgedrehtem Rahmen.

Foto 4: Vorhin hatten wir es schon mal von den gleichen Anschlußmaßen des Harley-Big Twin-Triebstranges von 36 - 98 wie bei BMW (von 36 - 96). Hier ist der ultimative Beweis: In diesem Montageständer hing schon am Beginn dieses Threads der Early Shovel, und ihr glaubt mir sicher, daß da auch schon Evos drinhingen. Zur Sicherung des Motors stecke ich lange Schrauben durch die 3 Löcher der Motorflansche in die Aufnahmelöcher am Montageständer (JAAAA man könnte auch noch Muttern draufdrehen und festziehen Augen rollen   ,   aber die Sicherheitsingenieure lesen ja nicht mit cool   )

Foto 5: Da aus dem Kurbelgehäuse, wenig überraschend, Öl raus läuft (wir erinnern uns an die Tauchschmierung bis Early Shovel, von der wir es vorne im Thread hatten), schieben wir auf den dafür vorgesehenen Rahmen unter dem Motor eine Ölwanne.

Dann ist für den Rest dieses Arbeitstages Werkstattputzen "rund um die Baustelle" angesagt.

 
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Neuer Beitrag 03.05.2016 21:14
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Eben erfahre ich am Telefon von unseren gemeinsamen Kumpels, daß mein Schrauberkumpel ernsthaft erkrankt im Krankenhaus liegt. Wie es jetzt mit dem roten Projekt weitergeht, kann ich erstmal nicht sagen. Ich muß jetzt erstmal mit unserem "dritten Mann" am Samstag irgendwie den Laden am Laufen halten und werde, selbst wenn wir am roten Projekt weitermachen, nicht mehr soviel Zeit zum Fotografieren zwischendurch haben. Eine detaillierte Demontagedokumentation a´la Werkstatthandbuch wird wohl bis auf weiteres nicht drin sein, lediglich die Schlüsselweiten will ich mir weiter notieren, damit wir es beim Wiederaufbau einfacher haben. Ich versuche, zumindest die interessanten Details vom offengelegten Innenleben festzuhalten, damit wir hier gemeinsam den Vergleich mit den OHV-Big Blocks und Small Blocks machen können, die wir alle viel besser kennen. Zu Hause habe ich natürlich Zeit, Euch weiterhin meine Gedanken zur Gesamtkonzept und zu technischen Details zu erzählen, denn ich hatte aus den bisherigen Rückmeldungen den Eindruck, daß Euch auch das interessiert. Das hier soll und kann kein Lehrbuch sein, sondern meine ganz persönliche Einschätzung, also freue ich mich nicht nur über Lob, sondern auch über sachliche Kommentare, andere Meinungen und Richtigstellungen.

Fangen wir mit meinem Lieblingthema, der Schmierung an, soweit wir was von außen sehen können:

Foto 1: Vor den Wellendichtring der Kurbelwelle hat man offensichtlich nachträglich ein Blech auf die eingeklebten Bolzen gesteckt, an das man einen Versteifungsring zum besseren Halten   verwirrtdes Wellendichtringes geschweißt hat.

Foto 2: Endlich können wir von unten die Absaugpumpe sehen, die von ihrer länglichen Gehäuseform her eine Zahnradpumpe zu sein scheint, wie wir sie u.a. vom Early Shovel her kennen. Sie sitzt schon an der gleichen Stelle, wo sie immer noch beim letzten Abkömmling dieser Motorenfamilie, dem heutigen Sportstermotor, sitzt. Wir wissen ja bereits, dieser große Flathead ist ein "Onkel" des Sportstermotors, da er ja eine aufgeblasene Version des direkten Vorfahrs des Sportstermotors,des W-Motors, ist.  Allerdings ist hier im Foto gut erkennbar ein Kanal zwischen Nockenwellengetriebegehäuse  und Ölpumpengehäuse geschaltet. Wahrscheinlicher Sinn des Ganzen: der Überdruck durch die runtergehenden Kolben (das Prinzip hatten wir vorne beim Early Shovel schon)  muß das Öl aus der Kurbelwanne nicht so weit hoch zum Einlauf der Absaugpumpe drücken, weil der Kanal ja UNTER dem Nockenwellengetriebegehäuse sitzt.

Fotos 6,7 (nachträglich eingefügt): Auch beim  zeitgleich zum Big Flattie V (74 cui) herausgebrachten W-Motor als direktem Vorfahren des XL-Motors sehen wir diesen unter dem Nockenwellengetriebegehäuse  angegossenen Öleinlaufkanal zur Absaugpumpe,leicht erkennbar an den 4 eingeschraubten Stehbolzen für das gemeinsame Gehäuse beider Zahnradölpumpen  (Zuführen und Absaugen)  ...

Foto 9: (nachträglich eingefügt): ... den wir auch noch bei den K und frühen XL-Motoren finden, die ja den Motorblock 1:1 unverändert vom K-Motor übernommen haben. 

