Zum Schmunzeln und Blick hinter die Kulissen hier die Geschichte von der versuchten Streckensperung auf den großen Feldberg bei Frankfurt / Main, die in verschiedenen Aspekten als eine Art Realsatire zum Thema passt:
Letztes Jahr gab es auch hier dazu einen Fred, in dem über die 2 mal 10-tägige Streckensperrung der Kanonenstrasse (ja doch, Realsatire Nr. 1, heisst wirklich so) für Motorradfahrer auf den großen Feldberg berichtet wurde. In dieser Zeit sollten Lärmmessungen durchgeführt werden, die dann mit Lärmmessungen außerhalb dieser Zeit verglichen werden sollten.
Warum auf einmal so umständlich? Da sind wir schon bei Realsatire 2: Sperrungen wegen Lärmbeschwerden sind nur bei Beschwerden von Anwohnern an den betroffenen Strecken gerichtsfest. Die gibt es aber an dieser Strecke nicht, denn die führt nach den ersten 100m Randbebauung in der Gemarkung Oberursel ansonsten komplett durch zwei Waldtäler der Gemarkung Schmitten. Auf der Südostseite den Berg hinauf und auf der Nordwestseite den Berg hinunter. Da haben wieder die letzten 500 m eine Art lichter Randbebauung. Verflixt, dachte sich der Bürgermeister von Schmitten , wie kriegen wir denn da eine gerichtsfeste Streckensperrung für die einfach aus Prinzip verhassten Moppedfahrer durch? Lösung: die o.g. kostspielige langwierige Messung durch sich eine goldene Nase verdienende Spezialisten sollte nachweisen, dass in den jeweils 10 Tagen der Lärm aus dem Waldtal im Südosten signifikant leiser herausschallte bis nach Oberursel (was ein großes Flugzeugmotorenwerk mit Testständen hat : Realsatire 3) und aus dem Waldtal im Nordwesten nach Schmitten, um noch irgendwie händeringend "Beweise" für die Störung wenigstens irgendwelcher - tja, eben gerade nicht "Anwohner", sondern, sagen wir mal "Weitwegwohmer" - zusammenzukratzen.
Das Ergebnis? Ihr ahnt es, entpuppte sich als Krönung dieser Serie von Realsatiren , nach unserer Zählung also Realsatire 4: In den zwei mal 10 Tagen hatten aus den nahegelegenen Millionärskäffern Kronberg und Königstein soviele Porsche, Lamborghini, Ferarri, Maserati, (in diesen Kreisen als Vertreter der Proletenklasse einsortiert natürlich auch Dodge Charger und Mustang) die Gelegenheit genutzt, endlich mal ohne die störenden Moppedfahrer auf der Kanonenstrasse (wie wahr, wie wahr) gegeneinander Rennen, natürlich mit offener Auspuffklappe , auszutragen , dass sich zum größten Bedauern des Bürgermeisters von Schmitten leider so gar kein signifikanter Unterschied zu den Zeiten außerhalb dieser zweimal 10 Tage einstellen wollte. Die Auswertung zog sich natürlich unendlich lang hin, und die eigentlich spannende Frage bleibt: wollte der Bürgermeister frustriert die Widerspenstigkeit der Realität gegenüber den so geliebten Vorurteilen nicht akzeptieren und ließ noch dreimal nachauswerten, oder lacht er sich heimlich ins Fäustchen, weil er die nörgelnden Ökofaschisten jetzt erstmal für viele Jahre los ist.
Natürlich musste man den Bericht über die Auswertungen in den ortsansässigen Zeitungen mit viel Detektivarbeit mit der Lupe suchen.
Und die Moral von der Geschicht?
