So wie auf den Bildern sieht ein überglücklicher Harley-Alteisenbesitzer aus:
SIE LÄUFT!!
Und wie, quasi wie angestochen. Ich wundere mich, wie schnell dieses Teil ist (mitschwimmen im normalen Verkehr ist kein Problem) und vor allem über die enorrne Durchzugskraft. Jetzt endlich weiß ich, was 750-Harley-ccm bedeuten. Kein Vergleich zu vorher!
Ich habe die Maschine heute in 2 Touren mehr als 200 km durch unsere schöne Voreifel bewegt. Es hat nur riesigen Spaß gemacht (ist mein Steißbein eigentlich noch da?). Steile Berge sind für den dritten Gang kein Problem. Und der Sound – unvergleichlich ...
Ich konnte es kaum glauben, aber die heutige – gestern war es wegen Dauerregens nicht möglich – misstrauisch angegangene Probefahrt mit dem „neuen“ Vergaser war ein voller Erfolg: Die Maschine sprang wieder auf den ersten Kick an und lief anschließend über die gesamte Distanz ohne jegliches Mucken. Ich bin bis in den späten Abend hinein gefahren, die untergehende Sonne an der Seite ...
Der „zusammengesetzte“ Mikuni funzt wunderbar, der Motor hängt gierig am Gas und die Beschleunigung des Motorrads ist für die angegebenen 23 PS bemerkenswert. Das Kuppeln und (beherzte) Schalten ist mir mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen. Auf den 200 km habe ich so um die 10 Liter Sprit und einen Viertelliter Öl gebraucht. Also eigentlich recht gute Verbrauchswerte.
Den Reifendruck habe ich von 1,0 bar, die ich auf meiner Tour drin hatte, wieder auf 1,5 bar erhöht. Der geringe Luftdruck ist mir doch etwas zu riskant, aber er hat natürlich den Vorteil, dass der Hinterreifen sehr gut federt und die unumgänglichen Stöße auf den starren Rahmen erträglicher sind.
Blöd ist, dass sich - womit ich gerechnet hatte - gegen Ende meiner Tour noch schnell das Tachoritzel zerlegt hat. Dazu fällt mir bestimmt noch was Sinnvolles ein, oder hat jemand einen konstruktiven Vorschlag, wie man den Tachobetrieb auf zuverlässig umrüsten kann? Ein Fahrradtacho muss ja nicht unbedingt die Alternative sein ...
Herzlichen Dank nochmal an Stephan für die famose Zündanlage und an Tom für den Ersatzvergaser. Auch wenn mich letztlich der Schieber allein 40 Euronen gekostet hat, ist wichtig allein, dass jetzt alles funktioniert. Das alte Motorrad hat das Zeug, die große Harley e-glide ultra limited und die Honda F6 in Sachen Fahrspaß in den Schatten zu stellen.
Von meiner Seite war’s das jetzt wohl für’s Erste, aber an einem so betagten Mopped gibt’s bestimmt bald wieder was zu reparieren (wie war das mit dem Tipp, „immer eine Zange und eine Rolle Draht" dabei zu haben?). Ich werde mich natürlich dann sofort wieder an Euch wenden und berichten, aber jetzt bin ich erst mal froh, einfach den lauen Sommerwind mit der alten Harley genießen zu können.
Beste Grüße und Wünsche
Hajo