Kann ich nur beipflichten.
Auch ich fahre lieber mit meiner getunten Schaltvespa, gerade auch im Verkehrsdschungel von Frankfurt. Da kann ich zwischen den Blechschlangenreihen, wenn einer unvermittelt rüberzieht, oder wenn einer auf dem Randstreifenparkplatz auf der Fahrerseite unvermittelt die Tür aufreißt, blitzartig mit der Kupplung das Drehmoment rausnehmen, zur wirksamen Unterstützung des Notbremsweges. Einen Automatikroller oder gar einen E-Roller muss man gegen das Schiebemoment des abtourenden Motors mühsam mit der Bremse runterwürgen und - Zack - hängt man drin. Sowas kommt durchaus vor: Einer guten Freundin meiner Frau letzte Woche auf dem Fahrrad passiert - mit dem Kopf mit Helm gegen die Autotür - und tot. Bestätigt übrigens auch meine tiefe Skepsis gegenüber der Wirksamkeit dieser so wortreich von - wie üblich - selbsternannten „Experten“ gepredigten windigen Gebilde
Schon deswegen konnte ich einem Automatikroller und gar einem E-Roller nie was abgewinnen, selbst wenn ich letzteren durchaus eine Zukunft als Ballungsraummuli voraussage.Aber auch in folgendem Artikel von einem jüngeren MOTORRAD- Reporter
https://www.motorradonline.de/elektro/fa...-neu-fuer-2023/
finde ich seine Begründung der Bequemlichkeit der Bedienung der neuesten „Zero“ ohne Kupplungs- und Schaltnotwendigkeit gerade bei einem sogenannten „FUNmotorrad“ (Topsegment des Elektrozweirads) mehr als befremdlich. Das klingt so greisenhaft, wie von den immer häufiger zu beobachtenden älteren weißen Männern (leider auch in meiner Bekanntschaft
) die mit dieser Begründung vom Motorrad auf den Grossroller umsteigen. Gerade das Ausleben der Geschicklichkeit beim Zusammenspiel von Kurvenanfahrt, Schräglage, Gas, Kupplung, Schaltung und Bremse auf verzwickten, z.B. kurvenreichen Strecken bringt doch erst den „Fun“. Das ist ungefähr so, als wie vom Ruderboot auf das Motorboot umzusteigen, weil das doch so viel „bequemer“ ist. Gehts noch? Was kommt als Nächstes? Bergsteiger lassen sich mit dem Heli zum Gipfelkreuz bringen, weil es doch so viel „bequemer“ ist
???
Zur Aussage weiter oben :“Honda will ab 2027 keine Motorräder mit Verbrennern mehr anbieten“ steht die Aussage im gelinkten Artikel im klaren Widerspruch, aber das kann auch am Aktivismus unserer Medien liegen, die lieber mit Ihren Wunschvorstellungen manipulieren, statt mühsam Wirklichkeit zu recherchieren. Die Aussagen im Artikel, dass Honda dauerhaft neue Verbrenner für die Nutzung von klimaneutralen E-Fuels entwickelt, klingen jedenfalls nach Wiedergabe von offiziellen Honda-Verlautbarungen und damit für mich glaubhafter. Wenn man bedenkt, dass Honda den Löwenanteil seiner 5 Mio Motorräder und Mopeds / Jahr in der zweiten und dritten Welt vertickt, wo es auch in 50 Jahren allein aufgrund riesiger Entfernungen zwischen den Ansiedlungen noch keine Ladeinfrastruktur geben kann - selbst in USA ist das außerhalb der Ballungsgebiete nicht anders - sind diese Aussagen des Artikels höchst plausibel. Auch Zeitz steigt mit exakt dieser Begründung nicht aus der Entwicklung neuer Verbrenner aus. Selbst die deutschen Hersteller von Autos behalten sich vor, nach 2035 neue Verbrenner zu entwickeln und in solchen Weltgegenden zu verkaufen. Deswegen haben BMW und Mercedes Motorenentwicklung