Eigentlich versuchen alle Beteiligten ihre so heißgeliebten, aus ihren Weltbildern abgeleiteten Vorurteile mit vorgeschobenen Schutzbehauptungen zu rationalisieren oder bewusst zu tarnen, als da wären:
- Die Politiker in Regierungsverantwortung des Landes Hessen: Das Fahren von unzulässigen Brüllrohren, vornehmlich an 4-Zylinder-Japanern, weil im Aldisortiment Klappenauspüffe sowohl serienmäßig wie nachgerüstet für die Zielgruppe viel zu teuer sind, hat bloß deswegen so überhand genommen, weil die Politiker seit den 90ern massiv Stellen bei der Polizei abgebaut haben. Klar, Sippenhaft durch Schilder mit Verboten für alle sind natürlich viiiiiiiel billiger als auch nur eine einzige Polizistenstelle mit Messgeräten. Das wäre ungefähr so, als wenn in Frankfurt am Opernplatz alle 2500 Teilnehmer beim Betreten identifiziert und dann nach einer Schlägerei von 30 alle 2500 bestraft werden. Spart viel Beweisrecherche und Geld, niemand muss irgendwas auswerten, und die Teilnehmeridentifikation beim Betreten kann man an angeheuerte Billig"sicherheits"Kräfte outsourcen. Nochmal zur Klarheit: Die Länder im Bundesrat wollen durch ihren aktuellen Aktionismus vor dem Wähler vertuschen, dass das Problem überhaupt erst durch ihren radikalen Polizeistellenabbau diese Ausmaße annehmen konnte und nur der massive Wiederaufbau von Polizeistellen die Lösung des Problems nach rechtsstaatlichen Anforderungen (Betrachtung jedes einzelnen Einzelfalls, wie anderwärts so inbrünstig beim Asylparagraphen verteidigt) erlaubt
- Eigentlich jeder Grenzwert , ob Feinstaub, Lärm, Geschwindigkeit in Städten, etc. PP wird seit den 70ern ständig in Frage gestellt, kaum dass er wieder mal gesenkt worden ist. Bei den Ökofaschisten haben sich offensichtlich in den ganzen Jahren seitdem Berufsaktivisten herausgebildet, für die das ein Geschäftsmodell geworden ist, siehe Deutsche Umwelthilfe mit ihrem Herrn Resch. Deren Kundschaft bezahlt dafür, dass diese ihr irrationales Feindbild "Spaß am Verbrennungsmotor" rationalisieren und damit justiziabel machen. Am Feldberg sind sie jetzt mal krachend auf die Schnauze gefallen. Das ist aber leider eher die Ausnahme, illustriert aber wunderbar, von was wir hier eigentlich reden: Beispiel: Bei Tempolimit Null haben wir natürlich gar keine Unfälle mehr. Die Folgen für die Wirschaft sind Ideologen bekanntlich noch immer in der Geschichte egal gewesen. Die wichtigste Frage ist also: wann hört es endlich mal auf mit der Profilierung von bestimmten Politikern und dem Geschäftsmodell von Berufsaktivisten durch immer weitere Grenzwertsenkungen?
- und dann gibt es natürlich noch die Horde der selbstgerechten Mitläufer, die gebetsmühlenartig wiederholen: „Verbote, die mich nicht berühren find ich gut" . Auch ein beliebter Spruch ist "Ich hab nix zu verbergen, ich halte mich immer an die Regeln". Die sind geistig offensichtlich nicht in der Lage, zu erkennen, dass es bei diesem Trend irgendwann auch einmal sie ganz persönlich treffen wird, sei es, sagen wir mal, dass Urlaubsreisen mit dem Flugzeug, oder das Sprengen des Rasens von Ökofaschisten oder der Geschlechtsverkehr von LGBT-AktivistInnen verboten werden. Nur künstliche Befruchtung ist schließlich nicht frauenfeindlich. Für die humorfreien Mitleser: Das sind natürlich Überspitzungen, um die zugrundeliegenden Triebkräfte herauszuarbeiten.
Eine schöne soziologische Querschnittsstudie war dazu der gestrige Demonstrationszug gegen das Bundesratsbegehren von circa 2000 Moppedfahrern durch Frankfurt. Im Gallus ("Unterschicht") klatschten die Erwachsenen und winkten die Kinder über die schönen Moppeds, die es zu bestaunen gab. Am Sachsenhäuser Ufer ("Mittelschicht") ähnlich. Aber im Nordend wurde die Demonstration von den bessersituierten Vegankochern mit Lastenfahrrad und Kinderanhängern aus der für 1 Mio sanierten Altbauwohnung (also typisches upperclass-Grünen-Klientel) wütendst beschimpft, manche wollten gar erzwingen, dass der Demonstrationzug stoppt, weil sie mit ihrem Fahradgedöns nicht ein paar Minuten bis zum Queren der Straße hinüber zum veganen Kiosk abwarten konnten. Das stur uneinsichtige Verhalten trieb die begleitenden Ordner und Polizisten schier zur Verzweiflung. Ideologen kennen natürlich kein Demonstrationsrecht für Alle, sondern nur für ihresgleichen. Und da schließt sich der Kreis zur Horde der selbstgerechten Mitläufer vom Lande: Ist Euch eigentlich klar, dass genau diese Leute ungestört in "Ihrer Großstadt" leben wollen und Euch verbieten wollen, mit Euren Autos morgens und Abends auf dem Weg zu Arbeitstelle oder nach Hause unsere Straßen zu verstopfen? Da werden Pförtnerampeln an der Friedberger Warte installiert, und auf zweispurigen Hauptverkehrsstraßen eine für Fahrräder gesperrt, was jetzt schon zu Monsterstaus durch Rückstau in alle Ecken und Enden führt. Löst Euch endlich von Eurer bräsigen Selbstgerechtigkeit! Der Feinstaubgrenzwert dient wie Lärmgrenzwerte oder der Lebensraum des chinesischen Steppenmolchs doch nur als Vorwand, weil die Euch - ja genau, EUCH - ganz aus „Ihrer Stadt“ weghaben wollen. Ich rechne in spätestens 5 Jahren mit einer City -Maut von mindestens 1€/100 kg zul. Gesamtgewicht / Einfahrt nach Frankfurt! Und auf einmal seid Ihr auch existentiell betroffen, weil es um das Erreichen Eures Arbeitsplatzes mit einem hoffnungslos überlasteten ÖPNV geht.
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von motorcycle boy am 27.07.2020 21:44.