In meinem Studium habe ich in einer Kneipe gejobt, deren Wirt sein bester Kunde war. Er hatte zwei geniale Geschäftsgrundsätze, die zu der späteren Schließung der Kneipe führten: Er hat immer die Sachen getrunken, die in seiner Kneipe gerade im Angebot waren, weil das billiger ist. Und er hat weil wenig Geld da war den Einkauf danach gerichtet, was er selber gerne getrunken hat. Dass damals die Hälfte der Stammgäste beim Würfeln Massen an Ouzo getrunken hat, führte nicht dazu, dass Ouzo eingekauft wurde. Ist grade aus, war die Standartantwort auf die meisten Bestellungen, und irgendwann haben sich die früheren Stammgäste eine andere Kneipe gesucht. Das war ein langsamer Prozeß, aber irgendwann waren die Leuts weg und sind auch nicht wieder gekommen.
Daraus konnte man drei eindeutige Lehren ziehen. Wenn du was verkaufen willst, guck danach, was die Leute kaufen wollen und nicht danach was du gerne hättest, das die Leute es kaufen. Das was du nicht verkaufen willst, wird denen jemand anders verkaufen, die Leute werden nicht einfach das nehmen was du noch da hast. Und das was im Verkauf am billigsten ist, muß nicht das sein, was den schlechtesten Gewinn abwirft.
Jemand dem die Sporty gefällt, kauft nicht automatisch eine Road Glide, weil die Sporty ersatzlos aus dem Programm genommen wurde. Jeder der anstelle der Sporty eine Duc kauft, kauft auch keine überteuerten T-Shirts, Tassen oder sonstigen Nippes und hält auch die Werkstatt nicht am laufen.
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Ein Motorrad muss einen Vergaser haben. Mehr gibt es da nicht zu sagen.
Was man erträumen kann, kann man auch bauen.