und - Bau mitnichten aufgegeben (wie in manchen unserer Medien hoffnungsfroh kolportiert), sondern in der Wirklichkeit zu den Märkten in diese Weltgegenden verlagert. Alle Mercedes-Vierzylinder kommen mittlerweile aus China, d.h. Mercedes prognostiziert auch für das riesige China außerhalb der Ballungsräume ein ähnliches Ausbleiben des Aufbaus einer nennenswerten Ladeinfrastruktur wie für die USA und die zweite und dritte Welt, weil sich das niemals rechnen kann, weder für Investoren noch für die späteren Nutzer. Warum wohl sonst haben wir immer noch Funklöcher in D? Weil der Investion in Funkmasten viel zu wenig potentielle Nutzer gegenüberstehen. Hatte ich beruflich eine Zeitlang mit zu tun. Ein absolut gleichartiges Problem. Beim Fahrzeug steht demgegenüber die leichte und kostengünstige Zwischenspeicherbarkeit (für Grundlastfähigkeit der Strominfrastruktur dringend benötigt, wegen deren Stützung auf mittlerweile fehlendes Gas haben wir jetzt die Energieprobleme) und Transportierbarkeit von Flüssigkraftstoff, ob der nun aus Ölquellen oder von Solarzellen im Nahen Osten kommt. Wie Ideologie manipuliert, zeigt die schwachsinnige Begründung des EU-Parlamentsbeschlusses vor ca. drei Wochen, Verbrenner dürften deswegen ab 2035 nicht mehr neuzugelassen werden, weil es nie genug E-Fuel-Produktion in der EU geben könne, die auch noch Schiffe und Flugzeuge ausreichend versorgen könne. Ja wie ideologisch verbohrt sind diese „Parlamentarier“ denn ? Wer sagt denn, dass die E-Fuel-Produktion in der EU stattfinden muss und nicht genau wie die Mineralölförderung im Nahen Osten stattfinden kann
Sorry, dass lässt keinen anderen Schluss als Wirklichkeitsverweigerung zum Ausleben eines rein gefühlsgetriebenen Verbrennerhasses mehr zu.
Und wenn jetzt tatsächlich doch noch einer mit der Bahn um die Ecke kommen sollte:
Weil die Grünen partout Regierungsmitglied werden wollten, haben sie in den letzten 30 Jahren die Strategie verfolgt, möglichst viele egoistische Protestwähler gegen „Infrastruktur vor ihrer Haustür“ einzusammeln. Die „Belohnung“ - um diese Klientel dauerhaft an sich zu binden - war die Einräumung weitreichender neuer Verbandsklagemöglichkeiten unter Schröder/Fischer. Ein Paradebeispiel, wie sich Ideologie in ihre selbstgestrickten Widersprüche verwickelt
. Denn genau die klagen jetzt schon lange intensiv gegen jegliche Form der so dringend für die Reduktion von CO2-Emissionen benötigte Infrastruktur. Und zwar eben nicht nur gegen Windräder vor ihrer Haustür, sondern auch in Berlin, wo sie überhaupt nix davon mitkriegen, gegen die Gleise für den Groß-Glocknertunnelzulauf (Tunnel in der Schweiz schon lange fertiggestellt
), oder gegen die Errichtung des Tesla-Werks in einer künstlichen Baumplantage. Um die Bahn wieder so pünktlich wie früher zu kriegen, müsste man ein Drittel von der Gesamtzahl aller verkehrenden Züge vom Gleis nehmen
, da die sich in den letzten Jahren ständig vermehrt haben, die Gleise jedoch nicht, weil - Ihr ahnt es - gegen den Zubau ebendieser, selbst neben vorhandenen Trassen, von egoistischen Bürgerinitiativen überall geklagt wird. Habe einen guten Bekannten bei der DB-Netz, aber sogar im letzten Panorama wurde das selbst von der bekannt Grünlinken Redaktion gebracht.
