@olperer
gebe dir ja tlw. recht
wobei nen Netbook/Tablett-PC und das VCI bringt man, wenn auch nicht in der Hosentasche, in einem Rucksack oder Seitentaschen unter
Wenn du wirklich alles rausholen willst bleibt einem weder beim Vergaser noch bei der EFI der Prüfsandlauf erspart, dennoch bietet sich SEPST an, kleinere Anpassungen betreffend Luffi und Auspuff ohne große EDV und Tabellenkenntnisse durchzuführen. Man muss die Tabellen ja nicht immer ändern - es gibt in der EFI auch einige nicht zugängliche Maps welche in gewissen Grenzen für einen vernünftigen Fahrbetrieb Korrekturen an der Gemischzusammensetzung durchführen.
Ich habe mich mal bemüht eine Zusammenfassung rund um den SEPST zu erstellen - ich hoffe damit etwas Licht in das Fachchinesisch zu bringen
1) Wozu dient SEPST
Dazu gibt es eigentlich schon jede Menge an Informationen im Web.
Fakt ist - unsere aktuellen Mopeds müssen aufgrund gesetzlicher Vorgaben diverse Abgas- und Lärmvorschriften einhalten. Diese Vorgaben sind einem optimalen Ansprechverhalten und der Drehmoment/Leistungsausbeute der Motoren nicht sehr hilfreich.
SEPST ermöglicht es jene dafür zuständigen Parameter/Einstellungen der EFI/Steuergerät zu modifizieren und damit das Potential des Motors wieder zu aktivieren und auch Modifikationen wie Hubraumerweiterung, neue Nockenwellen, Luftfilter und Auspuffanlagen zu berücksichtigen
2) Was wird für die EFI-Modifikation benötigt
- das VCI (Vehicle Communication Interface -eine orange oder schwarze "Black Box", eigentlich nichts anderes als ein bidirektionales Schnittstelleninterface welches die Informationen/Daten der EFI für die SEPST-Software aufbereitet und umgekehrt + ein wenig Datenspeicher für die SmartTune Aufzeichnung)
- die SEPST-Software = PC-Programm/Userinterface, welches es dem Anwender am PC erlaubt Tabellen einzusehen, zu modifizieren und mittels VCI auch wieder auf die EFI zu übertragen
- ein Kabelsatz bestehend aus einem USB (USB-Standarddruckerkabel, welches Computer mit VCI verbindet) sowie einem speziellen Schnittstellenkabel (verbindet VCI mit dem Diagnosestecker der EFI)
3) die aktuelle Grundsatzdiskussion:
früher war alles einfacher - einfach die Bedüsung ändern | heute - viel zu komplizierter elektronischer Schnickschnack, null Ahnung und/oder "Hemmungen" beim Tunen per Computer
- vorab, keine Angst - Parameter/Einstellungen, welche den Motor in die ewigen Jagdgründe befördern kann man ohnehin nicht eingeben
- die Tabellenwerte sind tlw. mit diversen min/max-Einstellbereichen begrenzt.
Meine persönliche Meinung:
Die ursprüngliche Methode bei den Vergasermodellen, diverse Düsen und Düsennadeln zu wechseln ist erheblich aufwendiger und im Ergebnis ungenauer (vor allem solange parallel keine Prüfstandsläufe durchgeführt wurden) als die aktuelle Methode mittels (tlw. automatischer) Anpassung der Tabellen.
4) Unsicherheit #1, was ist eine Map und welche soll man nehmen
Maps - man spricht immer vom Anpassen einer Map ... (geöffnet wird eigentlich eine Konfigurationsdatei welche verschiedene Maps enthält)
Maps sind nichts anderes als Tabellen welche Werte bereitstellen z.B. die VE-Tabelle: wie effektiv die Zylinderfüllung bei einer gewissen Drehzahl in Abhängigkeit von der Gasgriffstellung ausfällt (=Volumetrische Effizienz).
Eine andere Tabelle gibt beispielsweise an bei welcher Drehzahl ein bestimmtes Mischungsverhältnis Sprit/Luft verwendet wird (AFR-Tabelle). Es gibt noch einige andere Tabellen für das Einstellen der Leerlaufdrehzahl, der Zündzeitpunkte, Beschleunigungsanreicherung (äquivalent zu Beschleunigerpumpe bei den Vergasern) usw. .
Mit der SEPST-Software werden viele vordefiniert Konfigurationsdateien für gängige Standardkombinationen mitgeliefert welche den Motorradtyp und die verbauten Komponenten wie Einlass (SE-Stage1 Luffi) und Auslass, Nockenwellen, Hubraumerweiterungen usw. berücksichtigen. In derartigen Konfigurationsdateien werden also all die zuvor genannten aufeinander abgestimmten Maps/Tabellen für ein bestimmtes Motorrad zusammengefasst.
Man beginnt daher eine jener vorinstallierten Konfigurationsdateien auszuwählen, welche dem aktuellen Aufbau des eigenen Motorrades entspricht. Beispielsweise für eine 2011er Softail mit SE-Luffi und Sportauspuff wäre es die Konfigurationsdatei 241DA001.dt0 (es gibt eine Übersichtstabelle im pdf-Format welche Konfigurationsdatei den diversen StageX-Varianten für die verschiedenen Motorräder entspricht)
Also, ran an den Computer, SEPST-Software starten und die entsprechende Konfigurationsdatei öffnen
(Tip: die SEPST-software in den advanced/erweiterten Modi umschalten – damit werden alle modifizierbaren Tabellen und deren Absolutwerte angezeigt)