Fotos 8+10 (nachträglich eingefügt, Foto 10 mit freundlicher Genehmigung von peperoni13): Ab der 2. Generation der XL -Ironheads ist erst die Pumpe gleich von unten am Nockenwellengetriebegehäuse angeflanscht, hier am Beispiel einer aktuellen Sporty-Nockenwellenkammer gezeigt (Foto 10: Iron). Ab dann wurde der Kanal also "wegrationalisiert", was die Gußform der rechten Motorgehäusehälfte bedeutend vereinfachte, da ja kein Gußkern mehr für den Kanalhohlraum kompliziert in der Sandgußform befestigt werden mußte. Einer der seltenen Fälle in der Technik, wo eine Vereinfachung auch eine Verbesserung bedeutend, denn das aus der Kurbelgehäuse hochgedrückte Rücklauföl kann nun bis heute die Schmierung der Zahnradkaskade deutlich verbessern, die die Nockenwellen antreibt. Am deutlichsten ist diese Kanalweglassung zu sehen beim Vergleich der Fotos 6+7 mit Foto 10, wo man die alufarbene Gerotorpumpe direkt unter dem NW-Getriebegehäuse angeflanscht sieht.

Foto 3: Je länger wir während der bisherigen Arbeiten am roten Projekt auf dieses runde Gehäuse der Frischölförderpumpe gestarrt haben, desto mehr keimte in uns der Verdacht auf, daß es sich hier tatsächlich um eine aufwendige Zahnring- oder Eatonpumpe handeln könnte, wie wir sie bei Harley erst wieder ab 98 beim TC und ab 2004 bei der Sportster sehen. Die jüngeren Techniker unter euch dürften vermutlich nur das (wie heute leider üblich  Augen rollen  ) Kunstwort "Gerotorpumpe" kennen. Falls sich unser Verdacht bewahrheitet, werde ich natürlich, gerade auch für die Nichttechniker, genauer darauf eingehen, versprochen!

Foto 4: Obwohl Behördenmotor (Big Flatty) und  Sportmotor (Knucklehead) sowie sein Nachfolger Panhead  sich die gleiche Plattform, also auch den gleichen Triebstrang teilen, gibt es doch kleine, feine Unterschiede. Hier sieht man nochmal zur Schmierölversorgung der Primärkette in der Blechprimarrückwand die beiden Anschlußöffnungen für Hin- und Rücklauf zur Ölpumpe von Knuckle und Pan, ...

Foto 5: ... während die ansonsten identische Blechprimarrückwand des Big Flatty nur ein Loch als Durchführung für die Schmierdüse der Verlustschmierung aus dem Kurbelhaus aufweist. Das Ablaufloch ins Freie ist so klein, daß man es kaum sieht.
 
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Dieser Beitrag wurde schon 22 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 26.02.2017 17:25.

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Neuer Beitrag 12.05.2016 15:15
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Hallo niterider,
nochmals ... Danke für den Wahnsinns Thread.
Aber vor allem die besten Genesungswünsche für deinen Kumpel.

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Neuer Beitrag 12.05.2016 17:13
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Vielen Dank für die guten Wünsche. Der nächste Samstag wird der erste ohne ihn in der Werkstatt.

Trotz allem schließt sich hier zumindest der erste Kreis dieser Geschichte. Mit dem roten Projekt bis hierher habt Ihr praktisch auch die Vorgeschichte vor dem ersten Post in diesem Thread gesehen, denn die Bauteile und Demontagearbeiten des Triebstranges sind ja wegen identischer Anschlußmasse und Layout von 36 bis 96 im wesentlichen gleich, will sagen, mit Ausnahme der Telegabel, des Aluprimärs und der Hinterradschwinge war die Demontage des Early-Shovel-Bikes identisch. Selbst die hintere Dosendeckelbremse war in Bauart und Aufhängung inclusive Bremsmomentabstützung gleich, lediglich die hydraulische Bremsbetätigung unterscheidet den Schwingenrahmen vom Starrahmen. Wegen identischem Rückrat- und Sattelstützrohr sind auch die Demontage von Armaturen, Tankhälften und Sattel samt Schwinghebel im Prinzip gleich. Hier speziell dazu  ein paar Vergleichsfotos, die belegen, daß ...

Foto 1: ... Stahlgußlenkkopf samt waagrechter Bremsmomentabstützung von Starrahmen und ...

Foto 2: ... spätem (wegen 4-Kantrohrschwinge) Late Shovel -Schwingenrahmen gleich sind, sowie ...

Foto 3: ... der Übergang des Rahmenrückratrohres in den Heckrahmen sowie das Sattelstützrohr des Starrahmens und ...

