Einige werden sich daran erinnern, daß ich gegen den MTK einen Prozeß wegen der Erteilung eines "kleineren" Kennzeichens führe (posts aus Februar 2011). Der Zerberus der Zulassungsstelle beharrte seinerzeit darauf, daß es für Motorräder nur Kennzeichen im Format 28x20cm geben würde, ich wollte dagegen ein einzeiliges, sonstwie kleineres und hilfsweise nur 20cm breites Schild, weil die 20cm hohen Schilder ca. 8cm über den Sitz hinausragen und so eine erhebliche Gefahrenquelle für Verletzungen darstellen. Die Frage der Breite des zweizeiligen Kennzeichens hat sich zwar durch die Neuregelung im April erledigt, nicht aber die wichtigere Frage der Höhe des Kennzeichens.
Heute war mündliche Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht - und es geschehen noch Zeichen und Wunder, denn der Richter folgte meinem Standpunkt hinsichtlich der Verletzungsgefahr und dem daraus folgenden Anspruch auf ein niedrigeres Kennzeichen und gab zu verstehen, den Kreis zur Erteiung eines einzeiligen Schilds mit 37cm Breite zu verpflichten.
Daraufhin und nach langer Diskussion haben der Kreis und ich einen Vergleich geschlossen, daß der Kreis nach eigener Wahl mir entweder ein einzeiliges und 37cm breites, ein "verkleinertes" = sog. 80er- oder ein reguläres Kennzeichen mit 18cm Breite, dessen Höhe zwischen 16 und 20cm betragen darf, erteilt. Mit jedem dieser Schilder kann ich leben.
Der Kreis kann den Vergleich noch widerrufen, in dem Fall würde er, wie es aussieht, eben verurteilt werden, ein einzeiliges Schild zu erteilen. In ein paar Wochen wird sich zeigen, was draus wird. In jedem Fall ist aber die alte Entscheidung des VGH Kassel, der einem HD-Tourrer kein kleines Schild geben wollte, vom Tisch.

Gerade weil der MTK nicht bereit war, mir etwas anderes als das 28cm-Pizzablech zu geben, mußte ich ja prozessieren. ein ursprgl. Begehren war ja das einzeilige Schild, das an meiner ersten Sporty von dessen Erstzulassungsbezirk her drauf war (inkl. Eintrag und TÜV-Gutachten). Die absolut eindeutige Rechtslage hat weder den MTK noch den auch damit befaßten RP in Darmstadt im geringsten interessiert. Nun gibt es dafür eine blutige Nase ...
Die Wahl hat der Kreis. Ist ja kein Urteil, "nur" ein Vergleich, um das verbleibende Restsrisiko, daß der Richter sich ev. doch umentscheidet oder der Kreis Berufung zum BGH einlegt (einlegen kann) und der die Sache anders sieht, zu vermeiden - und mir ist es egal, welches Schild, Hauptsache nicht mehr 20cm Höhe. So kann sich der Kreis die Lösung aussuchen - was vielleicht die Bereitschaft erhöht, den Vergleich zu akzeptieren (der Terminsvertreter des MTK wollte das nicht verantworten, eine echter Behördenjurist eben). Und so heiß bin ich auf das 80er Schild auch nicht. Sieht schon ein bischen komisch aus.

Das hast Du falsch verstanden. Ein 18x20-Schild bekomme ich ja mittlerweile auf jeden Fall. Inhalt des Vergleichs ist, daß der Kreis vorab eine der drei Schild-Varianten bestimmen darf, wobei die dritte Variante eben bedeutet, daß als Schildhöhe jedes Maß bis herab zu 16cm zulässig ist. Da hat der Kreis natürlich nicht die Wahl ... so ein Vergleich wäre ja völlig sinnlos, denn dann würden die ein 18x20 vorgeben, das ich aber ohnehin bekommen kann aber nicht will (zu hoch).
Optisch wäre mir ein "neues" zweizeiliges Schild mit 16cm Höhe am liebsten, auch wenn das etwas Aufwand für mich bedeuten würde, weil die Herstellung etwas tricky ist. 18cm breit und 16cm hoch ist - für mch - klein genug und unterscheidet sich ganz augenfällig vom 80er Kennzeichen.
Aber ich vermute, daß sich der Kreis für das einzeilige Schild entscheiden wird, denn a) wird dies voraussichtlich im Urteil stehen, wenn entschieden werden muß/würde, b) ist das keinerlei "Ausnahme" sondern noch im Rahmen des Gesetzes, ohne daß es eine Ausnahme bedarf (auch wenn die Sesselpupser das bislang nicht wahrhaben wollten), wie es bei dem 18x16cm-Schild der Fall wäre, wobei das verbleibende Prob. ist, daß sie mir dann wirklich eine zweistellige Unterscheidungsnummer geben müßten, was für die Jungs eine weitere Überwindung darstellt, und c) wäre dies nicht ersichtlich ohne Rechtsgrundlage wie beim 80er-Kennzeichen, auch wenn man um die Erkenntnis nicht herumkann, da kaum jemand - weder in den Ämtern noch bei der Polizei - die einschlägigen Regelungen der FZV wirklich begreift und versteht, daß es definitiv keine Rechtsgrundlage für ein 80er Schild bei einem Motorrad gibt (viele meinen ja irrig, daß man das 80er-Schild auch als Moppedfahrer haben könne, wenn wie bei 2-spurigen Fahrzeugen ein kleines Schild nicht paßt).
Aus der kommoden Situation des designierten Prozeßgewinners heraus ist natürlich leicht spotten, aber es bereitet mir schon eine diebische Freude, zu sehen, wie sich die Jungs vom Amt jetzt drehen und winden, um ihren Gesichtsverlust so weit wie möglich zu kaschieren ...

