Aufgrund einzelner Beschwerden, darf ich jetzt einige Sachen nicht schreiben... also keine Geschichte von Taxifahrern, sich zufällig ergebenen Zahnlücken, blauen Augen und und und...
Ich schreib auch nix über den Alkoholpegel meiner Abholtruppe und auch nix von Erdferkel Abholdeligation am Fähranleger. Obwohl ich mich gewundert hab, dass man mit rd. 4 – 5 Promille den Weg aufrecht zur Fähre schafft.
Naja, ich war ja nicht dabei... zumindest waren die Hände noch intakt und es waren keine Profilabdrücke zu erkennen. Ich hab auch nicht so richtig drauf geachtet. Ich war eigentlich auf der Suche nach ner Sauna oder zumindest nem Heizkörper.
OK... Kollegen waren der Meinung, ein paar eisgekühlte Caipis tun es auch. Also schwupps ins Hotel – dat hätte ich in der Seitengasse nie gefunden. Gleiches galt für den Parkplatz. Da standen so rund 200 Harleys auf nem Innenhof rum und während ich noch ne Lücke für meine Rod gefunden hatte, wurde ich schon vom Wirt aufgeklärt, dass die einzige Lücke als Rettungsweg freigehalten werden muss. Das erinnert mich jetzt an so ein komisches Schiebspiel aus meiner Jugend, bei dem man irgend ein Bild richtig zusammenschieben musste. Ok... der Wirt hat vermutlich Recht gehabt... bis durch das Getümmel in Rüdesheim die Feuerwehr anrücken kann, hat man sicherlich genug Zeit, die Mopeds hin und her zu manövrieren.
Ich hab dann eben mitten vor der Eingangstür geparkt. Hat den Nachteil, dass jeder besoffene Rentnerrocker, wenn der zu seinem Hotel kriecht, mit der Stirn gegen meinen Breitreifenumbau stößt und die Alarmanlage auslöst.
War mir aber auch egal, ich wollte ja noch die Kumpels suchen. Wie macht man das... mitten in der Nacht auf nem riesen Veranstaltungsgelände? ... wird sich sicherlich jeder fragen. Kein Problem – man recke den Hals und halte Ausschau nach Jack Daniels Verkaufsstand. Da sind dann alle zu finden. Zumindest die Säufer... die anderen findet man dann, wie eingangs erwähnt inmitten Harley-Tinneff-Verkaufsbuden auf der Suche nach Fransenjacken oder orange schwarze Schlafanzüge für die kommende Nacht und Schlabberlätzchen für das Frühstück am nächsten Morgen zu suchen. Hatte ich noch was von Reizwäsche geschrieben? Dazu schreib ich jetzt nix... man will sich nicht alles bildlich ausmalen müssen.
Aber letztlich trudeln sie alle am Jack Daniels Stand ein. Die einen sind dann halt total besoffen und grölen da mit DJ Ötzi um die Wette, die anderen sind dann etwas nüchterner, setzen sich dann aber als Ausgleich zur neu gekauften Indianer-Fransenjacke nen knall roten Jack Daniels Cowboyhut auf und haben dadurch wesentlich mehr Chancen beim anderen Geschlecht, wenn man gemeinsam beschliesst – es geht in die nächste Kneipe... ich muss zugeben, die Verbindung aus Winnetou und Old Shatterhand zieht wohl im neuen Jahrtausend immer noch.
Old Shatterhand... ach ne ich darf ja nix schreiben. Ich klammer jetzt mal so 500m aus.
Ich muss leider korrigieren... in der Kneipe waren nur Männer, mit Chaps und Cowboyhut und tanzten völlig durchgedreht nach Cowboy und Indianer auf den Tischen rum. Das war nicht meine Baustelle – ich werde dann immer so aggressiv, wenn zum 10 x so einen Cowboyarsch in mein Bierglas trudelt.
Ich hab dann lieber das Feld geräumt und bin zum Hotel... man(n) muss ja nicht alle Erfahrungen machen.
Die Erfahrung Hotel würde ich auch lieber vergessen. Ich hab mich vielleicht vom Preis einer Übernahtung dazu verleiten lassen, Rückschlüsse auf das Zimmer zu ziehen. Falsch – falsch – falsch – Harley Festivals haben ihre eigene Regeln. Im nächsten Jahr lass ich mir ein Dixiklo auf den Veranstaltungsplatz stellen. Gartenzaun drum und feddich...
Direkt neben die Caipibude... ich hab nämlich ne neune Einnahmequelle entdeckt. Man nehme eine blaue Else, die da lallt: zwei Erdberrcaipis – aber flott und warte bis die komische Brühe auf der Theke landet. Ich war noch am Überlegen, ob ich jetzt wirklich das zart rosa farbene Frostschutzmittel in mich reinkippen soll – da schnautzt die blaue Else schon los: wat is denn dat? Der sah vorhin noch anders aus... na gut... es sieht mit stigendem Promillepegel manches anders aus als im nüchternen Zustand... aber der Deal stand. Caipi geht aufs Haus.
So Jungs... es gingen alle Caips aufs Haus. Hat nicht nur den Vorteil, dass einem langsam warm wird, sondern zudem den Vorteil, wenn der Caipi eigentlich 2 EUR und 2 EUR Pfand fürs Glas kostet, die völlig verstrahlte Aushilfsbrünette von der Caipi Bude jedes Mal 2 EUR Pfand rausgibt. Ich muss schon sagen... Else bestellt beim Wirt die Gratisschnäpse und Bruchi kassiert das Pfand. Nehmen wir mal an, ich schaff das dieses Jahr rechtzeitig an die Caipibude, dann kann ich rd. 20 Stunden saufen. Ich schaff locker alle 5 min einen Caipi – macht zusammen 400 Caipis... sind summa summarum 800 EUR. Wenn die blaue Else mithält, sind das 1.600 EUR die Nacht. Ich bleib 3 Tage – sind knapp 5.000 EUR.
Moral von der Geschicht... wat geileres als nen Harley Treffen gibbet nicht.