Foto 4: ... des Late Shovel -Schwingenrahmens ebenfalls im wesentlichen gleich sind, hier nur zugeschweißt, da es sich offensichtlich um einen Supergliderahmen handelt, in dem ...

Foto 5: ... zu allem Überfluß ein nachträglich eingebauter Evo erneut belegt, daß die Geschichte mit den gleichen Anschlußmaßen von 36 sogar bis 98 stimmt. Bei Late Shovel -Schwingenrahmen und Starrahmen augenscheinlich wenig verwunderlich, wenn die Rahmenperipherie (Fotos 1 - 4) rund um den Motor gleich geblieben ist. Nur "hinter" dem Sattelstützrohr unterscheiden sich beide Rahmen logischerweise, wobei die Getriebe, wie wir weiter vorne gesehen haben, auch im wesentlichen gleich sind, wie auch Foto 5 erahnen läßt.
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Dieser Beitrag wurde schon 8 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 14.05.2016 21:05.

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Neuer Beitrag 17.05.2016 17:38
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Foto 1: Wer beim Lesen des Thread bisher gut aufgepasst hat, wird sich bei Foto 5 des vorhergehenden Posts gefragt haben: "Momentmal, irgendetwas stimmt hier doch nicht! Genau: der Late Shovel-Rahmen hat doch das berühmte Sattelstützrohr zwischen Motor und Getriebe, ab Evo (eigentlich schon ab Late Shovel Sturgis 82) sind doch Getriebe und Kurbelgehäuse miteinander verschraubt, um elastisch im Rahmen aufgehängt werden zu können. Da paßt doch gar kein Sattelstützrohr dazwischen ? verwirrt "

Foto 2: Des Rätsels Lösung offenbart sich, als wir den Druckgußdeckel des EVO-Primärskastens abgenommen haben: Wieder mal ein geniales Harleykonzept!!!:

Vorne läuft die Primärkette über das EVO-Ritzel mit Ruckdämpfer auf dem linken Kurbelwellenhauptzapfen, hinten läuft sie doch tatsächlich über die Schraubenfederkupplung, die wir seit 36 kennen und die im Late Shovel bis 78 im Dienst war (ab 79 baute der von der insolventen Firma Norton zu Harley gewechselte Getriebeverantwortliche die Tellerfederkupplung von Norton ein). 

Foto 3: Diese alte Schraubenfederkupplung kann natürlich auf dem separierten 36 - 78 - Getriebe hinter dem 36 - 81 Sattelstützrohr stecken. Hier sieht man einmal wieder, warum die Harleys Umbauers liebstes Kind geworden sind. Dadurch, daß Harleys Ingenieure einmal konstruierte Abmessungen, hier die Kettenteilung und die Duplexkette, über viele Modellgenerationen (hier 36 - 9cool beibehalten, braucht man der Primärkette nur soviel Glieder abzudrücken, bis sie in etwa längenmäßig das EVO-Primärritzel mit der gleichen Teilung mit dem auf den Korb der Schraubenfederkupplung genieteten Kettenrad mit der gleichen Teilung verbindet. Kleine etwaige  Längenunstimmigkeiten kann man mit dem mittig sichtbaren Kettenpanner problemlos ausgleichen. Derart flexibel über 60 Jahre ist keine andere Marke: Selbst an einen BMW - 96er /5-Motor kann man kein 36er - R5 - Getriebe hängen.

Im Vergleich zur Druckplatte der Kupplung der Big Flattie hat die Late Shovel Schraubenfederkupplung 4 Versteifungsbleche aufgeschweißt bekommen. Der Sinn kann eigentlich nur im wesentlich höhreren Drehmoment des Late Shovel liegen.

Foto 4: Die einseitig am Korb befestigten Reibplattenträgerbolzen zeigen schön die altbekannten Rattermarken, die neben der Bolzenverwindung unter Last das Kuppeln so hakig und unpräzise machen.

Foto 5: Selbst die Nabenmuttern von 36 und 78 sind gleich, die die Kupplungsnabe auf der Getriebehauptwelle befestigen! Nebenbei: Nur diese Teilegleichheit über viele Jahrzehnte erklärt überhaupt, warum wir im Gegensatz zu vielen anderen Marken noch so viele Oldtimer-Harleys, ob umgebaut oder nicht, auf der Straße sehen können. Entsprechende Bauteile eines R5-Getriebes kannst Du mittlerweile mit Gold aufwiegen.





 
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Neuer Beitrag 17.05.2016 18:24
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Foto 1: Auch der Rahmen unserer Early Shovel , übernommen vom Pan, ist zwischen Lenkkopf und Sattelstützrohr so wie bei der Getriebeaufnahme gleich wie Starrahmen und Late Shovel.

Foto 2: Das gilt bis hin zu Details wie den Stahlgussmotorhalterungen und dem Enduromotorschutzblech von Early Shovel /Duo Glide und ...

Foto 3: ... Starrahmen von 36 bis 57.
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