Da bin ich ja mal gespannt was raus kommt.

Hi,

also ich habe dem Beamten gerade erklärt, daß ich extra sogar schon von der Kalifornienversion auf die deutsche Halterung umgebaut habe. Also einzeiliges Schild 370 mm....war mir aber noch zu breit, auf Nachfrage gab es also 340 mm, 2 Buchstaben-1 Buchstabe, 1 Ziffer in Engschrift fett....geht doch

Geschmackssache. Ich find´s besser als ein 80er-Kennzeichen. Und alles ist besser als ein 20cm hohes Schild.

@ Tollot
Zieh in ne vernünftige Stadt, z,B, " K "

@bestesht

Ich bin bis voriges Jahr jahrelang einzeilig rumgefahren (Köln) es gab nie eine Diskusion da die Ämter das entscheiden dürfen.

jetzt gefällt mir zweizeilig besser

Ich auch! Ich würde den Jungs durchaus die Dumm-Dreistigkeit zutrauen, mich linken zu wollen ... Aber die Saison ist jetzt eh zu ende, bei mir pressiert es nicht mehr ....


&@bestesht:

Da ich entgegen anderslautender Vermutungen nicht zur blauen/blausilbernen Truppe gehöre, weiß ich nicht definitiv, wie die Jungs "im Dienst" ticken. Mir erscheint es aber in diesem Sinne plausibel, daß ein prima facie "normal" aussehendes Schild - also in jedem Fall ein einzeiliges Schild - keinen Anlaß für eine Kontrolle darstellt, ein 80er Schild dagegen eher eine Kontrolle motiviert, ob da alles seine Richtigkeit hat. Ob das für ein höhenmäßig verkürztes normales Schild auch gilt bleibt abzuwarten. Immerhin handelt es sich offenkundig nicht um ein 80er Schild und da es ebenso offensichtlich die behördlichen Siegel trägt, spricht der erste Anschein dafür, daß es mit Wissen und Billigung der Zulassungsbehörde und damit der insofern einzigen zuständigen und maßgeblichen Instanz in die Welt gebracht wurde ...

@ ElLobo : Kommt auf den Gesamteindruck an, wie das 80er Schild wirkt. Eingerahmt von fetten Satteltaschen sieht es in der Tat "passend" aus.
Im übrigen bin ich sehr froh, nicht in Köln (oder D oder so) zu wohnen, und wenn ich überhaupt ein kürzeres Kürzel in Erwägung ziehen würde, dann natürlich das vor der Haustür liegende "F", ohne aber dahin ziehen zu wollen.
Neuerdings kann man zwar nach einem Umzug innerhalb Hessens das alte Kennzeichen behalten - siehe http://www.hessen.de/irj/HMWVL_Internet?...1f58b1f71ea3019 - , so daß ich ja mal schnell nach Ffm umziehen, mir ein solches Kennzeichen geben und wieder zurückumziehen könnte. Das könnte dann ein nur paarunddreißig cm breites einzeiliges Schild geben. Aber: Zum einen gilt das Ergebnis meines Verfahrens - Vergleich wie Urteil - nur gegenüber dem MTK, die Frankfurter könn(t)en sich davon völlig unbeeindruckt zeigen und das Theater würde von vorne beginnen. Zum anderen wäre es nur ein Vorteil, wenn die Frankfurter mir eine zweistellige Unterscheidungsnummer geben würden - aber warum sollten sie das tun? 37cm Breite tun es ja auch, also würden sie mir eine vierstellige Nummer geben und ich hätte dadurch nichts "gewonnen".