Und hier schließt sich der Kreis zum bevorstehenden Dilemma der Grünen, denn sie müssen spätestens bei der irgendwann unvermeidlich werdenden Sichtbarkeit des endgültigen Verfehlens ihrer CO2-Einsparziele entweder einräumen, dass es ohne das Abräumen dieser „Klagerechte für Egoismus“ nicht geht, dann verlieren sie aber diese Wählerklientel. Oder sie machen es wie alle fanatischen Ideologen, und versuchen das eigentlich intrinsische Scheitern ihrer Ideologie irgendeiner anderen Gruppe - die die Grünen ohnehin nicht wählt - in die Schuhe zu schieben.
Deswegen sind euphorische Berichte unserer vom Jounalismus zum Aktivismus abgedrifteten Medien, die die Sonderentwicklung im engen, nahezu komplett zersiedelten Europa für übertragbar auf den völlig anders strukturierten Rest der Welt wie selbstverständlich voraussetzen, nicht ernst zu nehmen. Das sind halt heutzutage solche Mode-Wellen, die nach einiger Zeit, wenn die Realitäten schließlich unübersehbar mit der Ideologie kollidieren, wieder abebben. Ich erinnere mich z.B. noch an das Waldsterben, den unmittelbar bevorstehenden Atomkrieg beim Natodoppelbeschluss, und nah am Fred-Thema den allein seligmachenden Diesel. Da wurden Unsummen in die Entwicklung von Produktionsstätten für mehrere Generationen von Direkteinspritzung und für PKW-6- , 8- und gar 10-Zylinder-Motoren samt dazu passenden Karossen gesteckt, die bereits nach knapp fünfzehn Jahren wieder vom Markt verschwunden sind.
Mit dem Elektrohype wird das trotz noch riesigerer Investitionen nicht anders werden, denn gerade liegen Berechnungen vor, dass seit dem 6.9.2022 täglich bis 2035
entweder vier der aktuell größten (und daher besonders verhassten) Windräder oder täglich
acht der aktuell durchschnittlichen Größe zusätzlich ans Netz gehen müssten, damit der Verkehrssektor in Deutschland bis 2035 nur durch den nur damit CO2-neutral erhöhbaren Anteil der E-Fahrzeuge seine CO2-Reduktionsziele erreicht. Das ist nicht bezahlbar, und wo sollen die überhaupt stehen
Auf dem Land vor wirklich jeder Haustür eins? Das glauben doch selbst die Grünen nicht, dass das in einer Demokratie
durchsetzbar ist
Um eine realistische Prognose zu kreieren, braucht man nur in Deutschlands Vergangenheit zu sehen, wie solche unumgänglichen Entwicklungen (zu späte Einsicht in vorher durch eine populäre Ideologie total verdrängte Notwendigkeiten) in unserer Geschichte abgelaufen sind: Zum Ende dieser Legislaturperiode werden die Grünen vor dem Dilemma stehen, ihrer Wählerschaft die Wahrheit zu sagen, dass die CO2-Einsparziele nur durch den Anstoß von Rieseninvestitionen in Sonnen- und windreichen Weltengegenden zwecks Produktion leicht transportierbarer und speicherbare E-Fuels erreicht werden kann, oder, dass zukünftig nur noch die Reichen individuelle Mobilität mit Fahrzeugen jenseits von Zweirädern (von Pedelec bis E-Roller) genießen dürfen. Sie werden eingestehen müssen, dass die hidden Agenda, unter dem Vorwand der Notwendigkeit der CO2-Einsparung eigentlich ihre Hassgefühle gegen den Verbrenner auszuleben, nicht mehr haltbar ist , denn sonst sind diese wirklich wichtigen Einsparziele obsolet. Das typische Dilemma, was das Ende jeder Ideologie besiegelt, die der Verdrängung unangenehmer Einsichten und faktenwidriger Gefühle wegen geschaffen wurde.