Reisi bringt es auf den Punkt, ich wollte in meinem zitierten Beitrag kein Maschinenbau-Seminar geben. Tja, lieber Heiko, es reicht eben nicht, in buchhalterischem Eifer irgendwelche Materialnummern runterzubeten , wenn Du uns dabei die Erklärung schuldig bleibst , warum dann Harleys Einspritzung die Zylinderfüllung mit Luftmassen
aus archaischen, weil statischen VE-Tabellen entnimmt
, wenn doch Dein Luftmassenmesser die aktuellen gemessenen Daten in Echtzeit liefern könnte. Und, genau wie es auch Reisi aufgefallen ist, wäre es dann doch auch völlig überflüssig , die durch offenen Luffi, Puffi oder gar schärfere NW's veränderten Luftmassen, die die Zylinder unter diesen veränderten Bedingungen füllen, extra mühselig mittels eines teuren Prüfstandslaufes zu messen und dann doch wieder nur für 20 Grad Umgebungstemperatur und Luftfeuchte schiessmichtot genau richtig (wenn man das richtig inner Klimakammer macht) statisch inner "Excel-Datei" abzulegen , wenn Dein Luftmassenmesser das doch alles online sogar für die aktuelle Umgebungstemperatur und -feuchte viel genauer ermittelt?
Aussagen von dir zu diesen Widersprüchen zu meinem Beitrag, den Du auch noch mühselig zitiert hast: Fehlanzeige ? Gut, wenn Du das nicht kannst, muss ich es halt tun
: Ja, Harley hat in der Tat die merkwürdige Konstruktionsphilosophie, die nur Amis wohl so richtig verstehen werden: Lieber aufwendig, wenn es dadurch nicht so komplex wird. Und so bringen die es fertig, Temperatur- und Luftmassensensoren einzubauen, um lediglich die der Beqeuemlichkeit der Amis geschuldete automatische Kaltlaufregelung mit den notwendigen Daten zu versorgen. Die Sensoren sind bei Harley technischer Overkill, weil die meisten Möglichkeiten ungenutzt bleiben. So wird z.B. NICHT die Zündung bei besonders hoher Umgebungstemperatur rechtzeitig auf spät gestellt, weil es nur eine statische Zündungstabelle gibt. Da lässt man es lieber feste klingeln und klopfen, bis die primitive Ionenstromklopfsensorik aufschreit.
Und ja, wenn es Dich glücklich macht: Ich habe diese absurde Seite der Komplexität des Themas weggelassen , also Sensoren nicht erwähnt, die garnicht ausgenutzt werden, weil es den Amis dann zu kompliziert wird. Da nehmen sie dann doch lieber statische Tabellen und lassen ihre verbauten Sensoren Sensoren sein. Die Kosten nämlich nur ein paar Cent /Motorrad, gegenüber einer Unsummen kostenden Entwicklung samt umfangreicher Prüfstandsläufe (die sind richtig teuer, deswegen ruckeln heutzutage nur Produkte großer Konzerne ab Werk nicht in niedrigen Drehzahlen). Harley ist aber einer der beiden letzten eigenständigen Motorrad-Mittelständler, das vergessen hier viele Meckerbolzen auch in diesem Forum. Kaufen individualistisch lifestylig beim kleinen Mittelständler und meckern dann über die fehlende Glattheit des Groß-Konzernproduktes. Eine Motorsteuerung, die real gemessene Werte in allen möglichen Fahrbedingungen statt statisch abgelegte Kompromisstabellen schnell genug (!!!) verarbeitet, ist denen bisher zu komplex/zu teuer/ zu riskant.
Tipp an Dich: Wenn Du sowas bei Harley haben willst, Kauf Dir nen M8. Der hat ne Einspritzung / Zündung mit echten Schallklopfsensor von Bosch . Du wirst erleben, dass das ganze schöne Prüfstandsgeschäft der Händler für den M8 nahezu obsolet wird, mal von Maßnahmen wie scharfe NWs abgesehen. Was glaubst Du wohl, warum die Beiträge hier Übereinstimmend von besserem Druck des M8 in niedrigen Drehzahlen berichten. Ganz einfach, weil die Motorsteuerumg des M8 die Frühzündung anhand der Temperatursensorik und manches andere ausnutzen kann, die primitive von TC und Sporty nicht . Da muss man das auf dem Prüfstand ermitteln und auch noch illegal machen, weil die Umweltanforderungen nicht erfüllt werden. Dann aber ziehen TC und Sporty in niedrigen Drehzahlen genauso ruckelfrei kräftig wie der M8
Übrigens, all das habe ich in den entsprechenden Freds schon geschrieben, auch hier, teilweise auch in dem Beitrag, den Du zitierst, musst Du nur lesen
Dieser Beitrag wurde schon 4 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 17.04.2017 15:23.