zum zitierten Beitrag
Zitat von HD84
Auch hat er mir noch ein paar Dinge mitgegeben welche wohl jeder hier mit ja beantworten kann.
- Er misst immer die Hinterradleistung, da man mit dem Hinterrad fährt und alles andere keiner braucht
- Die Hochrechnungen auf Kupplung od. Motor sind nur fürs Ego gut aber nicht relevant & sehr einfach zu betrügen.
- Korrekturfaktor ist EG welcher aktuell der akkurateste CF ist.
Vielen Dank für die Rückmeldung. Wie gesagt, kann jedem mal passieren. Nichtsdestotrotz ein Lob an deinen Tuner, er hat soweit man das den Kurven entnehmen kann saubere Arbeit geleistet.
Ich kann aber nur jedem empfehlen darauf zu bestehen, die Eingangs- und Endmessung mit den richtigen Daten versehen zu lassen. Leider gibt es auch immer wieder schwarze Schafe, die Ausdrucke mitgeben, die am eigenen Fahrzeug gar nicht gemessen wurden.
zu 1. Ist ja okay, wenn man das auch angibt (dann gerne mit Gangangabe). Sorry für meine Penetranz (bin leidgeprüfter Gutachter), auf dem Ausdruck fehlt das auch.
Das mit dem "brauchen" ist so eine Sache, mich interessiert es schon, ob meine Maschine die Werksangaben (Motorleistung) erreicht oder nicht.
zu 2. Die Kupplungsleistung wird über die Verlustleistung am Prüfstand gemessen und nicht hochgerechnet. Die resultierende Motorleistung wird aber dann tatsächlich per Faktor geschätzt. Bei der Messung der Verlustleistung kann man, da hat dein Tuner vollkommen recht, die Angaben schönen, in dem man die Kupplung nicht vollständig zieht, oder dabei eine Gewichtsverlagerung vornimmt.
Eine beliebte Methode ein paar Extra-PS zu zeigen besteht auch darin, die Eingangsmessung mit einer kalten Maschine zu fahren. Es braucht etwa 3-4 Runs bis die Kurvenverläufe sich kaum noch ändern. Das sollte dann der Ausgangspunkt für das Tuning sein. Zwischen kaltem und warmem Motor können bis zu 5 PS Leistung liegen. Das gilt dann natürlich auch für die Hinterradleistung.
Ein Prüfstandsdiagramm sollte aus Gründen der Nachvollziehbarkeit mindestens folgende Basisdaten enthalten:
Korrekturfaktor (z.B. DIN, SAE), Glättungsfaktor (1-5), Angabe Hinterradleistung oder Motorleistung, genaue Bezeichnung der Maschine mit Tuningkomponeten vorher/nachher und Zeitangaben der Messungen.
Man sollte immer darauf bestehen auch die AFR-Kurven für beide Zylinder zu bekommen. Ob ein Tuning gut oder schlecht ist, erkennt man an diesen Diagrammen am einfachsten (im Prinzip kann jedes 4-jährige Kind erkennen, ob die Kurven um den Zielwert wild hin- und herpendeln oder schön gleichmäßig gerade verlaufen). Weiterhin ist so auch erkennbar, ob wirklich beide Zylinder optimal eingestellt wurden.
Gruß Michel
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CAN-Bus Fahrer
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