Hallo...
Also: Es ist immer wieder schön von Schlauchreifen zu lesen (oder gar von Schläuchen in Schlauchlosen). Gefährliches Halbwissen gibt es gerade in diesem Bereich.
Fakten vorab.
Die alten Räder mit Schlauch (und leider auch noch NEUE) haben ein ernstes Sicherheitsmanko, was keiner so richtig sagt oder es wird verschwiegen. In der Regel führt ein Stich durch die Decke zur Beschädigung des Schlauches. Da sich die Einstichstelle bewegt (am Fremkörper und der Schlauch selbst) verliert der Schlauch / Reifen schnell Druck (noch schneller oder schlagartig wenn ein größerer Fremkörper wieder rausfliegt). Dieser Verlust reicht oft aus, dass der Schlauch sich ungewünschter Weise weiter bewegt, Luft verliert, das Ventil vom Schlauch reißt oder der Reifen (der ja keinen Doppelhump hat/ später mehr) vom Felgenbett rutscht.
Ein so zerstörter Schlauch ist ohnehin nicht mehr zu retten und dem Fahrer geht es meist auch nicht gut, da das ganze so schnell passiert, dass es ist als wenn ausrutscht oder so.
Ein schleichender Platter ist bei Schlauch sehr selten, meist am Ventil , weil alt. Ist der Fremdkörper drin nutzt Spray nicht - logisch - wer fährt auch so, ist der Fremdkörper raus tritt der obige Effekt ein, Mittel tritt zwischen die Flächen....
Aus Sicherheitsgründen werden eigentlich nur noch schlauchlose Reifen benutzt - wie ist das denn eigentlich bei heutigen Speichenrädern? Da neben Montagefehlern (verdrehte und geklemmte Schläuche) eben der schlagartige Luftverlust am Ventliabriss und soforti2ges springen des Reifen vom Felgenrand lebensgefährlich ist. Nun müsste klar sein, dass ein Schlauch im schlauchlosen Reifen auch nichts extra bringt. Ich persönlich würde nie mit Schlauchreifen fahren.
Nun zum Schlauchlosen.
Er hat (wie beim Auto auch) eine dichte Innenfläche, eine Felge mit erhöhtem Doppelhump (Hügel) der die Reifenwulst hält (innen) und ein Ventil das in der Felge sitzt - wie jeder weiß.
Bei diesem Reifen treten bei Durchstich andere Effekte ein. Selbst bei Verlust des Fremdkörpers geht nicht schlagartig der Druck flöten da sich die Innenseite wie ein Radiergummi wieder zusammenzieht. Je nach Größe des Lochs entsteht so ein schneller aber nicht schlagartiger Luftverlust oder eben der bekannte schleichende Platte. Selbst wenn der Druck bei nur noch 1-1,5 Bar liegt springt der Reifen bei ruhiger Fahrt noch nicht von der Felge (außer bei voller Belastung durch Schräglage oder so). Ein versierter Mopedfahrer merkt schon lange vorher , dass der Bock schwammig wird. Beim PKW vernimmt man oft ein Rumpeln bevor der Reifentod naht.
Bis hierhin kann mit Pannenspray gearbeitet werden. Das wird heutzutage auch gut klappen.
Nun zur bitteren Pille.
Keine Sorge um den Dreck. Der Reifen muss genau genommen sowieso auf den Müll.
Die Stichstelle ist - selbst nach Vulkanisation von innen - von außen Schmutz und Nässe ausgesetzt. Der Reifen gammelt oder der Stahlgürtel rostet gar! Der von innen eingeführte Pilz, der dann abgeschnitten wird ist eine Lösung mit der man evtl. einen ganz neuen Reifen noch nutzen kann - aus wirtschaftlicher Sicht - zulässig ist es nicht. Ob das alles wieder schön ausgwuchtet ist und 200KMh mitmacht?
Nein, ich würde auch den neuen verärgert entsorgen.
So, ein langer und hoffentlich nicht sinnloser Beitrag.
F