Man muß sich einfach mal klar machen, warum da soviel ÖL im Getriebe ist, und was ist, wenn da zuwenig drin ist.
Zum ersten soll es schmieren. Das tut es auch eine Weile, wenn es weniger wird. Wenn man anfängt zu hören, dass es das nicht tut, fährt man wohl mit ungeschmierten Teilen, d.h. da geht grade was kaputt. Also ist schon irgendein Lager angefressen und wird sich irgendwann ganz verabschieden. Die werden nämlich nicht wieder besser, nur weil man wieder ÖL draufkippt.
Damit es ordnungsgemäß schmieren kann, sollte es überall im richtigen Temperaturbereich sein. Da kommt die Menge ins Spiel. Die Getriebeölmenge ist normalerweise so bestimmt, dass das ÖL auch kühlen kann und die Baugruppe die optimale Betriebstemperatur an allen Stellen erhält. Ist die Hälfte weg, stimmt das nicht mehr und der Verschleiß wird an den Stellen, die hoch belastet sind größer.
Es soll natürlich auch vor Korrosion schützen. Und wenn auf der einen Seite Öl rausläuft, kommt auf der anderen Seite - der Getriebeentlüftung - die gleiche Menge an Außenluft rein. Und Außenluft enthält immer Wasser, das so ins Getriebe eindringt und das verbleibende Öl emulgiert. Auch nicht optimal.
Nichts davon führt in der Regel dazu, dass das Getriebe von einer Minute zur anderen auseinanderfliegt. Da setzt sich irgendwo der Wurm rein und frißt langsam weiter. Aber wenn es dann soweit ist, dass es irgendwann gewechselt werden muß, kennt grantiert keiner mehr die Ursache. Und ich wette, die erste Aufgabe der Ingeneure der MoCo war es auszurechnen, ob so ein Getriebe im Schnitt die 4 JAhre hält oder nicht.
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Ein Motorrad muss einen Vergaser haben. Mehr gibt es da nicht zu sagen.
Was man erträumen kann, kann man auch bauen.