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Bei Rennmaschinen wird kein ABS eingesetzt, weil damit das Gefühl für die Traktion der Räder beim Bremsen nicht mehr gegeben ist. In der Moto-GP-Klasse wird die Anfahrt der Kurve oft durch einen bewußten Slide des Hinterrades eingeleitet. Mit ABS hast du das Gefühl nicht mehr dafür."
Noch irgendwelche Fragen dazu ?
Fahrgefühl und Hirn lässt sich durch keinen technischen Schnick Schnack ersetzen. Ab 50 Km/h droht bei einer Kollision Genickbruch. Auch mit ECE Norm. Das muss jedem klar sein. Auch mit Kevelar Jeans. Genau so ein Hype. TT Assen oder Isle of Man. So wird gefahren. Sonst könnte ich meine 1995 Dyna gleich im Hof stehen lassen. Und die bringt einiges mehr als die neue Breakout 2015 die ich mir "leider" zugelegt habe.
Es gibt bei Regen wirklich keine Probleme. Es wurden auch nie welche nachgewiesen. Ausser von der ABS Werbung.
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.ich denke mal, dass hier einfach der Renntrimm solcher Mopeds nicht mit ABS Sinnvoll ist. Das wäre für die Racerei dekonstruktiv, ansonsten würde da auch ein Kat, oder Bremslichter, oder "Blinker" dran gehören???!!!.....
Jeder halbwegs talentierte Rennfahrer, würde so etwas ablehnen, thats Race.
Und wenn doch, dann frage ich mich, ob hier überhaupt ein Nutzen draus zu ziehen wäre, für die Rennboliden (Rundenrekorde Ade) ?
Traktionscontrolle gibts, Bremskontrolle finde ich persönlich Sch.... "
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also der erste grund ist, dass im rennsport der fahrer besser verzögern kann, als die technik. ich weiss zwar jetzt keine verzögerungswerte der motoGP-fahrer, aber ein guter fahrer hat einen kürzeren bremsweg, als ein motorrad mit dem besten ABS.
das liegt einfach daran, dass das ABS-system immer folgendes macht: bremse zu, bis das rad einén bruchteil einer sekunde stehen bleibt, dann kommt die meldung des sensors ans ABS-steuergerät ---> der bremsduck wird verringert, bis dass das rad wieder dreht. dann gehts von vorne los. durch dieses ständige auf/zu/auf/zu geht bremsdruck und zeit (ja ok es sind nur millisekunden) verloren. aber ein gute fahrer, der wirklich bremsen kann, verliert diese millisekunden nicht und ist somit der technik überlegen.
ein weiterer grund ist, dass ABS nur auf gerader strecke wirklich was bingt (zumindest einem schlechten fahrer). wer angst hat in einer gefahrensituation voll in die bremse zu greifen, weil er im hinterkopf hat, dass ein rad blockieren könnte, ist mit ABS wirklich gut beraten. ich persöhnlich bremse ohne ABS besser als eine BMW mit ABS (beim fahrsicherheitstraining bewiesen ).
in der kurve bzw in schräglage kann ABS theoretisch sogar zum sturz führen, da das rad ja wie oben erwähnt, für den bruchteil einer sekunde wirklich blockiert. jeder der ABS hat, braucht da aber jetzt keine angst zu bekommen...
hinzu kommt noch die wirkung des "kamm´scher kreis" (wer damit nichts anfangen kann, kann ja mal googlen, würde jetzt hier den rahmen sprengen). um ein kurventaugliches ABS (also ich mein jetzt für den rennfahrer der 100% am limit fährt) zu bauen, müsste dann zb noch zusätzlich einen schräglagensensor und was weiss ich noch alles mit dem ABS gekopelt werden.
und damit wären wir dann beim nächten punkt gegen das ABS. all die bauteile würden dann mal zusätzlich ein paar kilo gewicht bedeuten. also bei den BMW´s sind da mein ich allein um die 1-1,5 liter bremsflüssigkeit drin, der druckmodulator ansich ist auch nicht gerade leicht, zusätzliche bremsleitungen, sensoren, sensorkränze, kabel etc.... schätze mal, dass das so 5-6 kg macht.
bei einem drift, wäre das ABS ausserdem "verwirrt", da es ständig die umdrehungsgeschwindigkeit beider räder vergleicht. dreht das vorderrad(hinterrad) deutlich langsamer als das hinterrad(vorderrad), errechnet das ABS-steuergerät, dass das vorderrad(hinterrad) blockiert oder zumindest kurz davor ist. die folge ist, dass an der vorderradbremse(hinterradbremse) der bremsdruck verringert wird. beim rausdriften aus der kurve wird ja nicht gebremst, wäre also egal. aber beim reindriften könnte es da probleme geben, wenn auf einmal der bremsdruck nachlässt.
beispiel für das "verwirrt": beim driften dreht das hinterrad ja schneller als das vorderrad, weil es an grip verliert. das ABS würde aber aus den werten errechnen, dass der "fehler", also die ursache für die unterschiedlichen radgeschwindigkeiten, vom vorderrad stammt...
so, hoffe mal ihr habt das alles verstanden und ich hab alles richtig erklärt (man, ich musste nach fast 2 jahren aus dem beruf echt drüber nachdenken wie das nochmal war.... )"
Kenne ich alles aus eigener Erfahrung.
Ich muß aber dazu anmerken. Ich kann auch fahren. Das ist der Unterschied. Ernüchternd ist das meine neue Breakout nicht annähernd so von der Ampel wegkommt wie die Dyna Wide Glide. In den Kurven ist es dann ganz vorbei. Und ich bin kein Kamikaze Pilot.
Gruß
Michael