Ich habe seit 1975 schon viele Marken (Japanisch, Englisch, Italienisch, Deutsch, Amerikanisch) gefahren und betone ausdrücklich: Ich habe noch KEINEN, wirklich KEINEN offiziellen Händler erlebt, dessen Werkstatt irgendwann nicht entweder unfähig (Fehlerbeseitigung) war oder Beschädigungen kommentarlos gelassen hat nach dem Motto: Mal gucken, ob der das überhaupt merkt.
Ein Motorrad ist eben keine Waschmaschine, sondern ein immer noch technisch grenzwertiges Produkt (das schreibt natürlich kein Marketingclown in seine Werbung) , dessen Funktion gegenüber allen anderen Konsumentenprodukten in herausragendem Maße wegen besonders geringer Fehlertoleranz von kompetentem Werkstattpersonal abhängt. D.h., Du wirst damit auf Dauer (!) nur glücklich, wenn Du soviel technischen Sachverstand besitzt, daß Du den Werkstattleuten absolut präzise sagen kannst, was sie machen sollen und Du das hinterher auch überprüfen kannst, oder es gleich selbst machen kannst. Nach jeglichem Werkstattbesuch wirst Du noch genug Fehlstellungen finden. Das tut mir jetzt natürlich echt leid für die Zahnwälte und Betriebswirte (ist wirklich nicht hämisch gemeint), aber so isses nun mal. Deswegen die Marke zu wechseln, ist ungefähr so naiv (warum sollen die Mechaniker dort besser sein?) , als wenn ich mir bei Unzufriedenheit mit meinem Zahnarzt alle Zähne ziehen lasse und fortan Gebiss trage, anstatt vernünftigerweise einen anderen Zahnarzt zu suchen. Einen wirklich guten Motorradmechaniker zu finden, ist eine vergleichbare Aufgabenstellung, wie einen guten Zahnarzt oder Friseur zu finden. Das hat mit der Marke nun wirklich absolut garnix zu tun!
Wenn ich nach Neukauf dann mal wieder enttäuscht worden bin, suche ich mir also einen guten freien Schrauber, der mich über die Schulter guclen läßt und auf mich hört. Was erwartest Du, lieber Threadersteller, eigentlich von Markenmechanikern, die von Marketingclowns und Controllern aus Profitgier und um die Wartungskosten in der Werbung zu schönen, von viel zu kurzen Arbeitswerten gehetzt werden? BMW macht das sogar transparent: Bei BMW-Niederlassungen sind die Arbeitswerte kürzer !!! als bei BMW-Motorradhändlern. Glaubst Du allen Ernstes, das wäre bei anderen Marken anders? Ein freier Schrauber hat gar keine Arbeitswerte, der lebt davon, seine Kundschaft zufriedenzustellen.
Alternative für die Zahnwälte: alle 2 Jahre ein neues Mopped. Deswegen sind die Japaner am Stammtisch auch so "zuverlässig", weil fast alle vor der ersten, bei Japanern im Unterschied zu Harley immer unglaublich teuren Inspektion, verkauft werden. Mit den technischen Problemen älterer Maschinen mit Wartungsstau soll sich dann der Gebrauchtkäufer rumschlagen. Dann hält jenseits der bunten Marketingwelt die Realität des Standes der Technik beim Motorradbau gnadenlos Einzug. Wenn das schon früher passiert, ist das für Zahnwälte natürlich eine riesengrosse Überraschung, weil Ihnen natürlich unfairerweise eingeredet werden konnte, ein Motorrad ware ein technisch problemloses Produkt wie ein Staubsauger. Können ja nicht alle Techniker sein. Aber als Käufer eines teuren Produktes sollte man sich schon die Mühe machen, die Produktrealität zu recherchieren, und nicht den Marketingclowns glauben.
Dieser Beitrag wurde schon 3 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 10.02.2016 23:02.