Da ich ja weder die Sportster erfunden und entwickelt habe noch bei HD in der Schrauber-Ausbildung war, musste ich natürlich von irgendwo her Informationen und Anleitungen zu meinem Projekt haben.
Also rein ins Web.
Nach viel Google-Recherche stellte ich mir folgendes Hilfspaket zusammen:
1. Eine PDF-Datei des Harley Davidson Service Manual XL/XLH Sportster 1986-2003, zusammengeschnitten auf alle Kapitel/Abschnitte, die mein Modell (883 ccm, Bj. 1989) betreffen und mit Hilfe von Google in deutsch übersetzt. Dieses Handbuch ist schon sehr kompetent und ausführlich, wenn man dass genau befolgt, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.
2. Zur Bestimmung einzelner Teile, die ich neu kaufen möchte, suche ich die Original-HD-Teilenummer auf folgendem Weg:
a. Auf die Seite
http://partsfinder.onlinemicrofiche.com/...R-883-STANDARD-(CA)
gehen.
b. Explosionszeichnung der entsprechenden Baugruppe aufrufen, Teil lokalisieren und unten in der Teileliste bei der entsprechenden Teilenummer eine beliebige Stückzahl eintragen. Doch dort steht zwar der Artikel bezeichnet, aber nicht die von mir gesuchte OEM-Teilenummer. Also weiter.
c. Unter jeder Teileliste steht ein Button „Add items to Parts List“. Draufdrücken und ein neuer Screen erscheint: „Parts List“. Immer noch die gleiche Information. Also weiter.
d. Button „Send to Cart“ drücken. Jetzt komme ich in den Shop (keine Angst, noch ist nichts gekauft). Und siehe da: Zu jeder Teilebezeichnung steht auch eine mehrstellige Ziffer, die HD OEM-Teilenummer!
e. Diese jetzt schnell kopieren bzw. aufschreiben und Fenster/Shop schließen (danke, Ronnie).
3. Und jetzt mit dieser OEM-Nummer entweder
– googlen
– im Motorcycle Storehouse Onlinekatalog suchen (
http://www.motorcyclestorehouse.nl/catalogs)
– im Custom Chrome Katalog suchen (PDF runtergeladen)
– im W&W Onlineshop suchen
4. Und dann kaufen!
Ich persönlich mache es so, dass ich die Motorcycle Storehouse Artikelbezeichnungen und-nummern in einer Numbers- bzw. Excel-Liste aufschreibe und zur Eva von
www.my-twinparts.de schicke (gute Preise, schnelle Lieferung, gute Beratung zu Alternativen).
So gewappnet, ging es jetzt ans Auseinanderschrauben.
Das Wichtigste für mich war von Anfang an, jeden Arbeitsschritt bzw. die Position jedes Teils zu fotografieren und auf den Computer zu kopieren.
Das habe ich auch so durchgezogen und inzwischen einige Hundert Fotos von meiner Baustelle auf dem iMac. Und es macht sich wirklich bezahlt: jetzt, beim Zusammenbau, gehe ich immer wieder an den Rechner und suche ein entsprechendes Foto heraus, das mir die Lage des Bauteils/Kabels/Schlauchs zeigt.
Dadurch zieht sich die Arbeit am Projekt zwar in die Länge, aber das für mich wichtigste erreiche ich damit:
Ich behalte stets den Überblick und eine gewisse Sicherheit bei meiner Arbeit.
Schlimm fände ich es, wenn mich irgendwann das Gefühl überkommen würde, ich komme nicht mehr zurecht, ich weiß nicht mehr weiter …
Und außerdem habe ich so das ganz Projekt dokumentiert und kann es hier zur Nachahmung reinstellen (aber wartet erst, bis ich alles wirklich zusammengebaut habe und die Sporty wieder einwandfrei fährt ;-))
Also, Sitzbank runter, Tank abnehmen, Batterie ausbauen (immer schön nach Anleitung des Handbuchs!) und dann ein erster Blick „in’s Innere“ der Sporty: Ein Gewirr von Kabeln und Schläuchen, ziemlich marode und bestimmt nicht mehr in Original-Verlegung. Da hat sich wohl schon ein anderer dran versucht ;-)