Wer ebenfalls ein nicht unerhebliches Interesse daran hat, dass die Zusatzscheinwerfer auch bei aktivierten Fernlicht für eine optimale Ausleuchtung im Nahbereich sorgen, wäre hier die simple Lösung:

Im Werkszustand verläuft vom H4 Hauptscheinwerferstecker ein gelbes plusführendes Kabel zum Schalter (weißer Stecker) für die Zusatzscheinwerfer.
Bei aktiviertem Fernlicht wird dieses Plussignal unterbrochen.

Ich habe kurz vor dem Schalter dieses gelbe Kabel getrennt, die Seite vom H4 Stecker isoliert, und die verbleibende Seite am weißen Stecker des Schalters für die Zusatzscheinwerfer mit dem im Lampentopf bereits vorhandenem Pluskabel für die optionale Fenderbeleuchtung verbunden.

Funktioniert bestens, jetzt bleibt es immer hell...!

Für die ganz Gesetzestreuen der dezente Hinweis, dass es laut unsinnigem Regelwerk so eigentlich nicht funktionieren sollte...!?!

-

Gruss

Nico

Darf ich mal vorsichtig fragen das heißt ihr fahrt immer mit eingeschaltenem Fernlicht?

Mal dumm nachgefragt: sollte das bei den CAN-Bus Modellen nicht programmierbar sein? Ich erinnere mich daran das der Dealer mal gesagt hätte es lies sich umprogrammieren?

Gruß

Genau so isses!

Hat mir der Dealer beim Umbau sogar vorgeführt. Rechner dran, Programm gestartet, Service durchgenudelt, irgendwann gabs nen Button, mit dem man das einstellen konnte. Er wollte mir nur die TÜV-konforme Lösung einstellen. War mir damals egal, inzwischen hätte ich das gerne anders. Vllt. leg ich beim nächsten Service dem Techniker mal nen Zehner dabei.

also ich fahre an der Heri seit zig Jahren mit dauerhafter Zusatzbeleuchtung und hab noch nie Probs mit der Batterieladung gehabt.

Für die wo viel Überland fahren ist das kein Problem, aber für die Eisdielenposer kann das schon mal sein,
dass in Verbindung mit dauerlicht und alle 2km den Starter drücken die Batterie dann schwächelt.
Wenn ich Überland fahre habe ich die Zusatzleuchten auch an, unabhängig davon, wass der Graukittel dazu sagt,
nach seiner Meinung dürfte da nur eine Lampe leuchten,
aber eben nur bei Abblendlicht.
Fernlicht nutze ich so gut wie nie auch im PW nicht.
Kann relativ gut bei Nacht sehen.
 

"Ein Blick ins Gesetz...

... spart viel Geschwätz"

Hier relevant dürften § 49a, § 50 sowie §52 StVZO (2012) sein. (Guckst Du HIER)

Zu beachten ist zunächst, daß die "passing lamps" von HD als "zusätzliche Scheinwerfer zur Ausleuchtung der Fahrbahn" gelten und NICHT als Nebelscheinwerfer.

(Ein Glück, denn Motorräder dürfen nur max. 1 Nebelscheinwerfer und nur max. 1 Nebelschluss-Leuchte haben, übrigens).

Sodann finde ich tatsächlich KEINEN HINWEIS darauf, daß zusätzliche Scheinwerfer beim Einschalten von Fernlicht ausgehen müssen. Das hatte man mir bei HD eindeutig anders erklärt (wundert mich aber nicht, in dem Laden hat man mir schon viel Unsinn erzählt).

Im Gegenteil findet man mehrere Stellen, an denen erwähnt wird, daß auch beim Einschalten von Fernlicht das Abblendlicht an bleiben darf (oder sogar: "muss" im Falle von Gasentladungslampen, die ich allerdings an Motorrädern noch nicht gesehen habe). Siehe hier vor allem § 50 (4) 1-2 StVZO:
"(4) Für das Fernlicht und für das Abblendlicht dürfen besondere Scheinwerfer vorhanden sein; sie dürfen so geschaltet sein, dass bei Fernlicht die Abblendscheinwerfer mitbrennen."

Die weiter oben geäußerte Idee, die Abschaltung könne etwas mit der Batterie-Stärke zu tun haben, halte ich nicht nur aus dem bereits geposteten Grund (geringe Stromaufnahme im Vergleich zum Startvorgang) für nicht zutreffend, sie würde auch dem § 49a Absatz 8 StVZO widersprechen, aus dem sich ergibt, daß "für alle am Kraftfahrzeug [..] angebrachten Scheinwerfer und Signalleuchten [..] eine ausreichende elektrische Energieversorgung unter allen üblichen Betriebsbedingungen ständig sichergestellt sein" muss.

Wenn es nicht irgendwelche Präzedenzfälle gibt, die sich im Rahmen des Richterrechtes etabliert haben, halte ich höchstens noch für möglich, daß dem gleichzeitgen Leuchten von Fernlicht und Zusatzscheinwerfern eine Blendwirkung zugeschrieben wird. In § 50 Absatz 6) heißt es hierzu:
"Paarweise verwendete Scheinwerfer für Fern- und Abblendlicht müssen so eingerichtet sein, dass sie nur gleichzeitig und gleichmäßig abgeblendet werden können. Die Blendung gilt als behoben (Abblendlicht), wenn die Beleuchtungsstärke in einer Entfernung von 25 m vor jedem einzelnen Scheinwerfer auf einer Ebene senkrecht zur Fahrbahn in Höhe der Scheinwerfermitte und darüber nicht mehr als 1 lx beträgt."

Ich weiß nicht, ob diese "1 lx" (also 1 Lux) möglicherweise überschritten werden, wenn beides an ist. Könnte mir das aber vorstellen. Denn wie man nachlesen kann, ist helles Mondlicht (klare Sicht, keine Wolken, voller Vollmond, dunkler Himmel) bereit bis zu 0,5 Lux hell (wers nicht glaubt: HIER)

Mit anderen Worten: wer dachte, Steuerrecht ist kompliziert, hat vom Strassenverkehr keine Ahnung.

Ich mach es beim nächsten Service so: umprogrammieren auf "Passing lamps bleiben an bei Fernlicht" und wenn mir einer bei einer Kontrolle doof kommt, muss er mit mir diskutieren. Schlimmstenfalls zahl ich die genannten 15 Euro und fettich. Ich brauche selten Fernlicht, aber wenn, dann brauch ich es so hell, wie es halt geht.